Tag Archives for " Yogalehrerausbildung "

Marketing für Yogalehrer

Marketing für selbstständige Yogalehrer

Keines ist für alle gleich. Nach diesem Grundsatz strickt sicher jeder sein persönliches, individuelles Marketing-Paket. Hier gibt es eine Übersicht über einiges an Marketing-Ausstattung, mit der man als freiberufliche YogalehrerIn an den Markt kann – nach Belieben erweiter- oder einschränkbar.

„Marketing ist die Summe aller Tätigkeiten, die auf den Absatzmarkt ausgerichtet ist, also Gewinnerzielungsabsicht beinhaltet.“ Soweit die Definition. Und was gehört alles zu Marketing? Die einfachste Erklärung ist vielleicht die der vier „Ps“: Product, Price, Promotion und Place. Promotion, also Werbung, ist demnach nur ein Teil des Marketing-Mix. Um eines vorab klarzustellen: Marketing ist harte Arbeit. Netzwerkaufbau, Kontaktpflege, Bekannt werden – böse Zungen sagen „Klinken putzen“. In diesem Artikel geht es um eine Auswahl von Basis-Werbemitteln der Geschäftsausstattung, die Dich bei deiner Yogalehrerexistenz unterstützen können:

Geschäftsausstattung für Yogalehrer

Deine Yoga-Homepage

Unter welcher Adresse möchtest Du Deine Website veröffentlichen? Eine wichtige Frage zu Beginn. Und leider eine, die nicht ganz leicht zu beantworten ist… Wenn Du als Freiberuflerin für unterschiedliche Studios tätig sein möchtest, wäre meine Empfehlung, die Frage der Website erst einmal hinten anzustellen. Es gibt im Folgenden bessere Möglichkeiten. Wenn Du ein eigenes Yogastudio planst, oder etwas mit jemandem zusammen anbieten möchtest, ist die Frage, unter welchem Namen dies geschehen wird. Wenn rechtlich geklärt ist, welche Gesellschaftsform für Dich/Euch die am besten geeignete ist, ist es vielleicht der Firmenname. Aber geht dieser ins Ohr? Kann man ihn sich merken? Ist er schnell getippt? Und aus kundenorientierter und technischer Sicht: Kommuniziert er Dein Thema klar und deutlich? Je direkter und einfacher der Name ist, desto wahrscheinlicher ist leider, dass die Internetadresse (Domain, URL, uniform resource locator) bereits vergeben ist. Bedenke, dass Du bei einem Wechsel der Adresse den Aufbau, die Sichtbarkeit der Seite im ungünstigsten Fall wieder von Neuem beginnst…

Machst Du die Seite selbst oder holst Du Dir Hilfe? Es gibt Baukastensysteme – und es gibt Baukastensysteme. Allein für die Auswahl des passenden und aktuellen Systems und Designs würde ich mir fachkundige Unterstützung holen. Eigene Recherche im Netz oder Expertengruppen zb in Facebook können auch schon weiter helfen… Letzlich ist der Aufwand natürlich immer eine Frage dessen, was ich bereit bin zu investieren, was wiederum von den zu Verfügung stehenden Mitteln und dem zu erwartenden Ergebnis abhängt… Und mit Aufwand meine ich nicht nur den Erstellungsaufwand, sondern auch den der kontinuierlichen Pflege.

Brauche ich ein eigenes Logo? 

Ohhh, noch eine lange Geschichte. Es gibt Unternehmensgründungen, die monatelang und als allererstes an einem Logo arbeiten. Kein Witz, ich habe das erlebt. Zuletzt wurde das Logo an eine Agentur gegeben, die für einen guten Batzen Geld einen Schriftzug entworfen hat. Leider ist das Unternehmen dann recht schnell an nicht vorhandenen Umsätzen gescheitert… Das trifft es eigentlich ganz gut: Ein eigenes Logo ist super. Unangemessen viel Zeit, Energie oder Geld in die Logoentwicklung hineinzustecken oft aber am Ziel vorbei. Bleibe also bei Dir und frage Dich: Was will ich erreichen? An wen wende ich mich mit meinem Angebot? Kann man aus meinem Logo/ meinem Firmennamen klar mein Angebot erkennen?

Es gibt einen kleinen Spartipp von mir: Wenn du noch in den Anfängen steckst, investiere lieber Energie in Dein Produkt und feile an Deiner Einzigartigkeit, als an Äußerlichkeiten… Der Markt wird Dir zeigen, als was er Dich sieht uns daraus wirst Du lernen können… Bis dahin verwende Deinen Namen 🙂

Wenn Du aber gerne ein Logo haben möchtest, kannst Du Dir mit entsprechenden Vorkenntnissen entweder ein erstes Logo selbst erstellen (zb mit Hilfe von Vorlagen wie Canva.com) oder Dir eines für relativ kleines Geld anbieten lassen (einfach mal nach „Logo entwerfen“ googlen). Die „große“ Lösung ist sicher der Weg über einen Experten, also einen guten Designer oder eine gute Agentur für Corporate Design.

Fly high, Flyer…

Lach. Wir haben in der Agentur damals viele tolle Flyer entwickelt. Am meisten freut sich der Designer über sein eigenes Werk 🙂 Sehen auch oft toll aus. Gute Flyer sind allerdings gar nicht so simple, wie es scheint. Nicht umsonst ist der Beruf des Designers ein langjähriger Prozess, der auch noch stark abhängig von Talent ist 😉 Wenn Du Dich trotzdem selbst dran versuchen möchtest, kannst Du ausprobieren, was gut ankommt. Befrage Freunde und Facebook und nimm das feedback dankbar an 🙂 Grundsatz für Gestaltung (hat man mir mal gesagt): Weniger ist mehr und bunt nicht am besten. Wobei jedes Design nur so gut ist, wie seine Wirkung, die es beim Gegenüber erzielt!

Und was macht man mit den Flyern? Am besten mit geringen Streuverlusten dort verteilen, wo sich Deine Zielgruppe aufhält… zum Beispiel bei einem guten Kooperationspartner…

…à propos Kooperationspartner

Kooperationen sind ein unheimlich starkes und vielseitiges Marketingmittel. Gemeinsam ist man stark – wenn man zusammen passt. Überlege Dir, wem Du etwas geben könntest, was er nicht hat und was Du davon gewinnen könntest. Welche Medien, welche Aktionen, welche Vorteile für die Zielgruppe gibt es, die passen? Der Rest ist Verhandlungsgeschick und ganz viel Sympathie.

Traditionell: Visitenkarten

Wer braucht heute noch Visitenkärtchen? Wer schon einmal welche nach einem Kontakt verteilt hat und beobachtet, was die Menschen damit machen, weiß es: Menschen haben gerne etwas in den Händen J Selbst wenn sie die Karte später weglegen, ist es doch ein Moment, der Eindruck verstärken kann. Ich halte gut gemachte Visitenkarten für einen Verstärker des persönlichen Eindrucks!

Schnell: Facebook

Ob Du eine Facebookseite brauchst? Ja. Aber Du hast doch schon ein Profil. Trotzdem. Gerade deshalb. Aber Facebook ist sooo persönlich….? Ja, genau, deswegen solltest Du persönlich dort sein. Natürlich nur, wenn es zu Deinem Angebot und Deiner Zielgruppe passt. Was sehen Yoga-Menschen gerne? Schöne Bilder, schöne Aktionen, schöne Menschen? Vielleicht auch. Lass Dir im besten Fall gute Aktionen einfallen, die Du immer schon einmal machen wolltest und berichte darüber. Ohne zu verkaufen! Facebook ist ein so weites Feld, dass man es, wenn man es für sich einsetzen möchte, gut bedienen können sollte. Wer das noch nicht kann, kann das zb in Facebook-Workshops für Yogalehrer lernen oder mit meinem Marketing Coaching begleiten lassen.

noch mehr Social Media mit Twitter, Instagram, Pinterest?

Suche Dir Deine persönliche social media Plattform, auf der Du dich wohl fühlst, mit der Du per „Du“ bist. Nur wenn Du das Medium authentisch und regelmässig bedienst, kann es für Dich funktionieren…

Netzwerken mit XING/LinkedIn

Halte ich gleichzeitig für unverzichtbar wie total überflüssig 😉 Wer nach Dir googelt, sollte Informationen und Kontaktdaten über Dich fnden und mit Dir in Kontakt kommen können, wenn er das möchte. Stelle dies sicher, zum Beispiel mit XING/ LinkedIn, den beiden großen Business-Netzwerken. Zum interaktiven Austausch halte ich sie nicht für geeignet, aber da mag jeder seine eigene Erfahrung und Meinung zu haben. Auch zu diesen Business-Netzwerken kann es hilfreich sein, einen Business-Netzwerk-Crashkurs zu besuchen – gibt einen Überblick und tut nicht weh J

Yogalehrerverzeichnisse

Gut für Links. Mässig bis unnütz für Kontaktanfragen. Oder belehre mich gerne einer eines besseren? Hat jemand nachweislich gute Erfahrungen mit einem bestimmten Katalog / Verzeichnis für Yogalehrende gemacht?

***

Schreib in den Kommentare über Deine eigenen Tipps oder frag gerne, wenn Du Fragen hast. Viel Erfolg, Glück und eine gute Portion Viveka 🙂

 

 

Yoga-Challenge im September - Plan

Yoga – Challenge September | 100% Yoga

Was hat eine Challenge mit Yoga zu tun? Zugegeben: nichts! Im Sinne des ständigen Bemühens gibt es dennoch Zeiten, in denen ich besonders viel Yoga übe, und Zeiten, in denen der Yoga eher ein stiller Begleiter bei meinen Handlungen ist. Ich mag die Abwechslung und die Herausforderung, den Wechsel von Anstrengung & Entspannung. Yoga ist natürlich keine Challenge, aber intensives Üben kann zu einer intensiveren internen Auseinandersetzung mit sich selbst führen und uns so zu der Einheit aus Körper, Geist und Atem leiten. Das reichhaltige Angebot im September ist uns sehr willkommen – und vielleicht für Dich auch?

Yoga-Challenge – Die Highlights im September

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Freiberufler oder Gewerbe als Yogalehrer/ Yogalehrerin

Yogalehrer – Freiberufler oder Gewerbe? | YOGA & Business

Endlich YogalehrerIn – Freiberufliche Tätigkeit oder Gewerbe?

Die Yogalehrerausbildung ist absolviert, herzlichen Glückwunsch! Und was machst Du jetzt damit? Als Freiberufler arbeiten oder ein Gewerbe anmelden? Mit was auch immer Du Dich als Yogalehrer nun betätigst, sobald Du Dir Deine Tätigkeit bezahlen lässt, will das Finanzamt es wissen. Wenn Du als Yogalehrerin selbstständig arbeiten möchtest, hast Du erst einmal ein paar grundsätzliche Entscheidungen zu treffen. Hier eine Übersicht:

I. Selbstständige YogalehrerIn ohne eigenes Studio (Honorarkraft) = Freiberufliche Tätigkeit

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Businessplan für Yogalehrer

Businessplan für Yogalehrer | Yoga & Business

. Braucht man für eine Herzensangelegenheit einen Businessplan? Wie kann die Weite Deiner Yoga-Vorhaben in eine mickrige vorgefertigte Tabelle passen? Und wie in aller Welt soll die spirituelle Entwicklung sich in Zahlen niederschlagen…?

Ein Businessplan ist nicht das, wovon wir träumen, wenn wir eine Yogalehrerausbildung beginnen. Jedenfalls trifft das für die meisten von uns zu… Wozu soll der Plan überhaupt gut sein? Es weiß doch jeder, dass Pläne umgeworfen werden, oder nicht…? Schauen wir uns das doch mal ganz objektiv an:

Wer braucht einen Businessplan?

Sobald Du Dein Business von einer anderen Stelle unterstützen lassen möchtest, wirst Du nach dem Businessplan gefragt werden: Bei der Existenzgründung fragt die Agentur für Arbeit danach. Bei Kreditanfragen ist ein Businessplan Pflicht. Auch für Kooperationen ist ein schriftliches Konzept inklusive Finanzplan äusserst hilfreich – Wer lässt sich schon auf eine Katze im Sack ein? 🙂 Vertrauen ist gut, sich vorher gut zu informieren ist besser…

Aber nicht nur für externe Stellen ist ein Businessplan sinnvoll. Auch für Deine eigene Planung und realistische Einschätzung der Erfolge ist ein Plan sehr sinnvoll! Ein gutes Konzept lenkt Deine Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Bereiche, die es bei der Führung Deines Yogabusiness zu kennen gilt. So dienst der Businessplan als Dein persönlicher Business-Leitfaden dem kontinuierlichen Verfolgen Deiner Ziele.

Bestandteile eines Businessplans

Die wichtigsten Bereiche deines Yogabusiness im Businessplan:

  • Persönliche Angaben und Beschreibung der Geschäftsidee: Was genau möchtest Du mit Deinem Yogaangebot erreichen? Eine gute Idee sollte in wenigen Worten überzeugend beschrieben werden können
  • Markt- und Wettbewerbsanalysen: Wer ist noch auf dem Markt mit dem gleichen oder ähnlichen Angebot? Zu welchen Konditionen bieten die anderen an? Was machen sie besonders gut? …
  • Chancen & Risiken: Das betrifft zum Beispiel den Blick auf Deine Stärken und Schwächen und auf die Bedingungen, unter denen du handelst.
  • Zielgruppenbestimmung: Wer sind eigentlich Deine Kunden?
  • …und wie erreichst Du sie? Was kannst Du selber machen, was an wen abgeben? Ein Marketingplan besteht aus gezielten Massnahmen und deren Überprüfbarkeit
  • Wie rechnet sich Dein Vorhaben? Im Finanzplan zeigt sich schnell, wann und wie Dein Vorhaben tatsächlich „funktioniert“. Hier werden schnell Lücken deutlich, wenn es welche gibt, die man besser so früh wie möglich kennen sollte, um nicht nachher davon überrascht zu werden!

Wie kann ich einen Businessplan einfach für mich erstellen?

„Einfach“ ist ein Businessplan dann, wenn Du eine gute und gründliche Vorarbeit geleistet hast: Deine Idee, wird zu einem Konzept. Du beschreibst den Markt und die Bedingungen, das macht den Weg frei. Deine Vorstellungen manifestieren sich, ordnen sich zeitlich. Dein Business soll erfolgreich sein, und dafür braucht es Struktur. Genau dann machen die Tabellen, die man sich aus dem Netz herunterladen kann, Sinn: Du trägst Deine Projekte in die vorgesehenen Zeilen ein und erhältst in den Spalten verschiedene Ergebnisse. Um Auswirkungen von Veränderungen erkennen zu können, sind hinter den einzelnen Feldern teilweise Formeln hinterlegt: Ändern sich die Vorzeichen und Bedingungen, ändert sich das Ergebnis. Du kannst Dir eine Tabelle dafür leicht selbst erstellen. Für Standardprozesse eignen sich häufig auch Tabellen, die man sich aus dem Netz ziehen kann, manchmal kostenlos, teilweise gegen kleine Gebühr. Hier sind einige Beispiele:

https://www.fuer-gruender.de

http://www.existenzgruender.de

https://www.unternehmenswelt.de

https://www.gruenderkueche.de

Workshops „Selbstvermarktung für Yogalehrer“ und „Businessplan für Yogalehrer“

Details deines eigenen Business´ lohnt es sich anzupassen. In meinen Workshops und Begleitungen lernst du den Businessplan als Tool für Dein Business kennen. Wir gehen den typischen Prozess einer Gründung eines Yogastudios durch. Du lernst, welche Vorteile ein Businessplan für Dich hat, an welchen Stellen Du optimieren kannst und worauf du besonders achten solltest. Danach fällt es Dir leichter, Dich mit einem Businessplan anzufreunden und Du weißt besser, worauf es ankommt! Weiterer Schwerpunkt der Workshops ist das erfolgreiche (Selbst-)marketing, also das Ziel, neue potentielle Teilnehmer anzusprechen.

Termine Selbstvermarktung für Yogalehrer:

  • 13.10.-15.10.2017 (Yoga Vidya, Bad Meinberg), Info und Anmeldung: Selbstvermarktung für Yogalehrerinnen
  • Selbstvermarktung für Yogalehrer: 20.02.2017, Düsseldorf (tbc)
  • Businessplan für Yogalehrer: 20.02.2017, Düsseldorf (tbc)

Du möchtest Marketing Workshops auch in Deine Yogaschule holen? Kein Problem, Anreise & Termin gerne nach Vereinbarung Anfrage per Email.

Stile - Kundalini im Westerwald

Licht auf Yoga – Kundalini im Westerwald | Yoga täglich 23

23. Im Rahmen der Yogalehrerausbildung bei Yoga Vidya, Essen, haben wir zusätzlich zu den wöchentlichen 3,5 Stunden Unterricht noch sechs Themen-Wochenenden (Im ersten Jahr hatte ich statt dessen eine fantastische Intensiv-Woche in Bad Meinberg). Das erste Yogalehrer-Wochenende meines zweiten Ausbildungsjahres fand im Center statt und war schon sehr inspirierend! Nun steht das zweite an. Thema: Fortgeschrittenes Kundalini. Kundalini, das sind nicht kleine Kekse mit bunten Streuseln, wie ein Agentur-Kollege rätselte, sondern bezeichnet den Yoga der Energie.

Kundalini – Yoga der Energie

Genauer gesagt, ist Kundalini gemäß der zugrundeliegenden Tantra -Philosophie die Shakti, die Energie, die in Form einer Schlange in uns ruht. Das Ziel ist, sie zu „erwecken“, zu aktivieren, Prana, Energie zu stärken, und damit neue Bewusstseinsebenen zu erreichen. Okay, ich gebe zu, das klingt ganz schön abgefahren:) Und es ist es wohl auch…

Die wichtigen Dinge im Leben

Aber was wäre unser Leben ohne diese verrückten Dinge, Momente, die „abgefahren“ sind, die anders sind, als das, was wir sonst tun? Ich habe mich vor einiger Zeit entschieden, mich auf Neues erst einmal einzulassen, auch auf schräge Dinge, und ich habe nicht das Gefühl, mir ginge dadurch etwas verloren.

