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Entscheidungen treffen

Entscheidungen treffen | take your time

Ich habe mich entschieden. Manchmal weiß man es einfach, welche Entscheidung richtig ist. Wie fällt man eigentlich die richtigen Entscheidungen? Traust Du Deinem Bauchgefühl oder wägst Du mehr die harten Fakten ab? Hier gibt es ein paar Tipps, die „wirklich richtigen“ Entscheidungen zu fällen.