Im Gegenteil: An diesem Wochenende im heimeligen Mini-Ashram Yoga Vidya im Westerwald gewinne ich tiefere Einblicke in die Hatha-Yoga-Pradipika, dem philosophischen Werk von Swatmarama. Darin wird beschrieben, nach welchen Regeln, Yamas und Niyamas, sich der Yogi auf seinem Weg zu verhalten habe, wie er sich ernähren solle, wie er wohnen, leben, praktizieren soll, um mit den ebenfalls beschriebenen Praktiken sich weiter entwickeln soll, bis er schliesslich Samadhi erreicht… Unter uns gesagt: unter 12 Stunden Pranayama am Tag, nämlich genau 3 Stunden am morgen, 3 mittags, drei abends und drei zu Mitternacht, läuft da gar nichts… Obwohl. Man soll ja nie nie sagen. Nehmen wir diese als einen weiteren Benchmark….

Außerdem kam ich in den Genuss dieser Dinge und Momente:

  • 5:30 Uhr aufzustehen und so zwei frische Frühlings-Morgen einzuatmen, diese wunderbaren, mit Tau und Vogelgezwitscher
  • Hafer-Mango-Porridge zum ersehnten Frühstück. OK, um 11:15 erst. Aber dafür warm. Genial!
  • Mein „musikalisches coming out“ mit Bongos beim großen Satsang am Abend 🙂
  • Befriedigung durch kräftiges Zupacken bei der Gartenarbeit – Karma Yoga muss sein 🙂
  • Sonniges zweites musikalisches Highlight in der Frühlingssonne auf der Terrasse unter singenden Hippies, inklusive mir. Wunderbar!
  • 1 Stunde Ujjayi-Meditation am Sonntagmorgen, während der ein Schauer von Licht auf mich rieselt, golden, während ich staunend sitze und versuche diesem Phänomen auf die „Schliche“ zu kommen…
  • Insgesamt 5 Stunden bekannter und neuer Atemtechniken, unter anderem der „geheimen“ Bhastrika-Mudra-Reihe
  • 4 x 90 min Yoga mit Chakra-aktivierenden Visualisierungen und dem schnellsten Sonnengrußes ever

Still sein und beobachten

Im Satsang ging es unter anderem um Maya, die Täuschung, die unter anderem aus unserer Identifikation mit den Dingen, noch nicht einmal den richtigen oder falschen, einfach nur mit den Objekten, besteht. Wir dürfen erfahren, dass wir eben nicht der Handelnde sind, sondern der Wahrnehmende. Wer jetzt denkt, okay, dann tue ich einfach NICHTS! Ist nur zum Teil auf der richtigen Fährte… Anstrengung führt uns zwar in die falsche Richtung, doch Bemühung ist dennoch notwendig… Das soll nun einer verstehen 😉 Um es besser zu verstehen, oder eben auch, nicht mehr bloß rational zu begreifen, sondern darüber hinaus zu SEIN, dient uns die Stille und das identifikationslose Wahrnehmen, wie wir es in Meditation oder in jedem anderen Moment üben können…

Hari om

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Licht auf Yoga – 2,5 Tage Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Yogalehrerausbildungsabend mit therapeutischer Wirkung

 

Kampf, Disziplin und Freiheit

Der Kampf in uns – Swami Tattvarupananda | Yoga täglich 22

Tag 22. Swami Tattvarupananda ist zu Besuch im Center Yoga Vidya Essen. Da ich ihn schon aus dem letzten Jahr kannte,  wo er über Disziplin & Freiheit referierte, freute ich mich schon im Vorfeld darauf, ihn heute über Kampf und Erkenntnis unseres wahren Selbsts zu hören.

Alles ist gut…

Als erstes kamen wir in den Genuss seiner Yogastunde. Der Raum sehr gut gefüllt, fand ich gerade noch ein Plätzchen für die Matte. Die Stunde war präzise, flowig und recht entspannt, wie ich fand. Ich hatte das Gefühl, dass den Swami nichts, was passierte oder nicht passiert, erschüttern konnte. Auch das erinnerte mich an Disziplin & Freiheit: Die Selbstverständlichkeit seiner Autorität und seiner Ansagen, verbunden mit dem Gefühl, das ist hier okay. Alles was ist, ist richtig für den Moment, vorausgesetzt wir befolgen die Ansagen und befolgen damit unsere aktuelle Aufgabe: Übe beständig und achtsam.

Der Kampf auf dem Schlachtfeld

Im Vortrag dann ging es um Gefühle, Stress und den inneren Kampf. Swami Tattvarupananada erzählt aus der Bhagavad Gita, einer der vier bedeutendsten Schriften des Yoga, und hier aus dem ersten Kapitel. Berichtet von der Situation auf der Schlacht von Kurukshetra, bei der es darum geht, dass sich zwei gegnerische Parteien, die Kauravas und die Pandavas, gegenüberstehen, nachdem sich die Kauravas nicht an ehrenhafte Vereinbarungen halten und ihre Macht erweitern wollten. Krishna, eine Verkörperung von Vishnu, unterstützt die Kauravas mit Kampfesstärke, und Arjuna, den erstklassigen Bogenschützen der Pandavas als Berater. Der Auftrag ist klar, Arjuna solle sein Heer zum Sieg über die schlechten Kauravas führen. Doch als er gewahr wird, dass er diese seine Bekannten und Verwandten töten sollte, lehnt Arjuna ab.

An dieser Stelle könnte die Geschichte zu Ende sein. Wir könnten uns über den frommen und freundlichen Wunsch von Arjuna freuen und alles wäre gut… Oder?

Wann ist alles „gut“?

Krishna erklärt Arjuna (über einige Kapitel hinweg), dass er den Auftrag auszuführen habe. Mitten im Auftrag abzubrechen, bedeute Sieg der „schlechten“ Partei, der Kauravas, die die Macht an sich reissen wollten und Armut und Unterdrückung für das gesamte Volk anstrebten. Somit habe Arjuna diszipliniert den Kampf zu kämpfen. Arjuna erkennt das in dem Moment, als Krishna ihm zeigt, dass er sowieso für sein Handeln verantwortlich ist. Seine, Arjunas Weigerung, diese Menschen zu töten, sei Ergebnis von Täuschung. Arjuna solle sich nicht sorgen, denn ein selbstverwirklichter Geist trauere nicht über den Verlust eines Körpers…

Glaube niemals, was du denkst!

Du hast einen Körper, aber du BIST nicht dieser Körper! Der Kampf, von dem hier die Rede ist, auch der Kampf um das Erkennen, ist möglicherweise auch eine Metapher für den Kampf in uns. Unser Denken, Reden und Handeln hat IMMER Konsequenzen und wir haben die Verantwortung. Und doch ist es nicht das Offensichtliche, das den Kampf ausmacht, sondern die aufrechte Befolgung der Aufgaben – bis zur (göttlichen) Erkenntnis.

So lässt mich Swami Tattvarupananda gut unterhalten, ein ganzes Stück verwirrt und mit ein paar Funken neuen Verstehens zurück… Wer sich selbst einlesen möchte, kann dies zum Beispiel hier tun: Bhagavad Gita

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Stefans Mittelstufenstunde heute mal easy´n soft

 

Quelle de Bildes: www.yogasubmarine.com

Was ist gefährlicher: Skorpion oder Lotussitz?

Was ist gefährlicher: Skorpion oder Lotus? | Yoga täglich 21

Tag 21. Wenn Birgit die Sivananda Medium Klasse in ihrem Studio Yogaloft, meiner aktuellen Yogaanlaufstelle in Düsseldorf, macht, ist der große Raum rappelvoll. Ich finde für meine Matte noch ein Plätzchen. Allerdings muss ich nach den ersten Runden Sonnengruss meine Mattennachbarin bitten, vorsichtiger nach hinten auszutreten, ihre langen Beine kamen schon gefährlich nahe … Heute geht es also um gefährliche Asanas…

Gefährliche Asanas?

Nachdem wir das geklärt hatten, genieße ich die Aufwärmrunde. Birgit sagt, heute üben wir den Skorpion, und mein Entdeckerherz hüpft. Für mich ist das kein gefährliches, aber ein herausforderndes Asana. Immer zwei stellen sich zusammen, bilden eine Schranke für die Beine der Dritten, die in den Unterarmstand hoch kommen darf. In meiner Dreiergruppe wird also geübt, jeder nach seiner Einschätzung. Hier ist es wichtig, auf sich selbst zu hören: Vertraue ich darauf, dass meine Arme, meine Schulter mich halten? Und vielleicht ist es noch eher die Frage: traue ich mich, den festen Boden unter den Füßen zu verzichten zugunsten dieser ungewohnten Umkehrstellung? Als NLPlerin kenne ich diese Frage und beantworte sie für mich automatisch mit einem „Was könnte schlimmstenfalls passieren?“. Eine gute Übung wäre dann hier: Umfallen üben! Purzelbäume, mit Anlauf, Judorollen, fallen üben. Umso häufiger man fällt, lernt man, wieder aufzustehen und bei jedem Mal aufstehen dürfen wir uns leise auf die Schulter klopfen… Bevor ich jetzt hier zu philosophisch werde: Eine Strategie, erfolgreich zu sein ist es einfach zu tun!

Skorpion (Vrisikasana) contra Lotussitz (Padmasana)

Nach diesem Motto fahre ich auf diesmal ganz gut: Ich steige mit den Beinen hoch, denke in letzter Sekunde noch daran, meinen Kopf in den Nacken zu legen und damit den Blick nach vorne zu richten, und stehe auf meinen Unterarmen Birgit gibt mir dann noch einen leichten Schubs, dass ich mit meinen Beinen gegen die verschränkten Arme des Teams lehnen kann. Ahhh! Dadurch entsteht der Bogen! Ich genieße winzige Sekunden in diesem Stand, und komme fast leicht herunter… Mein vierter „Skorpion“ 🙂 Naja, ok, die Richtung stimmt jedenfalls! Damit die Umkehrhaltung noch ein wenig gehalten werden kann, gehe ich noch kurz in den Kopfstand, gerade. Schön. Danke!

Diese „gefährliche“ Asana habe ich also gut überstanden! Weiter geht es also im Set, bis wir zu einer Extra-Zwischenübung (das mag ich an Fortgeschrittenen-Klassen, dass es neben dem bekannten immer mindestens einen neuen Aspekt gibt!). Ein Klotz rechts, einer links. Wir sollen uns in den kreuzbeinigen Sitz setzen, oder eben in den Lotussitz, Padmasana. Meine empfindlichen Knie, gerade ausgeheilt, fühlen sich gut aufgewärmt und schmerzfrei an. Deshalb komme ich auf die Idee, mich mal wieder in Padmasana, den Lotussitz zu setzen: Übermütig ziehe ich meine Beine übereinander – und merke recht schnell den stechenden Schmerz in beiden Knien! Also sofort wieder raus, autsch! Hochdrücken kann ich mich dann natürlich nicht mehr…

Persönliche Grenzen achten

Aus dem Kopfstand umkippen! Gefährliches Sitzen! Leben am Limit!  Dieses Yoga ist wirklich gefährlich 😉 Am meisten ärgert mich, dass gerade mein Knie Innenband (nach einem anstrengenden Lauf) wieder ausgeruht war, und ich nun wieder ein paar Tage nicht Laufen kann. Warum bin ich so dumm und mache so etwas? Ich weiß doch, dass diese Haltung den Meniskus reizen kann?

Fazit & Learning für heute

…und das kann man nicht laut genug feststellen: Es kommt nicht darauf an, schwierige Aufgaben und gefährliche Asanas unbedingt meistern zu können. Beim Yoga nicht, und auch im Leben nicht! Es kommt darauf an, dass wir darauf hören, was für uns persönlich richtig ist! Die individuelle „Pinguin-Umgebung“ zu finden, um es mit Eckart von Hirschhausen zu sagen!  Ich fühle mich beispielsweise in Skorpion, Kopfstand und Krähe sehr wohl und kann da weiter gehen, ohne meine Gelenke übermäßig zu belasten. Lotussitz oder Spagatasanas aber sind für mich zu schwierig, jedenfalls unter momentanen Bedingungen. Und dann heißt es: Nie! wirklich niemals! mit Gewalt oder mit Nachdruck nachhelfen, in die Stellung zu kommen!

Die nächsten Tage streichle ich also meine Knie, achte sehr darauf, in den Übungen und beim Sitzen nicht in Belastung zu kommen und gehe da weiter, wo ich mich am besten weiterbewegen kann 🙂 Das wünsche ich euch auch,

namaste

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Stefans Mittelstufenstunde heute mal easy´n soft

 

chandra-namaskar-mondgruss

Mondgruss & Himmelskuss | Yoga täglich 20

Heute gönne ich mir einen vielversprechenden 3-Stunden Workshop mit Swami Saradananda bei Yoga Vidya in Köln. Vielversprechend, weil man ja nicht alle Tage auf eine so erfahrene Meisterschülerin von Swami Vishnu-devananda trifft. Der Workshop findet auf englisch statt, so dass die Lehrerin gleich zu Beginn spaßt, wir würden heute gleichzeitig unser Englisch wie unsere Asanapraxis vorantreiben.

Klassisches Yoga und mein innerer Lehrer

Eines vorab: Wir haben eine Menge Asanas gemacht. Und wir haben sie teilweise anders gemacht, als ich es vorher kannte. Interessant, wie so etwas eine Irritation in mir verursacht… Was der Bauer nicht kennt… Ich habe mich bemüht, der erfahrenen Lehrerin zu folgen – und muss dennoch feststellen, dass ich auf meinen inneren Lehrer auch hören möchte. Und genau so möchte ich das auch weitergeben: Auf der einen Seite gibt es „klassische“ Wege, einen Asana zu halten. Da haben indische Meisterschüler möglicherweise traditionell fundiertes Wissen, was ich nicht anzweifle. ich sitze aber nicht den ganzen Tag im Lotus, und der Gedanke an manche Verdrehungen verursachen mir größeres Unbehagen, als ich bereit bin zu ignorieren!

Auf der anderen Seite spüre ich in diesem Workshop, was damit gemeint sein könnte, dass die YogaVidya-Reihe eine Anpassung der Rishikesh-Reihe an die westlichen Bewegungsmuster ist. meine Knie und Ellbogengelenke sind manche Haltungen weder gewohnt, noch scheinen sie besonders begeistert, sich in der geforderten Weise zu verbiegen… Ein Beispiel: Wer in der Kobra liegt, möge einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, die Hände miteinander zu verschränken und sich nach hinten oben zu ziehen und welchen Unterschied das macht, wenn die Hände dabei verschränkt mit den Handinnenflächen nach AUSSEN zeigen… Ich werde hier weiter meine Einstellung sorgsam beobachten – es wird ja nicht mein letzter Workshop mit einem indischen Yogalehrer/ einer traditionellen Klasse gewesen sein…

Anleitung für Chandra Namaskar, den Mondgruss

Aus all den Asanas greife ich eine heraus: den Gruß an den Mond. In der Standardreihe steht Surya Namaskar am Anfang, um den Körper auf die Übungen vorzubereiten und zu dehnen. Der Gruß an die Sonne bewegt sich auf der vertikalen Ebene, den Auf- und Abwärtsbewegungen. Chandra Namaskar, der Mondgruss, besteht aus horizontalen, seitlichen Bewegungen. Chandra Namaskar aktiviert die unteren beiden Chakren, Muladara und Swadistana. Erdung, Stabililität und Standhaftigkeit fördern die physische und psychische Stabilität und machen so widerstandsfähig und stressresistent.

Mondgruss

  1. Wir beginnen in der Berghaltung, Tadasana
  2. Einatmen, Arme seitlich gestreckt anheben
  3. Ausatmen, über dem Kopf zusammenführen. Hände in Ksepana-Mudra, Handflächen nach innen, Finger verschränkt, Zeigefinger gestreckt nach oben zur Palme. Einatmen nach links beugen, ausatmen zur Mitte zurück, einatmen nach rechts beugen, ausatmen zurück zur Mitte
  4. Einatmen, Beine mehr als hüftbreit auseinander, Arme anwinkeln, Finger spreizen, Kali-Position. Ausatmen. Wer will, kann hier auch in Kali-Manier die Zunge weit herausstrecken
  5. Einatmen Beine strecken, ausatmen, Arme waagerecht anheben, Sternposition
  6. Dreieck: Einatmen linkes Bein ausdrehen, Hüfte bleibt zur Mitte ausgerichtet. Ausatmen, linken Arm senken, Hand an die linke Wade legen, einatmen, rechten Arm senkrecht nach oben zu einem Dreieck ausrichten. Der Blick folgt der Hand nach oben. Achte darauf, dass Deine Schultern eine senkrechte Gerade bilden
  7. Kopf-Knie: Ausatmen, rechten Arm herunter nehmen, Hüfte und Beine links orientieren, einatmen, Knie durchstrecken, ausatmen, Kopf-Knie-Position
  8. Sprinter: Einatmen, Bein anwinkeln, Sprinter links, ausatmen, einatmen, nach oben in die Rückbeuge dehnen, Blick folgt, ausatmen, absenken
  9. Tanzschritt: Einatmen aufrichten, linkes Bein fest im Boden verankern,rechtes Bein abspreizen, Ferse auf dem Boden.
  10. Ausatmen in die Mitte in einen Sitz kommen, einatmen, ausatmen.
  11. Einatmen andere Seite: lines Bein abspreizen, rechte Ferse fest in den Boden
  12. Ausatmen, Sprinter rechts. Einatmen nach oben in die Rückbeuge dehnen, ausatmen absenken und aufrichten
  13. Einatmen, rechtes Bein durchstrecken, Ausatmen Kopf zum Knie sinken lassen, Bein bleibt durchgestreckt.
  14. Einatmen, rechte Hand an die rechte Wade, aufrichten, linken Arm hoch zum Dreieck ausrichten, ausatmen
  15. Einatmen in den Stern, ausatmen
  16. Einatmen, Beine beugen, Arme anwinkeln, ausatmen, Kali-Stellung
  17. Einatmen, Füße schließen, ausatmen
  18. Einatmen, Arme über den Kopf heben, Ksepana-Mudra
  19. Ausatmen, nach rechts neigen, einatmen zur Mitte, ausatmen nach links neigen, einatmen zurück zur Mitte
  20. Ausatmen, namaste

Der Mondgruss ist besonders nach einem langen Tag geeignet, um zur Ruhe zu kommen.

…und was war mit dem Himmelskuss?

Er passt so gut hier rein:) Eine nach oben gereckte Bewegung, aus dem Kniesitz oder dem Stand heraus, bei dem die vordere Halsmuskulatur gedehnt wird: Den Himmel küssen – warum nicht 🙂

Om Nisakaraaya vidmahe

kalanaathaya dhimahi

tanno Somah prachodayat

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Stefans Mittelstufenstunde heute mal easy´n soft
Fehler - Let it be! Loslassen, immer wieder ein Thema

Fehler – Let it be | Endlich wieder Yoga 18

Tag 18. Hoffentlich war die lange Auszeit kein Fehler, denke ich mir, und, endlich wieder eine offene Stunde! Kerstin aus der Yogalehrergruppe unterrichtet heute, und sie macht das gut: Sie lässt uns nach der Anfangsentspannung etwas Neues lernen und mit einem Extra-Flow starten: Im Atemrhythmus die immer gleiche Bewegung ausgeführt, einatmen leichte Rückbeuge, ausatmen, Vorwärtsbeuge, usw. Ich bin sehr schnell drin. Also ich meine natürlich, ich führe die Übung langsam und achtsam aus. Und freue mich! Endlich wieder Yoga! Ich vergesse, was eben noch meinen Geist beschäftigte, lasse das los, mit jedem Atemzug bin ich weiter weg davon… So angenehm!

Noch leichter werde ich in den langen Entspannungsphasen zwischen den Asanas. Fast schwerelos fühle ich mich, als ich in den Kopfstand steige, bewegungslos, bin Achse zwischen Himmel und Erde. Mit Ujjayi atme ich mich durch die Mittelstufen-Reihe – bin verblüfft, dass mein Körper alles macht, was er machen soll, es nicht vergessen hat, in den Wochen, und es liebt. Sogar in der Vorwärtsbeuge fühle ich mich heute wohl! Tief, tiefer, loslassen! Ja, ich liebe das, das Loslassen, das „da sein“, das nicht-Denken…

Wie gehen wir mit Fehlern um?

So ganz entspannt und locker ist es ein bisschen leichter, nicht so streng mit sich und anderen umzugehen:) Im Alltag, als Yogaübende und als Yogalehrerin begegnen wir immer wieder Unzulänglichkeiten. Den eigenen, wenn man denn den Balken im eigenen Auge erkennt, und den vermeintlichen Defiziten anderer. Ich bin beispielsweise in diese Stunde gegangen mit der Sorge, ich könnte „alles“ verlernt haben… Wie unsinnig. Unsinnig ist das, weil es einerseits grundsätzlich nichts an einer Situation ändert, wenn wir uns Sorgen machen. Gefühle, Gedanken, Worte prägen unsere Wahrnehmung. Deshalb: Wenn ich mir sage: Das schaffst du nicht, das wird nichts etc., schaffe ich mir damit eine starke Ausgangsposition? Eher nicht. Ändere ich damit etwas am vermeintlichen Unvermögen? Nein. Im Gegenteil: Kreisen unsere Gedanken um Defizite, Fehler, Ängste, schenken wir diesen Energie, und alles, was Energie bekommt, Achtsamkeit, entwickelt leicht ein Eigenleben… Und meistens ist auch relativ unwahrscheinlich, dass unsere kritischen Befürchtungen so eintreffen…

Wie gehen wir also am besten damit um, wenn wir fürchten, zu scheitern, versagen, Fehler zu machen?

Die sehr schlaue Yogalehrerin dieser Stunde ließ uns machen. Sie spricht ihre Ansagen, Angebote an uns, was wir daraus machen, bleibt unser Geschenk an uns selbst. Ich bleibe die meiste Zeit schön in meinem „Flow“ und folge glücklich den Ansagen…. Manchmal macht man „Fehler“: In der Ansage verwechselt man schon mal rechts und links, oder die Schüler verdrehen sich im Drehsitz in die falsche Richtung. Die Yogalehrerin sieht das, lächelt aufmunternd, spricht weiter ihre Ansagen – und belässt es dabei! Beim nächsten Mal wird sie vielleicht ihre Ansagen ein wenig erweitern und präzisieren, aber um wie viel wertvoller ist die Übung mit tiefer Beschäftigung mit sich selbst, als auf den Fehler hingewiesen zu werden – Let it be!

Was wir beim Yoga lernen…

Ausnahmen sind natürlich Fehler, die zu Schmerzen oder schwerwiegenden Konsequenzen hinführen könnten. Diese dürfen wir im Yoga durch kontinuierliche Achtsamkeit bei uns selbst bemerken und zu unterscheiden lernen. In der Ausbildung zur YogalehrerIn lernen wir darüber hinaus präzise Ansagen und hinführende Korrekturen.

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
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  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga 18

 

 

Hüftöffner & Gefühle

Entspannung durch Hüftöffner | Yoga täglich 16

16. Heute morgen begrüßt uns Stefan. Entspannt, im vollen Lotus sitzend, gibt er uns zu Beginn einen kurzen Überblick darüber, was uns heute erwartet: Im Rahmen der Feier Shivaratri, der Hochzeit Shivas und Parvatis, werden wir unsere Praxis unter das Thema „Einheit“ stellen. Das Vehikel dafür werden die besondere intensive Asanas insbesondere Hüftöffner sein. Der Muskel, der unsere Hüften vorne und hinten umspannt, ist der Psoasmuskel. Er reguliert unsere Beweglichkeit und Festigkeit in der Körpermitte. Da ist es wieder, stira sukha asanam, fest und bequem, stark und beweglich gleichzeitig, möge unsere Haltung sein. Immer wieder dieses Bild, flexibel und entspannt da, wo man entspannt sein kann und fest, stark und unerschütterlich dort, wo Anspannung und Festigkeit erforderlich ist…

Veränderung im Innen und Außen

Wir beginnen wie immer mit Savasana. In der Entspannung angekommen, liest uns unser Yogalehrer ein Gleichnis vor, in dem es darum geht, die Dinge, die wir suchen, die Veränderungen, die wir wünschen, nicht im Außen, sondern im Innen zu suchen. Über die verschiedenen Erkenntnisstadien von „Ich will die Welt verändern!“ über „Wenigstens die mir nahestehenden Menschen, meine nächsten Beziehungen, mögen sich zu einem Besseren wenden!“ zu der Einsicht darin, dass nichts sich verändert, wenn wir es nicht selbst tun! Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt, von deinen Mitmenschen, deinen Beziehungen wünscht, als Zitat dem Dalai Lama nachgesagt, mag als Zusammenfassung gelten.

Hüftöffner und Gefühlsregulator

Die Hüfte dient so sehr der Flexibilität UND Stabilität unserer Mitte, wir können uns ihr und damit dem Psoas maior quasi gar nicht oft genug zuwenden… Psoas maior, der große Lendenmuskel, ist ein Skelettmuskel der Hüftmuskulatur. Er ist für die Beugung und die Auswärtsdrehung im Hüftgelenk zuständig.

…und die Gefühle?

In der Höhe der Hüfte befindet sich das Swadhisthana Chakra, das Sakralchakra. Dieses Energiezentrum steht für Kreativität und Beziehungen. Hier „wohnen“ Eigenschaften wie Hingabe, Loslassen, Demut, Mitgefühl, Mitleid, Intuition, Vertrauen. Eine bewegliche Hüfte hilft uns daher nicht nur in den Spagat, irgendwann, sondern auch zu einer entspannten Einstellung zu Beziehungen und Gefühlen. Besonders für Menschen, die den ganzen Tag sitzen, sind Hüftöffner ein Geschenk. Für die Stärkung des Psoas und die Entspannung der Gefühlswelt habe ich hier eine Auswahl einiger „Hüftöffner“ aufgelistet:

  • Adho mukha svanasana (herabschauender Hund)
  • Aus dem herabschauenden Hund Beine abwechselnd in die Höhe, Unterschenkel anwinkeln, Hüfte aufdrehen
  • Kriegerposition, Virabhadrasana, einfach und mit aufgesetztem Knie und erweitertem Winkel (Hüfte gen Boden bringen)
  • Variationen im Krieger (aufrichten, Oberkörper auf den Boden ablegen, gebundene Haltungen, aufgedrehte Haltungen)
  • Taube und Vorübungen dazu
  • Hocksitz, Krähe und Vorübungen dazu
  • Happy Baby Pose“, Ananda Balasana
  • Lotussitz oder halber Lotus

Nach 2 Stunden Variationen rund um das Thema Hüftöffner fühle ich mich einfach nur tiefenentspannt – wunderbar! Om namah shivaya!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
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  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
inspiration vegan

Inspiration & vegane Köstlichkeiten | 15

Den ganzen Tag Yoga – wie muss man sich das vorstellen? Heute ist der erste Tag vom langen Yogalehrer-Ausbildungs-Wochenende. Wir treffen uns um 11:00, die meisten kommen mit den Händen voller Schüsseln mit Köstlichkeiten. Dieses weitestgehend vegane Buffet wird unser Mittagessen und Abendessen sein, wie großartig! Doch zuerst heißt es: On the mat!

Surya Namaskar plus

Oh, wie lange können Minuten sein, in denen man sich erst in der Haltung einfindet… Das Ergeben fällt manchmal schwer, manchmal leichter… Als Yogalehrer im zweiten Jahr der Ausbildung bekommen wir eine Stunde für Fortgeschrittene, was sich zuerst einmal in einer ausgedehnten Aufwärmphase zeigt… Bin ich froh, mittlerweile den Sonnengruß in mein privates Übungsset mit eingebaut zu haben, inklusive einiger Dreh- und Haltevariationen, sonst käme ich hier schnell außer Atem. Es geht ganz schön zur „Sache“… 

Asana meistern

Wer ein Asana meistern will, halte es 120 Minuten. Oha! Mit einer Mischung aus Bewunderung und ungläubigem Staunen höre ich das. Gleichzeitig sagt eine Stimme in mir: Mach doch einfach mal! Welche Asana könnte dafür geeignet sein? Ich bin mir recht schnell sicher: Die Vorwärtsbeuge, die uns als Beispiel genannt wurde, befinde ich für mich als ungeeignet. Zu große Widerstände. An manchen Tagen kann ich mich gut darin einrichten, nach relativ kurzer Zeit jedoch vermeine ich nur noch die Bänder meiner hinteren Oberschenkelmuskeln zu spüren, die erst leise, dann immer deutlicher zu verstehen geben, dass sie diese Dehnung bitte gemächlicher wünschen. Wenn ich die Stimmen ignoriere, strafen sie mich mit ziemlichem Schmerz. Bin ich bereit, an Grenzen zu gehen? Ich sitze seit 30, 40 Jahren nahezu täglich 8 Stunden – da werde ich mir mit der Dehnung der hinteren Oberschenkelmuskulatur einfach noch mehr Zeit geben müssen 🙂

Ich suche nach Alternativen: Kopfstand mag unangemessen sein, 2 Stunden wäre verdammt viel… Auch im Sarvangasana, dem Schulterstand, wird nach einiger Zeit die Körperspannung nachlassen, so dass es dann wieder der untere Rücken, wäre, der die Arbeit machen müsste. Auch Halasana, den Pflug, halte ich wegen der Belastung der Halswirbelsäule für ungeeignet. Kobra, Heuschrecke, Bogen? Undenkbar! Für den Drehsitz gibt es schöne Varianten, die vielleicht passen könnten… Dann erinnere ich mich: Waren es nicht die Sitzhaltungen in Meditation, die lange gehalten werden sollten? Ist nicht in der Stille, in der Meditation sitzen, eines der Ziele der Übungen? 120 Minuten still und unbeweglich sitzen – ein neues Projekt, demnächst hier zu finden 😉

Pause mit veganen Köstlichkeiten

In der Pause stärken wir uns ausgiebig! Wie viel köstlicher ist so ein Essen, wenn es nach 2 anstrengenden Yogastunden genossen werden kann! Kenne ich sonst nur vom Laufen… Am Nachmittag beschäftigen wir uns mit den pragmatischen Regeln und Grundsätzen für Yogalehrer. Als Fazit dazu gefällt mir gut: Ziel sollte sein, den Teilnehmern ein gutes Gefühl zu vermitteln – Rapport geht vor, wie wir im NLP sagen 🙂 

Danke an diese tolle Gruppe!

Wir wären nicht diese tolle Gruppe, wenn sich nicht doch noch spirituelle Aspekte einschleichen würden: Von ethischen Grundsätzen gelangen wir zu Karma: Wir philosophieren darüber, wie detailliert der Plan für uns ist, und was davon unserem freien Willen unterliegt… Interessante Frage, auch wenn uns auch hier wieder Zweifeln ergreift. Zweifel sind gut, wenn sie bedeuten, Dinge bewusster zu hinterfragen. Zweifel ohne Vertrauen schaffen Entscheidungskonflikte und Zweifel ohne Erfahrung führen zu Zwickmühlen. Eines scheint gewiss: es geht so lange weiter im Erkenntnisprozess, bis wir uns mit den Zweifeln arrangieren. Was bedeuten kann, dass man aufgibt, Dinge forcieren zu wollen. Denn der Verstand kann uns durchaus vom Erkennen abhalten…

Ich möchte gerne einmal sagen, wie wohl ich mich in eurer Gesellschaft fühle! Danke dafür!

Wir beenden den Tag mit einem Satsang, dem Zusammensitzen gleichgesinnter Menschen mit dem Ziel, sich auf dem spirituellen Weg weiter zu entwickeln. Jaya Ganesha!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
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  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
Workshop Asana Intensiv

Verknotet, verdreht, verschätzt – Workshop Asana intensiv | 14

Warum hatte ich mich bloß für den Workshop Asana Intensiv mit Mahadev angemeldet? Was wollte ich hier? Hatte ich geglaubt, ich könnte mich so verdrehen? Heute hab ich mich verschätzt, überschätzt auch, denke ich mir, und liege kraftlos auf der Matte… 14. Tag,Yoga Powermonat.

Surya Namaskar Flow

Das Aufwärmen ließ sich erst gut an – flowige Sonnengrüße, nach 12 gibt es 8 schnellere mit 12 Surya Mantras. Danach noch schnellere mit den Bija-Mantras, Hraam, Hreem, Hruum, Hraim, Hraum, Hra.

…uund stehen. Direkt in Vrikasana, den Baum. Durch bewusst langsame Ausatmung den Atem, das Herz, beruhigen. Arme bleiben oben. Okay, Arme kurz absenken, wieder anheben. Dann ging es irgendwie weiter mit ziemlich vielen Schulterübungen… Garudasana gefällt mir besonders: eine Armhaltung (eigentlich kombinierte Arm/Bein-Haltung) in verschiedenen Höhen, dehnt Schulter und Nacken.

Gebundener Stand mit gedachtem Spagat

Danach werden die beliebten Krieger- und Halbmonde, Standwaagen und Tänzerpositionen durchgespielt. Schöne starke Haltungen – bis besonders meine Schultern von Stärke nichts mehr wissen wollen… Interessanter finde ich da die gebundenen Haltungen, wie Baddha Parshvakonasana (gebundene seitliche Winkelhaltung). Aus dieser Haltung, die viel Erdung, Öffnung und Standhaftigkeit vermittelt, sollen wir gebunden in die Ausgangsstellung, also die Füße nebeneinander stellen. Dann wird das Gewicht auf den „freien“ Fuß verlagert, der Oberkörper richtet sich in der Bindung auf und nimmt das Bein und die Festigkeit des Asana mit. Soweit, so gut. Die nächste Ansage ist dann: „Strecke das immer noch gebundene Bein nach oben aus“… Den Teil denken wir uns. Das Gehirn lernt auch bei solchen Visualisierungen;) Aber der Stand in dieser Stellung an sich, der ist etwas Besonderes!

Beginn der Mittelstufenreihe…

So sind wir nach 1,5 Stunden intensiven Haltungen bei dem ersten Asana der Grundreihe angelangt: Kopfstand 🙂 Heute als Dreipunktkopfstand. Das ist eine einfachere Variante, bei der das Gewicht leichter verteilt zu fühlen ist. Dann, juhu, wir sind in einer Intensiv-Stunde: Ab in den Skorpion. Es ist gar nicht sooo schwierig, wenn man sich überwindet. Allerdings meldet mein Rücken, dass zwischen meinem Unterarmstand, und der gebogenen Haltung, bei der die Füsse irgendwann den Kopf berühren, noch mehr als nur ein paar Übungstage liegen… Wichtig ist mir das nun mehrmals erprobte Gefühl, dass meine Unterarme und Schultern mich tragen, und ich diese Art von Umkehrhaltungen in ihrer vollendet ausgeloteten Streckung sehr angenehm finde.

Auf in Sarvangasana, den Schulterstand – ich höre Gemurmel „Endlich mal etwas, das ich kann“, aber bevor ich darüber nachdenken kann, bin ich schon drin und erinnere mich an den tiefen Atem.. Der uns weiter trägt, in den lange gehaltenen vollen Schulterstand, in den lange gehaltenen Pflug, Varianten, wieder runter, in den Fisch. Meine Mattennachbarin liegt in einer anmutigen, nur durch die Schultern gestützten, Fischposition mit angehobenen Beinen. Mein unterer Rücken knurrt warnend. Okay, okay, ich guck ja nur… Heute gucke ich mehr als sonst. So komme ich auch dazu, statt an der eigenen Taube (Eka Pada Kapotasana) zu arbeiten, dieses schöne Titelbild von Lara zu schießen… (Danke für´s verwenden dürfen 🙂 )

Verknotet, verdreht und überschätzt…

An manchen Tagen wollen meine Fasern unbedingt gedehnt werden und sich sehnlichst darin verlieren, an diesem weniger. So spüre ich heute weiter meinen Widerstand in den folgenden Vorbeugen und dem Drehsitz – Asana Intensiv eben… Nach drei Stunden sind sich mein Geist und mein Körper einig, wir sind heute beide schwach, und wir alle fallen dankbar auf die Matte, als die Worte zu hören sind: Legt euch bequem hin zur Endentspannung

Während wir den Raum verlassen, höre und sehe ich, dass um mich herum nicht wenige völlig „geschafft“ sind… Eine anspruchsvolle Stunde forderte ihren Tribut –  Sehen wir uns morgen wieder zum Yoga? 🙂

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
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  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
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korrekturen-tricks-erleuchtung

Korrekturen, Tricks und Erleuchtung | Yoga täglich 13

Geduld, die richtige Technik und Vertrauen.. sollst Du haben, wenn Du Hatha Yoga praktizierst. Die richtige Technik ermöglicht es, tief in die Asanas einzusteigen, und zwar, ohne dabei die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Daher üben wir an Tag 13 des Allyoucanyoga-Experiments in der Yogalehrer-Ausbildungsstunde wieder unterstützende Ansagen, Griffe und den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurten.

Unsere Schule ist auf die korrekte Ausübung der 12 Asanas der Yoga Vidya Grundreihe ausgerichtet. Beim letzten Mal hatten wir Korrekturen bis Schulterstand. Dort steigen wir wieder ein: einer führt Halasana, den Pflug, vor, demonstriert Fehler, wir lernen, wie dies korrigiert werden kann. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Fehler, besser gesagt, Lernerfahrungen, wichtig sind für uns. Wir sollen spüren, dass etwas gut oder eben nicht so gut ist für uns. Und wenn es nicht gut ist, es lernen zu korrigieren. Dabei reicht es eigentlich schon zu wissen, nein, darauf zu vertrauen, dass es immer mehrere Möglichkeiten und Wege gibt… Manche Übungen entfalten ihre Wirkung eben erst, wenn man die Technik kennt,  wenn man in Feinheiten korrigiert. Auf einmal springt dich die Erkenntnis an: So! steht man gerade und aufrecht in Schulterstand und exakt ausgerichtet im Pflug! Und das alles, weil deine Oberarme hinter dem Körper mit einem Gurt in ihre engen Grenzen gewiesen werden…

Ich mag und schätze es immer mehr, genau hinschauen zu können, eher noch, hinzuspüren: Was genau passiert da gerade bei dem Übenden? Wie atmet er, wie sind die Gelenke gestellt? Wo sitzen die Spannungen? Warum ist sein Lendenbereich gewölbt und nicht gerade? Wie können seine Schulterpartie und Nacken sich entspannen?

Besonders entspannend finde ich persönlich gerade Übungen, die das Gleichgewicht schulen: Kakasana, die Krähe, Vrikasana, der Baum, Sirsasana, der Kopfstand oder heute Sarvangasana, der volle Schulterstand mit nach oben gerichteten Armen… Einmal den Schwerpunkt gefunden steht es sich ganz federleicht 🙂

Tricks mit Yoga-Gurt

Ja, wer uns jetzt filmen oder fotografieren würde, könnte einen weiteren ketzerischen Artikel darüber schreiben, wie zweideutig Yoga und die Berührungen daherkommen… Da werden Gurte unter dem unteren Rücken geschlungen und zwischen den Beinen herausgezogen, um dann kräftigen Zug nach hinten zu leisten… Sieht komisch aus, tut unendlich wohl, weil so in der Stellung herabschauender Hund keine Last mehr auf den Schultern liegt… Oder es werden Sitzhöcker, sprich in die Luft gereckte Hinterteile, gen Decke gehoben. Natürlich ist da kein sexueller Gedanke, dafür sind wir viel zu konzentriert 🙂 (Abgesehen davon sind die sexuellen Energien auch im yogischen Sinne sehr starke Energien, die je nach Philosophie bzw. Auslegung dieser achtsam ausgelebt oder entsprechend sublimiert werden sollten. Oder beides.) Im Ernst – Berührungsängste sollte man als Yogalehrer nicht haben, wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander hingegen schon. Aktuell wird ja gerade wieder viel diskutiert, über Fälle von Ausnutzung und sexueller Belästigung durch Gurus/ Lehrer mittels Yoga. Findet einen Yogalehrer eures Vertrauens, vielleicht auch eine Yogalehrerin, achtet auf euer Körpergefühl in jedem Moment. Und wenn etwas zu nah oder bedrängend wird: Just say no 🙂 So, bevor das jetzt hier abdriftet… Zurück zu den hilfreichen Unterstützungen:

Einen „Kunstgriff“ erfahre ich  am eigenen Leib und nach einem Moment des tiefen Eindrucks einer recht kräftigen Dreh,- Drück und Schieb-Bewegung meines Schultergürtels, habe ich danach den ganzen Abend, und auch noch am nächsten Tag, einen unglaublich leichten, freien Nacken!

Von steinmüde bis erleuchtet

Wir beenden die Übungsreihe und praktizieren langes Pranayama in eigenem Tempo und eine ungefähr 30-minütige Meditation. Das lange unbewegliche Sitzen geht diesmal ganz gut. Danach bin ich für die Theoriestunde allerdings nicht energiegeladen, sondern steinmüde. Die verschiedenen Stadien von Samadhi, Erleuchtung, rauschen nur so an mir vorbei… Ich denke mir, es ist eh alles da, ob ich das nun weiß oder nicht, und hoffe auf einen neuen Tag mit neuer Energie, an dem ich das nachlesen werde…:)

Mich beherrschen heute zwei Grundströmungen: Zum einen finde ich es schade, dass ich mich schon in der Halbzeit meines Experiments befinde und plane, es zu erweitern – warum nicht 365 Tage Allyoucanyoga? 🙂 Auf der anderen Seite frage ich mich, ob mein Enthusiasmus, am liebsten „nur noch Yoga zu machen“, mich in meiner Entwicklung und auf meinem Weg unterstützt… Nun, das sind wohl die Prozesse, die ich wollte, die Geister, die ich rief 😉

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  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
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  15. Yogastunde Mittelstufe – durch eigene täglich Praxis ersetzt
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend – durch Mittelstufe bei Yogaloft ersetzt
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

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Yoga-Routine | Yoga täglich 12

…nicht, dass das zur Routine wird! So war es ja nicht gedacht, wieso steht da jetzt „Routine“ in der Headline? Also erst einmal: Die Übungen sind für mich vielleicht mittlerweile routiniert, ich kenne die Abfolge, aber Routine ist es dennoch nicht wirklich, weil es auch jedes Mal ein anderes Gefühl zum Praktizieren gibt und ich jedes Mal etwas lerne…

Aus jeder Yogastunde etwas lernen….

Aus dieser Mittelstufen-Stunde nehme ich mit:

  • Der Raum ist voll. Das ist ok für mich, es gibt keine Berührungsängste. ich kann mich irgendwo hinlegen, ohne daraus einen Staatsakt zu machen, denn ich werde ja eh den Blick nach Innen richten 🙂 Höchstens, dass ich aktuell ein bisschen empfindlicher hinsichtlich Knoblauch-Ausdünstungen geworden bin;) Aber das kann man überleben!
  • It´s all about core – Eine feste Mitte, ein stabiler Core, befähigt uns, einige Asanas überhaupt erst ausüben zu können. Ohne Core steht man nicht erfolgreich im Kopfstand. Ohne feste Körpermitte bekommt man im schrägen Seitstütz, Vasisthasana, das obere Bein nicht hoch. Alle Bewegungen werden konzentrierter ausgeführt, wenn die Core-Muskeln aktiviert sind. Und: eine feste Mitte zu haben ist relativ unabhängig von Muskelausstattung des Körpers.
  • Geduld, die richtige Technik und Vertrauen sehe ich gerade als die drei wichtigsten Eigenschaften, bezogen auf Asanas: Nur durch Üben lernt der Körper die Bewegung und Haltung, nur durch die präzise Technik werden keine Schutzhaltungen oder ungesunde Belastungen provoziert und nur durch Vertrauen, in uns selbst, in die eigene Stärke, in seine eigenen Ressourcen, machen wir neue Erfahrungen und entwickeln uns so weiter. Für den Schüler auf dem spirituellen Weg, also uns im weiteren Sinne, sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die er zu lernen hat, allerdings Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Nichtanhaften), Shatsampat (Gelassenheit) und Mumukshuttva (Sehnsucht nach Erleuchtung)…
  • Achte auf den Körper und finde deine Achse: Harmonie, Ruhe, Ausgewogenheit, alle möglichen Begriffe für die korrekte Ausrichtung Deines Körpers. Der Yogalehrer kann Dir natürlich sagen, mach den Arm mehr nach links, das Bein mehr nach rechts, aber wir sollten lernen, auf unsere eigene Körperintelligenz zu hören. Wann genau bin ich exakt ausgerichtet? Spüre ich den Schwerpunkt, die Verbindung nach oben und nach unten, habe ich fest, was fest sein soll und lasse ich locker, wo ich locker lassen kann?
  • Lerne Dein Ego kennen: Wenn Du Deinen Geist kennst, kannst Du ihn zähmen, habe ich die Tage gehört. Wenn man sich der Initiatoren und Hintergründe bewusst wird, ist man einen Schritt näher am Erkennen, und näher am Erkennen zu sein, heißt, näher an Transformation und Veränderung. Mein Ego, das sich kokett im Scheinwerferlicht dreht, wenn ich die bewundernden Blicke im Kopfstand spüre, ist auch bloß ein Ego, das sich dreht. Im Licht. Und dann wieder von der Bühne geht…
  • Wehret den Anfängen… Ich hörte meinen Mattennachbarn ächzen und stöhnen bei den verzweifelten Versuchen, in den Kopfstand zu springen. Mein angehendes Yogalehrerherz hüpfte und trat mich von innen: Los, hin zu ihm, er braucht dich! Doch ich komme dagegen an 🙂 Erstens bin ich hier nicht der Lehrer, und zweitens hat mich gerade keiner gefragt 🙂 Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dazu beitragen zu können, dass jemand seine Ziele erreicht. Das ist auch mit der Grund, warum ich es mag, Yoga nicht nur selbst zu praktizieren, sondern als Yogalehrerin auch mit anderen praktizieren möchte. Auf der anderen Seite ist es für mich in diesen Stunden Ziel, in den Asanas zu bleiben, die Essenz der Übung zu finden, auf mich zu hören, bei mir zu sein. Wenn mich allerdings nach der Stunde jemand anspräche, hülfe ich gerne weiter. Und ich nehme mir vor, nach diesem experimentellen Power-Monat zwar weiter zu machen, aber auch ab und zu als Assistentin in einem der Kurse zu arbeiten…
  • A propos: Nach der Yogastunde hatten wir noch einen guten Moment des Erfahrungsaustausches, bei einem Tee, und auch das gehört dazu.

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

Stille - Dynamisches und stilles Set - Yoga täglich

Dynamisches Yoga trifft Stille | Yoga täglich 11

Entspanne deinen Körper… entspanne deine Gedanken… entspanne deine Gefühle… So wunderbar führt uns der Yogalehrer in die Entspannung. Und gerade, als ich so richtig tief abgesackt bin, in meiner eigenen Welt, im Nichts taumle, gerade da sagt er: und komm dann wieder hier an. Nein!! Ich will da bleiben! Es ist wunderbar hier im Nichts und ich will mich nicht bewegen!

Mit Disziplin auf zur ersten Runde

Aber leider: Yoga besteht zu einem nicht unbedeutendem Teil aus Disziplin. So bewege ich meine Fingerkuppen winzige Millimeter, Finger, Arme, den ganzen Körper recken und strecken… Die Stunde ist eine fortgeschrittene Mittelstufe auf Basis der Rishikesh / Yoga Vidya – Reihe. Heute machen wir zwei Sets, kündigt unser Lehrer an: ein schnelles, angelehnt an Ashtanga, ohne Pausen, fließend, und danach eines mit lang zu haltenden Asanas.

5 Atemzüge pro Asana

Wir starten nach dem Sonnengruss: einatmen in das Kind, ausatmen, Kopfstand, Sirsasana, aufbauen, 5 mal ein und ausatmen, Rückenlage, einatmen, Schulterstand, Sarvangasana, aufbauen, 5 mal ein und ausatmen, Halasana, 5 mal ein und ausatmen, ein hoch, aus in den Fisch, Matsyasana, fallen lassen, fünf mal…. Das ist zwar nicht schnell, aber durch die ausbleibenden Pausen doch ein völlig anderes Gefühl. Flowiger.  So geht es weiter durch die ganze Reihe, bis zur Krähe, 5 Atemzüge, und das Dreieck, 5 tiefe Atemzüge… Die Asanas verbinden sich miteinander. Sie werden zu einer.

3-5 Minuten für jede einzelne Asana – Stille

Irgendwann sind wir dann durch mit diesem einen durchgehenden Lang-Asana 🙂 Wir merken es daran, dass die nächste Ansage Verwirrung stiftet: Baue den Kopfstand auf. Schon wieder? Ja. Halte so lange wie es klug ist, eine nette Ansage:) Halte den Schulterstand 5 Minuten. Stille. Halte den Pflug 3 Minuten. Stille. Vorwärtsbeuge 5 Minuten. Stille. Kobra, Bhujangasana, 3 Minuten. Kind 3 Minuten. Drehsitz, Ardha Matsyendrasana, 3 Minuten. Jede Seite. Stille. Fühle wie Du bei jedem Einatmen Licht ins Muladara Chakra einatmest, und bei jedem Ausatmen Licht durch die Wirbelsäule zu Sahasrara ausatmest…

5 Minuten Krähe halten – nein, das nicht, hier angekommen löst sich unsere bis dahin konzentrierte, stille und tief atmende Runde in Kichern und Wißbegier auf: 5 Minuten Krähe müssen wir nicht machen, aber dafür zeigt uns der Lehrer den Pfau. Yeah! Eine ungewohnte neue Körperhaltung, besonders für die Arme. Uns allen gelingt es kurz, die Balance zu halten und frei zu schweben, eine neue tolle Übung! Dann noch mal die Seitkrähe. Und die Seitkrähe mit aufgelegten Fußgelenken.

Dankbar fallen wir in Savasana. Entspanne deinen Körper… entspanne deine Gedanken… entspanne deine Gefühle…  Die Reise geht durch alle Körperteile – dein ganzer Körper ist eeeeeentspannt. Stille.

 

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

om-yoga-nidra-schlaf der yogis

Schlaf der Yogis – Workshop Yoga Nidra | Yoga täglich 10

Einheit 10: Workshop Yoga Nidra

Mahadev stellt uns heute Yoga Nidra vor, eine Entspannung-Technik, die von Swami Satyananda Saraswati, basierend auf dem traditionellen tantrischen Nyasa, Yoga im Liegen, entwickelt wurde. Mit dieser Technik soll tiefe Entspannung auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene erreicht werden.

Die drei Zustände des Bewusstseins: Wach, Traum, Tiefschlaf

  • Im Wachzustand, Beta, 38 – 15 Hz, dem regulären Wachbewusstseins, ist unsere Aufmerksamkeit nach Außen gerichtet. Der Verstand ist aktiv, überprüfend tätig.
  • „Tagtraum“: Unterbewusstsein, Alphawellen (14 – 8 Hz). Zwischen Wach- und Schlaf befindet sich das Tor zur Meditation, die Brücke zwischen Schlaf und Wachbewusstsein.
  • Tiefschlaf: Deltawellen (3 – 0,5 Hz) Unbewusstheit

Die drei ersten Phasen von Yoga Nidra

Mit Yoga Nidra soll die Phase der Alphawellen kontrolliert ausgedehnt werden können. Das erfahren wir in mehreren „Selbstversuchen“. Yoga Nidra Anfänger brauchen geführte Ansagen, echte ständig-Anwender können das auch in Eigenregie praktizieren. Die Ansagen erfolgen dabei nach einem bestimmten Schema:

  • 1. Savasana – Phase der Achtsamkeit und Entspannung
  • 2. Phase Sankalpa – Den Samen setzen

Umfassendes Thema über Wünsche, Ego, Anhaftungen und reinen Erkenntnissen…;) Sagen wir, es handelt sich um eine Art guten Vorsatz oder eine Zielformulierung. Mit der Formulierung geht es weiter in die nächsten Phasen

  • 3. Phase: Kreisen der Wahrnehmung durch den Körper

Tragendes Element mag diese Phase der Benennung der Körperteile in einem bestimmten Ablauf mit bestimmten Worten sein. Ursprünglich waren dies wohl die 90 Mantras, die Swami Satyananda im Schlaf aus dem Kloster gehört hatte. Nach einem immer gleichen Ablauf wird der Körper wahrgenommen und die einzelnen Körperteile bei ihrer Benennung visualisiert. Die Technik soll helfen, den Geist zu beherrschen. Ziel ist es, in der Alpaphase zu verweilen und dort Zugang zum Bewusstsein zu erlangen.

Zwischen den Phasen erinnert uns Maradevs Stimme „Bist du wach?“ daran, nicht hinüberzudämmern, in den unbewussten Schlaf…

Alle Phasen Yoga Nidra:

  1. Einleitung – Hineinführen
  2. Entspannung, Achtsamkeit
  3. Sankalpa – der innere Vorsatz
  4. Kreisen der Wahrnehmung im Körper
  5. Atembeobachtung
  6. Wahrnehmung von Gefühlen, Gegensatzpaaren
  7. Innere Bilder
  8. Visualisierungen
  9. Wiederholung des Sankalpa
  10. Abschluss: Hinausführen

Der vierte Bewusstseinszustand … ist Turya

In Turya besteht nonduale Realität. Durch Moksha, die Befreiung, erfährt der Übende Samadhi, Erleuchtung, das Selbst, Ishvara, und bleibt dann ganz, teilweise oder vorübergehend in diesem Zustand. Wahrscheinlich muss man dafür eine ganz bestimmte Geisteshaltung haben, und sehr, sehr viel üben:) Maya, die Illusion, Verhaftungen, trennen uns jedenfalls bis dahin von dem absoluten Bewusstsein. Das ist nur eine von verschiedenen Erklärungen für die Zusammensetzung des AUM Zeichens:

AUM yoga Nidra AUM

Mein Fazit

Natürlich schätze ich Entspannung. Durch jahrelanges Training meine ich auch, meinen Körper und Geist leicht in einen beruhigten entspannten Zustand zu bekommen. Ich kennen auch die Alpha-Phasen. Vielleicht werde ich es in absehbarer Zeit einmal wieder ausprobieren, wie lange ich das bewusst ausdehnen kann… Der Workshop war mal wieder klasse. Ansonsten habe ich aktuell das Gefühl, mein Körper strebt gerade gesund und recht willig nach Dehnung und mein Geist nach der darauf dankbar erfolgenden meditativen Weite. Und da kommt mir die anstehende Mittelstufe für Fortgeschrittene doch wie gerufen…

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

 

Pausen-Muskelkater

Muskelkater von den Bemühungen | Yoga täglich 7+8

Nach dem Feierabend in Rekordzeit zur Yogastunde gefahren – ob das gut gehen kann? In der Hauptverkehrszeit schlängelte ich mich über Ruhrgebietsautobahnen zum Studio, innerlich bemüht, ruhig zu bleiben. Parkplatz auch schnell gefunden, umgezogen, noch reingehuscht, in die Nachmittagsstunde Mittelstufe. Heute nochmal mit Mahadev, dem erfahrenen Gastlehrer. Schon im Sonnengruss merke ich, dass das so nicht funktioniert…

Schnell zum Yoga

Sich zu beeilen, um noch zum Yoga zu kommen, gehört so ziemlich zu den kontraproduktivsten Dingen, die ich machen konnte. Zum Glück läuft die Mittelstufen-Stunde nach „Schema F“ ab. Da fällt es vielleicht nicht so auf, dass ich immer noch neben mir steh… Und schon wieder ein Stück tiefer in die Falle gerutscht! Wem soll das denn auffallen, für wen mache ich denn da meine Asanas? Tief einatmen, lange ausatmen… ich versuche es mit Ignoranz. Doch irgendwie fehlt mir die Spannung heute…

Kra, kra, lacht die Seitkrähe…

Zum Abschluss der Mittelstufen-Reihe darf ich wenigstens nochmal in die Krähe. Ich habe die Druckflecken an den richtigen Stellen, sagt mein Lehrer. Was ist denn heute bloß los mit mir? Und weil die reguläre Krähe auch heute irgendwie spannungslos wirkt, auf mich, setze ich zur seitlichen Version an. Beine rechts, Arme links und hoch… Mein kleines Highlight: Ich stehe 1, 2, 3, 4 Sekunden gespannt und sogar mit ausgestrecktem Bein seitlich in dem Kakasana-Vogel, kra, kra….

Ausbildungsstunde mit Korrekturen

So, jetzt sei mal ruhig mit dir selbst, brauchst doch keine Highlight, wir sind hier ja nicht auf einem Wettbewerb, komm mal runter, rede ich mir unaufhörlich zu. Ich husche vor der Endentspannung aus dem Raum, weil ich pünktlich zur Ausbildungsstunde sein möchte, obwohl das wahrscheinlich genau das richtige gewesen wäre… Dort angekommen merke ich, dass meine Schultern und Arme leicht zittern. War es vielleicht doch  anstrengender, als ich es wahrgenommen habe? Anuloma Viloma, die Wechselatmung, beruhigt mich ein wenig.

Dann gibt es heute erst Praxis, dann Theorie. Es folgte eine sehr gute, lange, intensive Stunde, in der wir Korrekturen üben: Einer macht eine Asana vor, wir besprechen Haltungen, wichtige Richtungen, Fehler, Korrekturen und Hilfestellungen, dann machen wir das in Kleingruppen nach. Das lange im Schulterstand Stehen beruhigt mich weiter, die Stunde ist sehr interessant und ich langsam wieder dabei… Unterrichten macht Spaß, auch wenn wir hier nur „spielen“. Als wir dann gemeinsam mit meiner Übungspartnerin auch noch echte Erkenntnis für ihren nun verbesserten Kopfstand finden, durch genaues Hingucken und Weitergeben der Ansagen aus den letzten Tagen, ist mein Gleichgewicht wieder hergestellt!

Beharrlichkeit, Verhaftungslosigkeit und Muskelkater

In der Pause gibt es leckere Löwenzahn-Möhren-Mangold-Suppe, die wir uns alle mit gutem Appetit hineinlöffeln. Einige Minuten Unterbrechung tun heute tatsächlich gut! Anschließend in der Theoriestunde besprechen wir die nächsten 5 Sutras von Patanjali und unsere Gedanken, Empfindungen und Fragen dazu. Beharrlichkeit, Abhyasa, beständiges Bemühen, dran bleiben, sich kontinuierlich bemühen, und wie man das schafft, ist das Thema. Dabei soll gleichzeitig krampfhaftes Bemühen vermieden werden, also bemühungsloses Bemühen erreicht werden. Also statt schnell lieber entspannt zum Yoga fahren, unverkrampft und ohne Ziel, aber voll konzentriert in die Übungen gehen… 🙂

Weiter geht es um Verhaftungslosigkeit, Vairagya, sich nicht an die Dinge hängen, frei werden, um einen klaren Geist zu bekommen. Dorthin gelangen wir durch Beachtung der drei Gunas (Eigenschaften) Sattwa, Rajas, und Tamas, die unseren Willen, unsere Handlungen und unser Denken bestimmen. Mir ist nicht klar, ob das Loslösen, Vairagya, das Ergebnis oder der Weg ist, aber sich dieses Prozesses bewusst zu werden, sich als Betrachter zu sehen, ist wohl das Mittel zum Zweck.

  • Tamas= Dunkelheit, Trägheit, dumpf, passiv
  • Rajas= Leidenschaft, aktiv, dynamisch
  • Sattwa= Reinheit, neutral, göttlich

Warum kann Freiheit erst dann entstehen, wenn wir Vairagya praktizieren?

So lange wir uns über Körper, Gefühle, Gedanken, unsere Besitztümer, Werte, Träume und Wünsche definieren, sind wir das Objekt, wir sind identifiziert mit dem Objekt. Nicht „ich“ bin müde, sondern mein Körper ist ermüdet oder angespannt. Nicht „ich“ bin ungeduldig, da ist Ungeduld, sie äußert sich in diesen und jenen Symptomen, die vorübergehen werden. Wir sind nicht unser Körper, unsere Gedanken, unsere Gefühle! Erst wenn wir Vairagya üben, die Verhaftungslosigkeit, lernen, diese Symptome als vorübergehend zu betrachten, uns von den Objekten zurückziehen, die Sinne nach Innen richten, erst dann werden wir unserer wahren Natur gewahr… Und wieder ist hier „bemühungsloses Bemühen“ angesagt, bei dem wir uns dennoch pflichtbewusst verhalten oder an schönen Dingen erfreuen dürfen, weil wir ja gleichzeitig auch noch unsere Aufgaben erfüllen müssen…

Um 22.30 fahre ich nach Hause, körperlich ganz schön geschafft, angestrengt, innerlich ausgeglichen – Wusste ja noch nicht, dass mich am nächsten Morgen ein ganzheitlicher Muskelkater als Ergebnis der beharrlichen Bemühungen der letzten Tage wecken sollte…

abhyāsa-vairāgya-ābhyāṁ tan-nirodhaḥ

„In der Balance aus Bemühung und Gelassenheit wird Gedankenkontrolle (und Ruhe) erreicht“

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

yogalehrer-ausbildung

Yogalehrer-Ausbildung | Inhalte & Insights

Warum mache ich eine Yogalehrer-Ausbildung?

Mit Yoga bin ich immer wieder in Berührung gekommen. Vollkommen überzeugt hat es mich aber erst 2010. Als Initial betrachte ich ein gesungenes Gayatri-Mantra im Rahmen einer Übung in der NLP-Ausbildung – Der Klang des Sanskrit hatte mich schon früher berührt (Einmal hatte ich mir völlig begeistert einen Film auf Sanskrit angesehen, in dem es um den heiligen Fluss Ganges ging). Mit diesem Mantraklang in mir bin ich in den Ashram nach Bad Meinberg gefahren. Yoga meets NLP sozusagen. Man hätte die Dosis auch langsam erhöhen können, aber nun war es für mich richtig, es „richtig“ zu machen. Yoga wurde zu meinem täglichen Begleiter. Und bald reifte der Wunsch, es nicht nur oft zu praktizieren, sondern auch umfassend zu lernen…

Muss man für eine Yogalehrer-Ausbildung nicht schon sehr „weit“ sein? Zum Glück ist in einer Yogalehrer-Ausbildung der Schüler ein Schüler, nicht nur auf dem Weg zum Lehrer. So etwas entwickelt sich von selbst, sagte man mir. Natürlich ist es gut, schon Erfahrung im Üben zu haben. Die Wirkung einer Übung zeigt sich dann am besten, wenn man sie erfährt. Manch einer kommt vom Ballett oder ist von Natur aus mit elastischen Bändern gesegnet, manch einer erarbeitet sich durch Disziplin seine Beweglichkeit und die Erkenntnisse, die in den Übungen verborgen sind. Und dann ist es noch mal anders für jeden 🙂

In vier Wochen zum Yogalehrer?

Ich habe mich umgehört, mit Schülern und fertigen Yogalehrern gesprochen. Nachdem ich zu Beginn die vierwöchige Ausbildung bei Yoga Vidya interessant fand, weil sie so „produktiv“ schien,  stellte ich schnell fest, dass ich sie deshalb interessant fand, weil sie schnell ein „Ergebnis“ verspricht. Wollte ich schnelle Ergebnisse? Ja, ich mag eine spürbare Entwicklung und Veränderung, aber ich kenne mich auch gut genug um der Komponente „Zeit“ auch ihre Bedeutung zu geben: Zum Beispiel in der rund dreijährigen Ausbildungszeit zum NLP-Trainer hatte ich erfahren, wie sich Erkenntnisse über einen längeren Zeitraum entwickeln, wenn man an bestimmten Aspekten arbeiten. Eine Yoga-Ausbildung sollte mir daher Zeit für Entwicklung lassen!

2jährige Yogalehrer-Ausbildung bei Yoga Vidya

Nachdem mir das klar war, suchte ich nach geeigneten Konzepten und bin wieder bei Yoga Vidya gelandet. Ich habe mein erstes Jahr der Ausbildung bei Padmakshi in Düsseldorf-Garath absolviert. Die ehemalige Leiterin des Ashrams im Westerwald versorgte mich ein Jahr lang mit fundiertem Wissen und Impulsen rund um die Lehren des yogischen Philosophiesystems. Der Hatha-Yoga-Unterricht wurde von Aruna übernommen, dem ich den Mut für den ersten Kopfstand verdanke 🙂 Ansonsten lag hier der Fokus auf Yoga für einen gesunden Rücken und Tiefenentspannung. Ganz besonders gefallen hat mir die Intensivwoche in Bad Meinberg, die echte Herausforderungen körperlicher und auch geistiger Natur schenkte. Nach einem Jahr wechselte ich für das zweite Ausbildungsjahr in das Yoga Vidya Center nach Essen. Dort kann ich neben der ausgezeichneten Ausbildung jeden Tag offene Yogastunden besuchen, was mir für meine Entwicklung gerade sehr wichtig ist. Außerdem sind dort öfters Gastlehrer für Themenworkshops, die mein Bedürfnis nach Abwechslung und Themenvielfalt befriedigen. Im Experiment allyoucanyoga – täglich Yoga lest ihr, wie es mir dabei ergeht…

Ausrichtung der Yogalehrer-Ausbildung

In Deutschland werden unterschiedliche Yogastile praktiziert. In meiner Ausbildung bei Yoga Vidya wird der recht weit verbreitete ganzheitliche Yoga nach der Tradition Swami Sivanandas gelehrt. Dieser wiederum stammt aus der Tradition Shankaracharya Dashanami. Hatha Yoga mit seinen Asanas und Pranayama sind also nur ein Teil von dem, was in der Ausbildung gelehrt wird.

Andere Yogaarten sind der präzise und mit Hilfsmitteln unterstützende Iyengar Yoga, dynamische Stile mit vielen fließenden Bewegungen wie Ashtanga Yoga, der auch als Hot Yoga bekannte Bikram Yoga oder weitere Spielarten wie Anusara, Vinyasa Flow oder Jivamukti Yoga. Alles ist Hatha Yoga, körperliche Übungen und Atemübungen, um das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist herzustellen und den Geist zu beruhigen.

Die zweijährige Ausbildung in einem Yoga Vidya Center vermittelt also Inhalte rund um das ganzheitliche Yogasystem, dem integralen Yoga nach Swami Sivananda. Swami Sivananda war der Ansicht, ein Weg alleine könne nicht der richtige sein, sondern er riet, mehrere kennen zu lernen. Daher lehrt unsere Ausbildung Theorie & Praxis-Inhalte zu diesen 6 Yogawegen:

  • Jnana Yoga, den Yoga der Erkenntnis
  • Karma Yoga, dem Yoga des selbstlosen Dienens
  • Bhakti Yoga, dem Weg der Liebe und Hingabe zu Gott, den Menschen und der gesamten Schöpfung
  • Raja Yoga, dem Yoga der Geistesbeherrschung
  • Hatha Yoga, dem körperlichen Yogaweg, bestehend aus Asanas, Pranayama, Ernährung, Savasana, Meditation und positivem Denken
  • Kundalini Yoga, dem Yoga der Energie

Inhalte der Yogalehrer-Ausbildung

Es geht tief hinein in philosophische Fragen der menschlichen Existenz: Das Pancha Kosha-Modell, Antakarana, der achtgliedrige Yoga-Pfad, Konzepte, Grundsätze und Richtlinien auf dem Weg zu Samadhi, der Erleuchtung, beziehungsweise den unterschiedlichen Zuständen von Samahdi.

Es gibt Vorträge über die Anatomie des Menschen, über die richtige Atmung, das Energiesystem, das Kundalini-Yoga zugrunde liegt,  Ausflüge in die indische Mythologie und alte, uralte oder neuere Geschichten über die Initiatoren, Geschichtenschreiber, Götter, Halbgötter und andere Akteure.

Auch die richtige Aussprache in der Ur-Sprache Sanskrit wird geübt. Die alten Schriften, Mantras, Sutras sind in Sanskrit geschrieben. Auswendiglernen der Mantras, Shlokas (Strophen) und Kirtans (Gesänge) zu einer bestimmten Melodie sind daher ebenfalls Bestandteil der Ausbildung.

Es werden Grundlagen der Asana-Grundreihe gelehrt. Die Grundreihe der ursprünglichen Rishikesh-Reihe besteht aus 12 Hauptasanas zu Tiefenentspannung, Vorbeugen, Rückbeugen, Umkehrhaltungen, Drehhaltungen und Gleichgewichtsübungen. Die Reihe wird regelmäßig praktiziert und aus Sicht des Lehrer und des Schülers erörtert. Der immer gleiche Ablauf fördert die Identifizierung mit den Wirkungen der Asanas. Langweilig wird es trotzdem nicht – Variationen gibt es so viele wie Sand am Meer… Wir lernen die körperlichen, psychischen und energetischen Wirkungen sowie Einschränkungen der Haltungen kennen und ansagen. Neben Vorträgen zum Unterrichtsverständnis und Ethik eines Yogalehrers geht es um das gegenseitige Unterrichten – „Ein Gramm Praxis zählt mehr als eine Tonne Theorie“, Swami Sivananda.

Persönliches Fazit nach einem Jahr Yogalehrer-Ausbildung

Es war eine gute Entscheidung, die 2jährige Yogalehrer-Ausbildung zu beginnen! Es war gut, sie zu dem Zeitpunkt zu beginnen, und es fühlt sich sehr richtig an, sie bei Yoga Vidya in Essen zu führen. Täglich Yoga, Meditation & Pranayama – schaffe ich vielleicht nicht immer. Aber ich bemühe mich kontinuierlich  und schaffe es, es mehr und mehr zu integrieren: Laufen ist mein Pranayama, meine Beziehungen sind Yoga und in mir ist Meditation 🙂

[ॐ] असतो मा सद्गमय |
तमसो मा ज्योतिर्गमय |
मृत्योर् र्मामृतं गमयेति |

*Führe uns vom Nicht-Existenten zum Wahrhaftigen, von der Dunkelheit leid schaffender Verhaftungen zur direkten Erkenntnis, von der Identifikation mit dem Vergänglichen zur Erfahrung des Ewigen.

 

 

Licht - Yoga täglich

Licht im Dunkel | Yoga täglich 6

ॐ भूर्भुवः स्वः ।

तत्सवितुर्वरेण्यं ।

भर्गो देवस्य धीमहि ।

धियो यो नः प्रचोदयात् ॥

Welcome to the light…

Tag 6. Es ist wohltuend, heute da zu liegen, in Savasana. Während Kapalabhati bade ich in einem milchig-weißen Lichtschein… Wie angenehm! 🙂 Mahadev, der in Vertretung diese Stunde gibt, rezitiert leise das Gayatri-Mantra, das „göttliche Licht“.

Zum Aufwärmen gibt es einen bedächtigen Gruss an Surya. Noch atmet mein Bauch nach dem Sonnengruss in der Kindeshaltung an meine Oberschenkel, erst nach einigen Atemzügen kehrt Ruhe ein. Ruhe, mit der ich in den Kopfstand gehe, die freudigen Schwung bekommt, als mir von dort Hilfestellung angeboten wird, mich in den Skorpion aufzurichten. Aufgeregt und mit einem leichten Stöhnen vor Anstrengung drücke ich meine Schultern hoch in den Unterarmstand. Mahadev lässt los. Ich stehe für einen Moment gerade auf meinen Unterarmen. OK, mein Ego wird sich schon wieder beruhigen und diese Asana weiter üben, darin Qualitäten finden, weitere, als den Stolz, die Freude. Aber sei es drum, bis dahin freue ich mich über diese ersten gelingenden Versuche und genieße den Zauber, den auch die anderen in dieser Stunde erfahren dürften.

Die Ruhe kommt wieder, danach, heute ist es sehr angenehm im ruhigen Schulterstand, in der Variante von Halasana, bei der die Arme sich verschränken und die Knie neben den Ohren liegen. Heute haben meine Asanas eine besondere Note, ruhig, tief und angenehm. Fest und bequem, sthira sukham asanam…

Statt Fisch gehen wir in das Rad, Chakrasana, endlich mal wieder diese vollkommene Dehnung der Vorderseite. Danach folgt eine Variante der Vorwärtsbeuge mit hinter dem Rücken in Gomukhasana verschränkten Händen. Diese Runde schließen wir mit einer weiteren lustigen Verbiegung, bei der wir Langsamkeit, Bedächtigkeit und Schutzmechanismus der Schildkröte, Kurmasana, imitieren. Im anschließenden Drehsitz kann ich mich heute schön mit dem Boden verbinden und es gelingt mir, mich mit den Händen hinter meinem Rücken zu fixieren.

Ein wunderbarer Flow heute, variantenreich, neu, ruhig. Die Stunde endet wie sie begonnen hat, mit einem Leuchten, mit Licht.

Danke an Mahadev für eine der besten Stunden, die ich jemals genießen durfte!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

Partnerarbeit-Bodywork-Partneryoga

Grenzen erfahren – Workshop Bodywork | Yoga täglich 5

5. Tag Der erste Workshop mit Mahadev. Der Raum ist gut gefüllt mit willigen Yogaschülern. Ankommen. Loslassen, was uns den Tag über belastet hat. Aufwärmen, so unser erfahrener Lehrer, ist sehr wichtig bei dem, was uns heute erwartet. Wir werden mit Grenzen spielen, diese angehen, vielleicht, überschreiten. Damit der Körper eine Ahnung davon bekommt, was ihn erwartet, wärmen wir uns mit dem Sonnengruss auf. Einatmen, ausatmen… nach einigen Runden sind wir warm.

Aufwärmen vor Bodywork

Pustekuchen. Jetzt geht es erst richtig los: Gedrehtes Dreieck aufbauen eins, Hände auf den Boden, eine Hand reckt sich zu Decke, und halten… Hand wieder absetzen, auf der anderen Seiten des Fußes, der andere Arm streckt sich nach oben. Brustwirbelsäule dreht sich, reckt sich nach oben, Blick folgt. Wieder zurück, Krieger eins, halten, es wird warm, halten, wärmer, Hände zum Anjali Mudra vor die Brust und Öffnung nach oben… Halten… Zurück, in die entgegengesetzte Richtung drehen, Achsel vor das Knie bringen, Drehung der gesamten Wirbelsäule, genug gedreht? Nein, Arme unter dem Oberschenkel nach hinten winden und hinter dem Rücken verschränken, Gomukhasana, Brustwirbel und Blick drehen sich nach oben auf… Man hört Menschen schwer atmen und auf Matten fallen… Ergeben folge ich dem Rhythmus der Ansagen, bemüht, meinem Atem zu folgen und diesen ruhig und tief zu halten. Mahadev grinst und sagt, wir wärmen uns nur auf, gleich ginge es los mit der eigentlichen Stunde… Nach einer Stunde Aufwärmen entlässt er uns aus der Aufwärmphase. Unsere Körper haben den Raum und sich selbst gut erwärmt, und das war das Ziel!

Rapport geht vor

Bodywork beginnt mit Vertrauensübungen, sich einem Partner anzuvertrauen, fallen zu lassen mit dem Gefühl, aufgefangen zu werden… Dafür ist es hilfreich, dass sich Partner zusammen finden, die ungefähr gleich gross und gleich kräftig sind… Zusammen zu arbeiten ist aber in erster Linie eine Frage des Rapports, des aufeinander Achtens und miteinander Schwingens. Das fällt dem einen leichter, dem anderen weniger leicht, und das Ergebnis sieht man in der ersten Übung: Wer seinem Partner vertraut, kommt in den Handstand. Ängste und Grenzen sind es, die uns zurückhalten. Und so ist es zu überprüfen: Worauf basiert meine Angst? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Welche Widerstände zeigen sich? Worin bestehen diese und was könnte gut daran sein, diese zu überwinden oder auch, sie beizubehalten! Für die gemeinsame Arbeit gilt: Wie schaffe ich es, meinem Partner das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihn halten werde, ihn in seinem Tempo fest und leicht zu unterstützen, damit er sich fallen lassen, sich anvertrauen kann?

Mit jedem Atemzug ein Stück tiefer…

Wir machen Übungen, die auf den ersten Blick kompliziert aussehen und das Gefühl vermitteln: Oh nein, das sieht schwierig aus! Ohne die Ansagen unseres Lehrers hätte ich niemals gewagt, an meiner Partnerin so zu ziehen und zu drücken. Die oberste Ansage dabei ist: auf den Atem achten, und zwar hier auf den des Partners, der in die Übung gebracht wird. Der Übende selbst ist so passiv wie möglich. Atemzug um Atemzug merke ich selbst in einer Übung, dass es gut tut, weich zu werden, wie die Muskeln und Bänder sich dehnen, wie Bewegungen möglich sind, die alleine (noch) nicht gehen… Weiterer Vorteil für uns auf dem Yogaweg: Dem Körper wird damit eine message mitgegeben, Du kannst Dich so bewegen, an die er sich beim nächsten Mal möglicherweise erinnert 🙂 Gut, vielleicht muss man es noch ein paar Mal wiederholen, bis sich mein Körper daran erinnert, dass meine Ellbogen sich bei hinter dem Kopf verschränkten Händen wie Flügel nach hinten öffnen können…

Wie beim Laufen gibt es diesen Punkt, an dem sich der Geist weigern will, an dem man am liebsten stehen bleiben will, Stop rufen möchte, aufgeben, aussteigen will… Mit Ruhe, Atmen, Kenntnis der richtigen Bewegung und einer guten Unterstützung geht es dann doch weiter, vielleicht sogar weiter, als man gedacht hätte! Auch ohne externe Unterstützung kann das funktionieren, indem man auf sich hört, lernt, zu unterscheiden, wer und was in mir sagt da was, und sich dabei selbst ein guter Berater zu sein. Und wenn es nicht heute klappt, so weit zu kommen, wie man sich vorgenommen hatte, geht es vielleicht beim nächsten Mal.

Ich nehme aus diesem Workshop mit, dass Vertrauen, Rapport, eine, wenn nicht die Wichtigste Grundlage im Miteinander ist, vorausgesetzt natürlich, man will miteinander „arbeiten“. Dass es mit Unterstützung und der richtigen Einstellung dann doch ein Stück weiter geht! Dass manche Übungen und Bewegungen durch Unterstützung gut möglich sind, und dass es Spass macht, miteinander zu üben. Für die nächsten zwei, drei Tage gibt es die Empfehlung, nicht so stark Vor- und Rückbeugen zu üben, da sich die Muskeln, Sehnen und Bänder ein wenig erholen sollten, und das sollte ich befolgen, es ist gut zu spüren…

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
Touched by Vipassana - Yoga täglich, Tag 3

Touched by Vipassana | Yoga täglich 4

4. Tag Schön! Viel theoretischer Input auf Basis des Yoga Sutras von Patanjali, intensive Stilleübung, eine lebhafte Diskussion um die Verwendbarkeit im Alltag und eine thematisch passende Hathayoga Stunde…

In der Rolle des Beobachters – Yogastunde bei Pranava

Langes Anuloma Viloma zum Ausgleich und dann direkt in die Meditation. Heute: Vipassana, die Einsichtsmeditation. Dinge sehen, wie sie sind. Vipassana wurde in Indien vor über 2500 Jahren als ein universelles Heilmittel als Kunst des Lebens gelehrt. Kern dieser Übung ist, sich als Beobachter zu erfahren, der Gedanken und Gefühle, Dinge, die uns in der Meditation begegnen, als vorübergehend erkennt. Dadurch verändert und verliert sich die Bedeutung der Dinge und wir sind unserem Kern, unserem Wesen näher.

Ich weiß nicht woran es liegt, an dem verstärkten Yoga vorab vielleicht,  oder es ist einfach ein guter Tag? Ich tauche tief ein. Und muss im Nachhinein über mich lachen, als ich erkenne, in welche Falle ich getappt bin: Bei der Beobachtung meiner auftauchenden Gedanken und Gefühle habe ich mich ganz schön verstrickt. Anstatt mich zu distanzieren, bin ich richtig rein, habe Pläne geschmiedet, spürte die Kraft der Gefühle dazu… Wieder aufgetaucht sollten wir entspannen. Dabei wurde es mir dann klar: Reingefallen!

Ich bin nicht meine Gedanken. Ich bin nicht meine Gefühle. Die entsprechende Basis bekommt unsere Meditation durch Besprechung der nächsten Sutras von Patanjali und die anschließende Diskussion über Wirklichkeit, Karma und Wahrnehmung.

Atha yoganusasanam – Nun wird Yoga erklärt, heißt es bei Patanjali, für uns: nun wird Yoga gemacht, und das ist immer im Jetzt… Wir starten mit surya namaskar im eigenen Tempo… Ob es 12 Runden waren oder mehr, ich weiß es nicht. Zum Üben gehört, so erfahre ich es immer mehr, eine Achtsamkeit nach Innen, die Haltung ist nur das Vehikel. Wir bleiben im herabschauenden Hund. erst ganz entspannt. Dann angespannt. Dann verzweifelt…Dann aufgegeben. Als nächstes stehen wir im Schulterstand. Man könnte eine Feder fliegen hören. Die Zeit steht still. Wie wir. In dieser und allen weiteren Haltungen an diesem Abend. Was ich lerne ist, im Jetzt zu sein. Gefühle, auch die unangenehmen, schmerzhaften, werden vorbei ziehen. Diese Haltung kann nicht für immer gehalten werden. Was bleibt?

Diese Stunde ist vorbei. Vorübergezogen. Wir sind Beobachter, Atman, wir sind göttlich  – jedenfalls fühlt es sich so ähnlich an, nach der Stunde, nach der Entspannung… Mit diesem Gefühl werden noch die Matten und Decken ordentlich gefaltet, Karma-Yoga , der Yoga des Dienens.

Ich schlafe tief und fest durch bis zum nächsten Morgen…

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
Kopfüber in den Skorpion

Kopfüber in den Skorpion | Yoga täglich 3

3. Tag Ich bin zwar abends gut eingeschlafen, aber in der Nacht mehrmals aufgewacht. Fühle mich ein wenig getrieben… Mein Körper und Geist scheinen damit beschäftigt, die hohe Yoga-Dosis zu verarbeiten. Auch am Morgen ist mir die ganze Zeit danach, mich zu dehnen… Nun sitze ich am Schreibtisch und werde diesem Gefühl erst abends wieder nachgeben können – Heute gibt es eine Yogaeinheit mit dem Gastlehrer Mahadev.

Kopfüber in den Skorpion – Yogastunde bei Mahadev

Mahadevs Stunde ist eine Standard-Mittelstufenstunde. Was macht sie besonders? Als erstes fällt mir die Stimme und dadurch seine starke Präsenz auf. Mit dieser Stimme trägt uns Mahadev durch eine Anfangsentspannung und danach durch die ganze Stunde. Seine klaren Anweisungen werden durch kleine Zusatzinformationen zu den geistigen Wirkungen in den Asanas bereichert.

Noch bereichernder empfinde ich die Berührungen, die helfen, noch intensiver in die Asanas zu kommen. Ganz sicher und ganz gezielt legt er seine Hand an den linken Beckenknochen und weist mit der anderen Hand dem Körper durch leichten Druck den Weg zu Dehnung.  Der Rücken bekommt in der Kindeshaltung nicht nur einen festen Impuls im Lendenwirbelbereich, sondern erhält maximale Dehnung durch den diagonalen Impuls! Einmal rechts, einmal links und einmal in der Länge… In diesen Momenten entscheide ich, auch den Bodywork-Workshop, Partner-Yoga, mitzumachen, bei dem man durch genau solche gezielten Unterstützungen noch leichter und tiefer in die Übungen gelangen soll!

Meinem Ego gefällt in dieser Stunde besonders, dass ich zum ersten Mal in den Skorpion gekommen bin, oder zumindest doch in den Unterarmstand und damit sehr nahe. Es war eine Energie im Raum, die mich es einfach hat „tun“ lassen: Ich habe nicht nachgedacht, ob es misslingen könnte, Arme in die Stellung gebracht, Körper und Beine hochgezogen, danke für die liebe Assistenz, der ich mich im Stand einfach anvertraut habe. Meine Arme und Schultern haben mich gut getragen, mein Blick ging ordnungsgemäß nach vorne. Unbewusste Kompetenz oder Ressourcenmanagement🙂 Beim nächsten Mal werde ich mal an dem schönen Bogen arbeiten…

Danke für Flow und Skorpion! ich freue mich schon auf die Workshops!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
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Entspannende Yogastunde - Täglich Yoga, 2. Tag

Entspannung in der Mittelstufenstunde | Yoga täglich 2

2. Tag  Aufwachen geht so. Heute morgen keine Meditation? Ohhh, du wunderbares Bett,  meine Glieder wollen sich nur strecken, nicht aufstehen und erst recht nicht sitzen…

Die Stunde heute ist eine reguläre Mittelstufen-Stunde: Die Gruppe ist recht groß, und als ich in den schönen großen Raum husche,  liegen alle schon erwartungsvoll auf ihren Matten. Schnell richte auch ich mich in Savasana ein. Es dauert nur wenige Atemzüge, bis ich ruhig werde, ankomme. Spätestens bei der Ansage „Stille“ bin ich tiefenentspannt und schaukle zeitlos durch das Universum.. Naja, kurz jedenfalls.  Schon werden wir wieder zurück in den Raum geholt und sollen zum Sitzen kommen. OM, Begrüssung, leichtes Kapalabhati und sanftes Anuloma Viloma. Der folgende Sonnengruss ist ruhig und bedächtig. Ehrlich gesagt – ich lasse sogar meine leichte Jacke an, und das, wo ich normalerweise recht leicht warm werde… Prima, eine entspannte Asanapraxis passt mir heute ganz gut!

Die Standardreihenfolge der Yoga-Vidya-Mittelstufe kann ich mittlerweile im Schlaf singen… Dennoch folge ich mit mindestens einem Ohr den Ansagen des Lehrers. Rückenübungen mit dem lustigen Namen Krokodilsübungen passen immer gut an den Beginn der Reihe. Glücklich begebe ich mich Sirsasana, einer meiner Lieblingsasanas. Ich weiss nicht, was die anderen machen, und das ist ein gutes Gefühl. Ich höre eigentlich auch kaum noch hin. Eine Standardstunde mit immer gleichem Ablauf der 12 Grundstellungen der abgewandelten Rishikesh-Reihe hat den großen Vorteil, dass sie in der Regel  keine großen Überraschungen birgt, zumindest lässt sie uns im eigenen flow üben. Dafür bin ich hier. Atmen und üben.

Einmal geht mein Blick doch zur rechten Mattennachbarin, denn sie geht auf eigene Art aus dem Schulterstand heraus. Es ist auch gut, seinem Körper zu folgen, zum Beispiel dem Wunsch nach Gegenbewegungen nachzugeben… Ich sehe aus den Augenwinkeln, dass meine Nachbarin im Rad ist, und nehme mir vor, auch das wieder häufiger zu üben. Jedenfalls spricht es mich an, dass sie ihrem Gefühl folgt. Auch wenn das Nichtbefolgen der Ansagen mit Nicht-Disziplin gleichgesetzt werden kann: wer kann ein besserer Lehrer sein als dein eigener Körper? Also noch schnell vor der Endentspannung meine aktuelle Lieblingsherausforderung, die Seitkrähe, dazwischenschieben… Und siehe da – das waren bestimmt 3 Sekunden freies Schweben!

Vom Atem getragen geht die Stunde (90 min) schnell vorbei. Die Ansage zum Schluss: Nun zur Tiefenentspannung, dem eigentlichen Ziel unseres Übens!!

Yogash chitta–vritti–nirodhah
Yoga ist das Zur-Ruhe-Kommen der Gedanken im Geist
Der Geist ist wie das Wasser in einem See, auf dessen Grund ein Schatz ruht.
Wenn das Wasser sich bewegt, entstehen Wellen, und wir können nicht auf den Grund schauen, um diesen Schatz zu sehen.

Schön zu hören und wichtig, nicht zu vergessen, dass wir nicht nur üben um des Üben willens. In der Entspannung selbst ist es immer wieder faszinierend, wie oberflächlich mein Geist den Worten folgt und lieber in der Alpha-Wellen Ebene herumtollt… Entspannt!  OM Shanti, danke für die entspannende Stunde! Mein Yogamatte bleibt nun im Center – komme ja morgen wieder..

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
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  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
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  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
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  22. 3 h Workshop Thaiyoga
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  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
All You Can Yoga - Tagebuch eines Yoga-Experiments

Yoga täglich | Tagebuch eines Yoga-Powermonats 1

Voll motiviert fühle ich mich, zuletzt durch Anne aus dem Westerwald und die wunderbar biegsame Lara aus der Essener Gruppe, schon länger von den drei Yoga-Kays (Kay von YogaExperience, Kay von Yogaloft und meinem Lehrer aus dem ersten Jahr, Kay Aruna, der jahrelang täglich 2-4 Stunden praktiziert hat). Im Rahmen meiner zweijährigen Yogalehrerausbildung bei YogaVidya in Essen kann ich das komplette Yoga-Angebot der offenen Stunden im Center nutzen. Außerdem gibt es interessante Workshops mit Gastlehrern, und das ist eine gute Chance, meine Asana-Praxis zu vertiefen. Ich habe Zeit diesen Monat und werde, statt alleine zu üben, einen Monat lang möglichst täglich Kurse und Workshops besuchen (Plan siehe unten). Heute starte ich mein Experiment:

Ein Monat „ALL YOU CAN YOGA“

1. Tag Feierabend. Erst mal kurz nach Hause. Mir ist sehr danach, mich auf die Couch zu legen. Denke dagegen an, schnappe Hose, Top und Matte und fahre los. Bin viel zu früh da. Zeit, im Shop zu stöbern. Lese ein wenig in „Alles rund um Pranayama“ von Swami Sivananda. „Wirklich spirituellen Durchbruch erzielst Du nur, wenn du enthaltsam lebst (Bramacharya) . Du darfst nicht mit dem anderen Geschlecht sprechen, scherzen oder lachen. Nur wenn Du nur aus gesundheitlichen Gründen Yoga übst, musst du dich nicht an Bramacharya halten.“ Oh, Shiva! Ist das wirklich in Deinem Sinne? Beides erscheint mir verlockend, spirituelle Entwicklung und energetischer Austausch zwischen Mann und Frau! Ich lege das Buch erst einmal entschlossen zur Seite…

Die Stunde beginnt: Kurze Entspannung. Kurz! Ansage dazu: In dieser Stunde wird nur kurz entspannt. Zwischen den Asanas gar nicht. Na prima, OK, ich habe es so gewollt…

Asato ma sat gamaya
Tamaso ma jyotir gamaya
Mrityor maamritam gamaya

So beginnt die Mittelstufe für Fortgeschrittene:

  • 1 Runde Kapalabhati und eine längere Runde visualisierte Wechselatmung mit Bandhas und Konzentration auf den Energiefluss
  • Surya Namaskar einige Runden, die letzten beiden mit Kriegervariationen. Mein Hüfte will gerade sein, wenn sie nach vorne soll und steht steif, wenn sie flexibel sein soll. Dabei heisst es doch sthira sukham asanam, Sutra Patanjali, fest und gleichzeitig angenehm leicht soll die Haltung sein…
  • Vom herabschauenden Hund bauen wir nun direkt Sirsasana auf, den Kopfstand. Ich mag diese Haltung. Ich finde in ihr Gleichgewicht, Konzentration, Leichtigkeit und Stärke. Oh, genau so soll es sein!
  • Kurze Entspannung (sehr kurze) und den Schulterstand (Sarvangasana) vorbereiten. Wir halten den Schulterstand 3 Minuten. Die Hände sollen dabei parallel an der Wirbelsäule liegen, die Daumen nicht abspreizen (gelenkschonend). Erleichtert lasse ich mich ausatmend in den Pflug, Halasana, fallen. Doch, oh, die Fußrücken sollen aufliegen, das ist neu für meinen Körper. Alles was neu ist, ist … wow, anstrengend. Ich stöhne…. um dann wieder mit Erleichterung zurück in den Schulterstand zu kommen. Nochmal 3 Minuten halten. Halasana, diesmal „normal“, also gelernt: Fersen weg vom Körper, Zehen in Richtung Kopf… Ahhhhhh….
  • Vom Schulterstand aus mit einem Bein in die Schulterbrücke fallen lassen. In dieser Haltung muss ich sehr auf meine Knie achten. Achtsamkeit und Energie in die Knie! Weiter in den Fisch, Matsyasana, mit angenehmer Dehnung des Brustkorbs.. Mein unterer Rücken findet das jetzt nicht nur angenehm. Ich höre auf ihn und korrigiere leicht die Position meiner Hüfte… Schon besser.
  • Kurz entspannen. In den Langsitz, mit gespreizten Beinen. Arme hoch und erst die eine Seite dann die andere dehnen, in die Mitte, wieder die Seiten, den unteren Rücken lang ziehen. Dann in die klassische Pashchimottanasana, die Vorwärtsbeuge. Nicht wirklich meine Lieblingshaltung. Learn to love it, sagt Swami Vishnu-devananda leise in meinem Kopf…
  • In die Bauchlage, nicht Bauchentspannungslage, wie Kay zu sagen pflegte… Kobra-Variation, nein, die Hände liegen nicht entspannt auf, hinter dem Rücken, sie ziehen kräftig in Richtung Füße. Der Blick soll nach vorne gehen.
  • Es folgt Dhanurasana, der Bogen. Eine ideale Asana zum Stärken und Dehnen von Rücken, Schultern und Wirbelsäule sowie zur Dehnung der vorderen Oberschenkelmuskulatur. 
  • Kurze Entspannung in der Kindeshaltung, Garbhasana oder auch Balasana genannt. Aus dem Kniesitz heraus Aufbau Drehsitz, Ardha Matsyendrasana: Einatmen, aufrichten, ausatmen, aufdrehen… Aus der Haltung und…
  • in den Stand kommen. Das Dreieck aufbauen, angenehme Dehnung der Flanken genießen…
  • Wie schön zu hören: „Mache Dich bereit für Savasana“ … und doch gehe ich dorthin über die Krähe, Kakasana, denn die will ich regelmäßig üben, für Stärkung der Schultern und als Gleichgewichtsübung. Sobald ich still liege, schalte ich ab – gelernt ist gelernt:)

Nach dieser Stunde fühle ich mich entspannt und leicht. Und bin ein bisschen hungrig. Zu Hause angekommen gönne ich mir also noch ein Eis als Belohnung… Das geht natürlich nicht jedes Mal so, aber heute ist es ok. Gute Nacht!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
Wald - Ganesha bei Yoga Vidya, Westerwald

Ayuryoga bei Yoga Vidya im Westerwald | Bericht

Treffen sich Vata, Pitta und Kapha im Wald…

Am Wochenende war ich wieder im Ashram. Dieses Mal im Yoga-Vidya Ashram im Westerwald. Ich sage euch: abenteuerlich! Die Anschrift war auf meinem Navi im Auto nicht verzeichnet. Gut, folgte ich den Anweisungen laut Handy, frau ist ja  flexibel… Als ich nach einer unglaublichen Fahrt über winzige Berg- und Talstraßen schließlich auf eine unbefestigte Straße geleitet werden sollte, auf der Steinschlaggefahr bestand, musste ich mich gegen den guten Rat der Navigationsgeräte dieser modernen Welt leider durchsetzen und nach „Gefühl“ ein Stück zurück fahren. So kam ich über weitestgehend befestigte Wege schließlich in dem Tal an, in dem das wunderliche Märchenschloss Gutshaus YogaVidya Westerwald steht. Wäre ich auf der Hauptstraße geblieben, hätte ich das kleine Schild sicherlich gesehen… – nur auf sein Navi sollte man eben nicht blind vertrauen….

Hier, wo sich Fuchs und andere wilde Tiere, wie zum Beispiel diese wunderbaren Zottelrinder, die dort weideten, gute Nacht und sicherlich auch namaste sagen, angekommen, es gibt ausreichend Parkplätze vor der Türe, Koffer geschnappt und ab zur Rezeption. Die Türe wird bewacht von einem tollen, schon leicht von Grünzeug überwuchertem Ganesha. Wald-Ganesha. Ich öffne neugierig die Türe und fühle mich sofort wie in eine andere Welt versetzt: eine gemischte Welt, etwas zwischen Skihüttenflair, Bauernhofcharakter und Hindutempelduft. Ein netter Yogi weist mir mein Zimmer zu – es gibt nicht viele Wege, auf denen ich mich verlaufen könnte. Im Mehrbettzimmer – geräumiger Skihüttencharakter – ist noch genau ein Bett von 6 Betten frei  – aber hey, genau das hätte ich mir ausgesucht 🙂 Noch ein netter Plausch mit zwei Bewohnerinnen, kurz frisch gemacht und das Haus erkundet: Die Yoga-Räume sind alle gleich eingerichtet, eigentlich wie im Yoga Vidya Haupthaus in Bad Meinberg,  heller Wollteppichboden, Holzregale mit Yogamatten, weißen Decken und Sitzkissen, Altare mit liebevoll geschmückten Murtis.

Dann war auch schon Zeit, sich vom reichhaltigen Buffet zu bedienen, das es zwei mal am Tag gibt. Das Gericht, Dinkelvollwertnudeln mit  Gemüse, sah zwar auf den ersten Blick etwas gepanscht aus – war aber sehr schmackhaft! Ich setzte mich mit einem Schälchen in den Skihütten-Essraum (bei diesem Bild bleibe ich nun hängen;)), der auch gleichzeitig Aufenthaltsraum, Shop, Bücherei, Durchgang zur Küche und zum Büro für Mitarbeiter ist, und amüsierte mich ein wenig vor mich hin… Trotz bewegten Hin- und Herhuschen nicht weniger Menschen, alle in Yogahosen, Hausschuhen und Wollpullovern, kam keine Hektik auf. Das gefiel mir gut. Manche summen vor sich hin. Ich grinste noch ein wenig breiter, holte mir noch ein kleines bisschen Nachschlag und kam an.

Nachdem ich nach dem Essen mein Bett bezogen hatte und noch zwei andere unterhaltsame Frauen aus unserer vorübergehenden Wohngemeinschaft kennengelernt hatte, war Zeit für den Satsang. Ich mag diese Traditionen, die bekannten Klänge, die einen umhüllen, spätestens, wenn man  zum zweiten Mal in einer dieser Yoga-Institutionen ist. Da gibt es zum Beispiel das Mantra für Frieden, OM Namoh Narayanaya, das täglich (!) zwischen  19:00 und 20:00 gesungen wird. Für den Frieden kann man ja nicht genug singen, also auf zu diesen guten „Vibes“ … Hier wurde der Gesang durch tieftönende Klänge unterschiedlicher Klangschalen und Klangelemente unterstützt – Die Töne hingen schwer und bedeutsam im Raum, kriechen in jede Ecke, in jedes Ohr, in jeden Geist und Herz. Eine schöne Betonung der gewichtigen Aussage. 20:00, ein letzter Gong und der Satsang beginnt. Thema heute: Einverstanden sein. Einverstanden, mit dem was ist. Etwas Schönes zum darüber Nachdenken…

Ein paar Kirtans, Mantras und OMs später beginnt unser Seminar: Ayuryoga – Die Verbindung zwischen Ayurveda und Yoga. Wir treffen uns im Devi-Raum, dem Raum, der den weiblichen Gottheiten wie Lakshmi, Durga, Kali, Saraswati gewidmet ist.  Bei den Teilnehmerinnen handelt es sich um eine kleine, feine Gruppe, die meisten schon seit vielen Jahren Yogalehrerinnen. Als Yogalehrerin bildet man sich ja regelmäßig und gerne weiter :). In diesem Seminar dürfen wir unsere Sicht auf Ayurveda erweitern und lernen, welche Art von Übungen für die drei unterschiedlichen Typen Vata, Pitta und Kapha besonders geeignet sind. Unser Lehrer ist Hridaya, ein Yoga Acharya mit freundlichem Schweizer Akzent, ein sehr erfahrener Lehrer, bei dem es von Anfang an Spaß macht, ihm zuzuhören! Nach dem Seminarauftakt um 22:00 ist dann auch Schweigen für alle angesagt. In der Regel  muss man das nicht allzusehr einfordern , die meisten sind doch immer gut, sagen wir, innerlich angereichert, um spätestens 23:00 in einen tiefen Schlaf zu fallen.

Samstag morgen, wir kennen das schon aus der Bad Meinberger Yogalehrer-Intensivwoche, klingelt mit einem leisen meditativen Glockengeläut,  mein Wecker. 5:20. Ziemlich viele Frauen drängen sich im Gemeinschaftsbad um die Waschbecken und Duschen. Aber es geht. Angenehm, dass bis nach der Meditation morgendliches Schweigen angesagt ist… Um 6:00 ist Pranayama für Fortgeschrittene, 7:00 beginnt der Morgen-Satsang. Außer unserer Gruppe sind  die meisten anderen Anwesenden aus der zweijährigen Yogalehrerausbildung an ihrem Prüfungs-Wochenende – und dementsprechend aufgedreht, energievoll ist die Atmosphäre.

Entspannung für Vata-Typen

9:15 Vortragsbeginn. Jetzt wird es spannend! Nachdem Hridraya ein wenig Struktur in unseren Wissendurst gebracht hat, bekommen wir unsere erste Ayuryoga-Stunde: Asanas gegen erhöhtes Vata bzw. speziell für vorherrschende Vata-Konstitution. Vata, König der Doshas, wird bestimmt durch das Element Luft. In unserer heutigen Zeit sind viele Probleme Vata-induziert, viele Menschen „durch den Wind“ – Belebte Orte, Hektik, Lautstärke, Geschwindigkeit, viele Impulse durch Medien- und Informationsoverload, alles, was uns durcheinanderbringt, Gedanken herum scheucht, uns den Atem nimmt, dadurch weitere Probleme bereitet – Vata ist „schuld“… Zur Vata-Harmonisierung erwartet uns also eine wunderbar entspannende, erdende Yogastunde. Schon ist es  11:00, es gibt Frühstück, und das ist immer großartig – alles frisch, alles lecker, für Veganer und auch noch-nicht Veganer gibt es eine große Auswahl Brunch-Leckereien, warm und kalt. Vatagerecht genieße ich eine beruhigende warme Mahlzeit, ein Getreidemuesli mit Banane und ein wenig süßen Beilagen – köstlich.

Anregende Asanas für das Kapha-Dosha

Zum Glück sind wir danach gut gestärkt. Denn was uns am Nachmittag erwartet, wird mir lange in Erinnerung bleiben. Das Kapha-Dosha ist ruhig, kräftig, beständig. Um es auszugleichen, bringt man einen Kapha mit einer dynamischen Yogastunde  in Wallung. Mein Typ ist sowieso eher schnell „warm“, also brauche ich nur eine ganz kurze Zeit, um meine innere Temperatur auf saunaähnliche Zustände zu bringen – Klartext: diese Stunde ist so was von schweißtreibend, dass ich mir vorkomme wie in der Sauna, oder einer Bikram / Hot Yoga-Stunde…

Kapha-Yogastunde – das ist der Fokus: Viel Agni, inneres Feuer entfachen, schon beim Pranayama. Kaum Entspannungspausen, also eher gar keine, nicht zu lange in den Asanas bleiben, man könnte sich ja sonst dort wohlig einrichten, keine erdenden Übungen, weil Kapha eh schwer gen Boden zieht. Dafür viele nach oben öffnende Übungen. Wir beginnen mit dem Sonnengebet, einer wunderbar fließenden Übung.. Aber weit getäuscht, das Sonnengebet gewinnt an Fahrt, wird schneller, zügiger. Om mitraya namaha, om ravaye namah, om suraya namaha, om banave namaha… Dennoch wird auf korrektes Üben geachtet, noch eine Runde, noch eine, nein, noch drei, zwei, eins… Dann ein sehr dynamischer herabschauender Hund, kräftiges Halten im Brett,  den Krieger aus dem Sonnengruss entwickeln… und welche Variationen es gibt! Unser eigentlich sehr entspannter Yogalehrer gibt klare Anweisungen: noch drei Atemzüge, halten, einatmen, Arme weit nach oben, Rückbeuge, Brustkorb öffnet sich weiiiit nach vorne, halten, stark und schnell ist die Devise! Ich glaube, es macht ihm sogar Spaß, uns so richtig einzuheizen 🙂 Das sind wir, eingeheizt. Uns ist mehr als warm. Atmen schwer. Schweißperlen. Jetzt alle in den Handstand, jeweils zwei unterstützen sich gegenseitig, straff geführt von Hridaya. Dann wahlweise Kopfstand oder in den Skorpion, schön nach oben, zackig weiter…  Dann Variationen des Tänzers, Natarajanasa… Am Ende dieser Kapha-Yogastunde sind wir alle fertig und glücklich und leicht wie ein Schmetterling 🙂

Festivalstimmung im Satsang

Heute abend gibt es langen Satsang, und es entwickelt sich zu einem wunderbaren Konzert: Die Yogalehrergruppen spielen Instrumente, singen Kirtans und Mantras, es ist eine Stimmung wie auf einem Festival! Ganz wunderbar!

Sonntag morgen, ihr wisst schon, früh raus, Meditation, Satsang, Vortrag, bis wir zur Pitta-Stunde kommen. Die Pittas unter uns freuen sich – geschwitzt haben wir gestern. Heute gehts an´s Innen! Pittas, sonst gewohnt, alles zu managen, dürfen sich mal ganz raushalten aus allem, und entspannt feststellen: die Welt dreht sich einfach weiter. Eine wunderbare Stunde, was für ein Abschluss!

Fazit

Ich komme auf jeden Fall wieder! Euch kann ich Yoga Vidya Westerwald , Hridaya und das Seminar empfehlen, wenn ihr tief eintauchen möchtet, keinen Luxus erwartet, sondern Ruhe und mit ein bisschen Verschrobenheit umgehen könnt und bei interessanten Seminaren rund um Yoga und Ayurveda abschalten und dazulernen möchtet. Wieder einmal nehme ich massenweise Inspiration mit, auch von meinen Mitbewohnerinnen, die Seitkrähe klappt schon ein bisschen besser, liebe Anna! Inspiration für meine eigene Praxis, Impulse für Workshops und Yoga-Kurse im Frühjahr und Sommer, für weitere Weiterbildungen. Danke & Namaste!

 

 

Yogalehrer Ausbildung Yoga Vidya / bericht von der Intensivwoche in Bad Meinberg

Yogalehrerausbildung Intensivwoche | Bericht

Die Intensivwoche der Yogalehrerausbildung geht los

Sonntag. Anreisetag. Die Anreise von Düsseldorf nach Bad Meinberg zu Yoga Vidya ist problemlos, kein Stau hindert uns auf unserem Weg. Wir sitzen bequem und genießen den letzten Kaffee vor der ersten Intensivwoche der 2jährigen Yogalehrerausbildung. Kaffee gehört zu den Genussmitteln, die unruhig, rajasig, machen und daher im Rahmen der Yogalehrerausbildung nicht, oder jedenfalls nur heimlich, genossen werden dürfen – Leben und Ernährung sollten sattwig sein.

Gegen 15:00 sind wir da. Gut haben es die, die schon mal im Haus Yoga Vidya in Bad Meinberg waren – sie sind nicht mehr schockiert von der zweifelhaften 70-Jahre-Bausünde, dem „nur zwei mal am Tag soll ich essen?!“-Buffet und den anderen teilweise ungewöhnlichen Gepflogenheiten hier im Ashram;). Sie sind auch im Vorteil gegenüber den Neulingen wenn es um Orientierung im Haus geht: 7 Etagen (daher auch der Name Chakra-Pyramide) plus Keller, überall sind Seminar- und Yogaräume versteckt, alle mit wunderschönen Namen hinduistischer Götter verziert…

Überhaupt: Götter. Überall. An den Wänden hängen ihre Konterfeis, ihre Mantras verzieren Bänke, Wände und Türen. Das Treppenhaus ehrt die Weisen aller Zeiten und Religionen. Neugierige Blicke in die Yogaräume zeigen auch schnell, dass jeder Raum seinen Altar hat. Dazu liegen Räucherstäbchen, kleine Murtis, heilige Figuren und Abbilder der Gottheiten und eine große Statue des jeweiligen Namensgebers Gottes: Shiva, Krishna, Durga, Saraswati, Shakti… Dem spirituellen Führer der Organisation, Swami Sivananda (spricht sich Schivananada mit kurzem i aus), ist der größte Yogaraum gewidmet: Im Sivananda-Saal findet morgens und abends Satsang für alle statt. Satsang bedeutet „Zusammensein von Menschen, die durch gemeinsames Hören, Reden, Nachdenken und Versenkung in die Lehre nach der höchsten Einsicht, Wahrheit (Satya) streben“. Unsere Intensivwoche startet also pünktlich um 20:00 mit dem abendlichen Satsang. Dabei wird gesungen, es gibt einen kleinen Vortrag, dann wird wieder gesungen (Kirtans und Mantras) und wir sind recht schnell mittendrin im beseelten Ashram-Leben 🙂 Mir gefällt es hier!

Der ganzheitliche Yoga, wie wir ihn lernen, besteht aus Hatha Yoga (Asanas), weiterhin Raja (Yoga der Meditation), Bhakti (Yoga der Hingabe), Kundalini (Yoga der Energie), Jnana-Yoga (Yoga des Wissens) – und Karma Yoga. Karma Yoga ist der Yoga der Handlung, also down-to-Earth und sehr pragmatisch. Es geht um freudige und bewusste Verrichtung von Pflichten zum Wohle Aller. Daher werden wir alle verschiedenen Haus-Teams zugeteilt, und haben täglich unsere 45-60 Minuten Karma-Yoga zu verrichten. Es gibt Dinge, die macht man besonders gerne und so freue ich mich, eine Karma-Yoga-Aufgabe zugeteilt zu bekommen, die tatsächlich Freude bringt: Ich komme in eine Gruppe von Menschen, die täglich von 19:00-20:00 das om namoh narayanaya singen, nicht nur wir singen das, sondern in dieser Tradition Yogis und Yoginis weltweit . Ein Mantra für Frieden auf dieser Welt. Möge es denn helfen, om shanti 🙂

Om Namah Shivaya – Unser Yogalehrer ist der Wahnsinn!

Montag. Voll motiviert sitze ich in der freiwilligen Pranayamasstunde um 6:00 und atme konzentriert im angesagten Rhythmus der Gruppe. Danach öffnen sich die Türen für alle, die an der Morgenmeditation teilnehmen. Nach dem anschließenden ersten Vortrag über Unterrichtsprinzipien für Yogalehrer haben wir die erste Yogastunde und wir lernen unseren Yogalehrer Kay kennen, der uns die ganze Woche begleiten wird. Wir haben ja solch ein Glück! Kay ist einfach sensationell: konzentriert, genau, enthusiastisch, dabei Energie und liebevolle Aufmerksamkeit ausstrahlend – und ein echter Könner. Er kann wahrhaft beeindruckende Positionen halten, die für uns eine Richtung darstellen, in die wir Schüler uns bewegen wollen, er begleitet uns als Lehrer für die Yogalehrerausbildung Intensivwoche und auch während der Asanas mit seiner angenehmen wunderschönen Stimme. Seine Worte regen zum Nachklingen lassen und Nachdenken an – auch später noch.

„Das Ziel ruht in mir“

So ist unser erster Eindruck ein sehr, sehr guter: Shiva sei Dank, hier können wir richtig etwas lernen 🙂 Und so gehen wir an diesem und allen folgenden Tagen zwei mal täglich zu unseren 90 minütigen Yogastunden. Dem, was wir hören und erfahren, folgen wir quasi in Dualität: Aus der Sicht einer angehenden Yoga-Lehrerin und der einer Schülerin – Wir sind alle immer auch Schüler… Dazu sehr passendes Vortrags-Thema des Tages. Die 9 Formen des Bhakti-Yoga.

Du bist nicht dein Körper…

Dienstag. Ächzt der Körper, korrigiere Deine Geisteshaltung:) Er ächzt, und zwar besonders in der Schulterpartie und in den Oberschenkeln – Der Krieger war es wohl, aus dem Sonnengruss, Surya Namaskar, heraus in Virabhadrasana, in ziemlich vielen Variationen … Mein Geist wehrt sich und sucht nach Ausweichmöglichkeiten. Wir lernen exakte Ansagen, Korrekturen und Unterstützungen. Einmal in der Position angekommen, fließt es – um mich herum Energie, Kay mit seiner „unerbittlichen“ Motivation – in tiefer Achtsamkeit und gleichzeitig mit fordernder Disziplin bringt uns durch die heutigen Sets der Yoga Vidya Grundreihe.

Immer daran denken: „Ich bin nicht dieser Körper“. Gemäß dem Vedanta sind wir in Wirklichkeit der unsterbliche, alldurchdringende Atman, die universelle Seele oder das höchste, Brahman. Nun denn, nicht vergessen 🙂 Dennoch: auch der Körper will flexibel, kräftig und geschmeidig sein, damit er die Asanas halten kann, wie sie sein sollen, sthira sukham asanam, angenehm leicht und gleichzeitig stabil & fest.

Und unsere Grundreihe ist nicht wieder zu erkennen. Wer meint, Yoga Vidya würde ja bloß die „langweiligen“ 12 Positionen der Grundreihe lehren, darf gerne mal in einen variationsreichen Kurs kommen – Wir haben sicher gefühlte 5 Variationen jeder Position durchgespielt – jede für sich eine eigene Asana. Und da geht noch was. Aber nicht mehr heute. Außerdem gibt es heute Sanskritunterricht – 3 Stunden für ein besseres Verständnis dieser sehr alten, heiligen Sprache und für eine korrekte Aussprache der traditionellen Mantras und Kirtans.

Nach 10 Stunden Yogaunterricht, begonnen mit der Pranayama Intensivstunde am sehr frühen Morgen, gefolgt von vielen Stunden im halben Lotussitz zur Meditation, Satsang, Vortrag, den Asanas sowie der einen Stunde Karma Yoga sind um 22:30 unsere Körper und „Alles“ weitestgehend „durch“. Ich falle, also mein Körper fällt ins Bett, wie himmlisch bequem ist das, von unten duftet noch ein Räucherstäbchen und schon schlafe ich tief und fest.

Freiheit ist unser Geburtsrecht!

Mittwoch. Der Vormittag verläuft nach Plan:  Um 6:00 Pranayama, zum Abschluss in Sirsasana oder alternativ eine andere Umkehrhaltung nach Wahl, wie zb den unterstützten Schulterstand, um die Energien zu sublimieren (wo sollten sie auch sonst hin? Wir sitzen ja nur!).

Nach Satsang, Vortrag und einer schweißtreibenden Asanastunde mit einem meiner liebsten Mantras, dem Gayatri Mantra, gelangen wir ans 11:00-Buffet. Ermattet wird neue Energie getankt – das Essen hier ist klasse: Alles sehr gemüselastig, immer gibt es eine warme gekochte Speise und Salat und meistens noch irgendwelche Besonderheiten, Mais, Suppe, vegane Frikadellen, Obst, Süssspeisen… Nach dem Essen fühlen wir uns wieder gestärkt – fit genug jedenfalls, um zu den Externsteinen zu fahren, denn an diesem Nachmittag haben wir tatsächlich frei!  Wir können unser Glück kaum fassen – Die Sonne strahlt mit uns um die Wette 🙂 Ich ziehe meine Laufsachen an, wer weiss, vielleicht ist es dort ja schön zu laufen? Oh ja, das war es es! Abgesetzt, alleine eine Stunde durch den Wald, hinauf, hinunter, einsame Trails – fast wie im Odenwald hier 🙂  Auch das ist Yoga – Laufen, Freiheit im Wald zu spüren, diese Schönheit der Natur hautnah zu erleben, in Bewegung sein und weiterkommen… Dazwischen immer mal eine beeindruckende Felsformation, der eine oder andere Felsen strahlt kühl und stark seine ewige uralte Energie aus – fast schon ein bisschen unheimlich, das zu fühlen!

Nach dem 18:00-Buffet (Ich esse einen mittelgroßen Berg. Mäßigung muss warten.) gibt es noch meine Karma-Yoga-Stunde und einen längeren Vortrag über Kundalini-Yoga, dem Yoga der Energie.

Om dum durgayei namaha & Yoga gegen Knieschmerzen …

Donnerstag. Eigentlich kann in der gesamten Gruppe der Yogalehrer heute kaum einer mehr sitzen. Die Knie schmerzen von dem ungewohnten langen Sitzen auf dem Boden, die Beine wollen Bewegung und die Sitzfläche kann nicht weich genug sein! Wir sollten vielleicht in die Yogastunde „Yoga für Knieschmerzen und Arthritis“ gehen…

Dafür gibt es heute etwas Besonders für die Sinne: Navaratri endet, ein neunnächtiges Fest zu Ehren der weiblichen Götter: Heute an Ijaya Dashami gefeiert und Mahadevi, die göttliche Mutter, vertreten durch Durga, Lakshmi, Saraswati und Kali, verehrt als Quelle des gesamten Universums. Der Altar ist besonders schön geschmückt, überall stehen Statuen der weiblichen Gottheiten, Rosenblätter stehen in Glasschalen bereit. Wer will, kann bei dieser Zeremonie seine Gegenstände des täglichen Gebrauchs segnen lassen. Diesem Aufruf folgen sehr viele der ca 250 Anwesenden – und so liegen bunte Dinge auf dem großen weißen Tuch vor dem Altar. Nach der feierlichen Rezitation von Devi Mahatmyam sowie Devi Kavacham und Argala Stotram in Sanskrit werden die Statuen unter Mantrasingen mit Reismilch begossen. Danach werden alle! Gegenstände erst mit Reismilch, dann mit den heiligen Aschen verziert. Viele Mithelfer tun dies gewissenhaft und, man sieht es ihnen an, auch gerne! Noch schöner wird es, als wir alle die Blütenblätter schwungvoll auf Altar, die Skulpturen, Gegenstände und auch ein wenig auf unsere Nachbarn verteilen…

Abends gibt es eine längere Rezitation des Mantras Om Dum Durgayei namaha – ein wirkliches powervolles Erlebnis – ob ihr es glaubt oder nicht, die Energieschwingungen waren sichtbar und spürbar!

Das Geschenk des Atems. Kundalini-Powerday

Freitag. Ich starte gut gelaunt in den Tag. Um 6:00. Eine Extrastunde Ujjayi-Meditation. Ich liebe Ujjayi-Atmung. Sie war eines der ersten Wunder im Yoga, die mir begegnet sind und ich weiß auch noch, wer es mir geschenkt hat <3. 7:00-9:30 intensives Pranayama – Wir erleben die höheren Stufen des Hatha Yoga 🙂 Eigentlich ist hier nichts Unbekanntes dabei, aber fortgeschrittenes Pranayama in einer Gruppe mit exakter Ansage hat nochmal eine andere Wirkung, als wenn ich alleine zu Hause meine Atemübungen mache (Die besten Pranayamas sind und bleiben für mich jedoch Waldläufe. Am Morgen.) Danach folgen noch 1,5 Stunden Asanas – heute steht „länger halten“ auf dem Programm – was haben wir dann die Tage zuvor gemacht ;)? Erst nach 5 Stunden intensiven Praktizierens torkeln wir wie immer um 11:00 an das Buffet… Danach Pause – ich schlafe sofort ein und erst 15 Minuten vor Beginn des Unterrichts wache ich wieder auf – Guter Schlaf ist eben wichtig – Kundalini Yoga macht müde 😉

Nach der Fragerunde rund um Kundalini-Yoga bin ich verwirrt – Wie wichtig ist es nun, dass die Kundalini aufsteigt, wenn es auch Prana sein kann, und vor allem, wenn danach auch wieder alles „beim Alten“ ist? Warum sollte man sich verrückt machen damit? Ich spüre gerne meine Energie, liebe diese energetisierenden und ausgleichenden Übungen und Chakraspielchen, und nehme mir sicherheitshalber vor,  nie „einer von diesen ewig Suchenden“ zu werden! Be it! Es ist alles da!

„Prana is Reality!“

Der Tag geht mit einer Informationsrunde zum morgigen Schweigetag zu Ende – nicht für jeden ist diese verordnete Ruhe und Einkehr eine Verheißung, es gibt einige aufgewühlte Fragen und Kommentare. Eine Yogalehrerausbildung ist eben nicht nur reines Honigschlecken. Übrigens gibt es immer wieder Schüler, die aus verschiedenen Gründen diese Woche abbrechen. Auch aus unserer Düsseldorfer Gruppe hatte sich eine Person verabschiedet. Es gehört a) Einiges dazu, hier nicht aufzugeben oder unterzugehen und b) ist es immer gut, wenn man seinen eigenen Weg geht!

Verhaftung ist Mayas stärkste Waffe

Samstag. Heute ist Schweigetag. Morgens ist es für uns schon Gewohnheit, nicht zu sprechen, bis nach der Meditation. Dieser Tag aber gehört uns komplett im Schweigen. So empfinde ich das: als Geschenk. Die Sinne folgen dem Schweigen und ziehen sich ebenfalls zurück, Pratyahara. Ich bin mit mir alleine in meinem Körper, meinem Geist; meine Wahrnehmung richtet sich nach Innen. So erlebe ich das Außen anders und das Innen intensiver, und so kann Konzentration entstehen (Dharana), gut für Dhyana, die Versenkung oder auch Meditation.

Die Übungen des Tages passen dazu: Asanas lange halten. Atmen und loslassen. Wir befassen uns mit Laya Chintana, dem bewussten Prozess, Gedanken zur Auflösung zu bringen… Eine Technik ist zum Beispiel die Seifenblasenvisualisierung. Jeder Gedanke wird in eine Seifenblase gepackt und schwebt sodann davon… Taucht ein neuer auf, Seifenblase drum und ab mit ihm… Bilder, die in meinem Kopf entstehen, packe ich auch in Seifenblasen und sie schweben hinfort… Um mich herum schweben überall Seifenblasen, mit mehr oder weniger gewichtigen Inhalten, im übertragenen Sinne natürlich. Aber ob „wirklich“ oder „visualisiert“ ist dem Gehirn ja bekanntlich egal 🙂

Mir wird klar, dass Loslassen, allgemein eine bekannte aber nichtsdestoweniger schwierige Übung, nicht nur bedeutet, die unliebsamen und störenden Dinge loszulassen, und dass Freiheit nicht nur Glückseligkeit ist… Dass Anhaftungen meine Freiheit stören…

In den Asanas heute kann ich dann besonders gut loslassen: Mein Körper macht einfach weiter, der Geist bemerkt es kaum, denn er ist irgendwo anders beschäftigt. Immerhin weiß ich, es gibt zwei Pausen am Tag, an denen es etwas zu essen gibt. Wann morgens und wann nachmittags ist, weiß ich dieser Tage manchmal nicht…

Freiheit ist Sat Chit Ananda

Sonntag. Ich wache auf, die Uhren wurden umgestellt und ich nutze die geschenkte Zeit für mein Lieblingspranayama – von 5:30-6:15 Laufen in den zart angedeuteten Sonnenaufgang. Es ist so schön morgens! Danach frisch zum Abschiedssatsang. Mit gefällt die Ansprache von Sukadev, dem Initiator und Oberhaupt Yoga Vidya e.V. sie ist klar und direkt, und ich fühle mich gut abgeholt 🙂

Die erste Intensivwoche unserer Yogalehrerausbildung geht heute zu Ende. Wir haben es geschafft. Wir sind – Sat Chit Ananda – Sein, Wissen und Glückseligkeit. Alle.

Naja, jedenfalls bin ich überwiegend zufrieden: Zufrieden mit meinen Erkenntnissen aus dieser Woche. Zufrieden damit,  einen kleinen Sprung durch den Spiegel gemacht zu haben, meinen Geist (ich kann! ich tue es einfach!) über den Körper (ich kann nicht mehr!) erhoben zu haben. Dankbar bin ich, und gleichzeitig wohlig angestrengt, totally entspannt und energiegeladen. Ich bin verwundert über den einen oder anderen Eindruck, den ich von mir, Mitmenschen und unserem Universum erhalten habe 🙂 Davon beseelt, einige Teile von nun an wieder oder erstmalig in meinen Alltag zu integrieren. Und: ich kann jetzt das Gajananam auswendig (kleiner Insider)!

„Das Ziel ruht in mir“

10 things to remember – Meine Yoga ToDo Liste

Wir fahren wieder nach Hause. Hier mein kleines Mitbringsel, meine Yoga ToDo-Liste:

  1. Kleine Schritte in Disziplin und Kontinuität: Täglich eine feste Anzahl von Minuten zur Stille hinsetzen. In drei Monaten Zeitraum erweitern.
  2. Tägliches Yogaset ändern: Varianz, mehr Hüftöffner, mehr Dreh- und Balanceübungen, Set auf die Woche verteilen. Surya Namaskar machen 🙂 Sanskrit-Affimationen zum Sonnengruss lernen: Om Mitraya namaha…
  3. Mein morgendliches Pranayama – bleibt so wie es ist 🙂
  4. Muskelaufbau optimieren – Fitnessstudio, Home Athletics oder externes Yogastudio oder vielleicht von allem etwas?
  5. Kriyas: Neti mache ich ja bereits, es geht aber öfters. Ich werde mir noch einen Zungenreiniger zulegen.
  6. Einige Bücher stehen neu auf meinem Plan: Die Upanishad und Kundalini Tantra werden dieses Jahr noch durchgearbeitet! Dafür auf flugs TV-freie Abende zuhause vereinbart. Ja, diese werden dann auch handyfrei sein:)
  7. Weniger besitzen: ich werde intensiv damit fortfahren, Dinge wegzugeben, zu verschenken, zu verkaufen. Zuviel Dinge stören mich beim Sein und in meiner Beweglichkeit
  8. Mein Laufplan stand ja eh schon fest…
  9. Om shanti to everybody 🙂
  10. Clean, chill, concentrate, repeat…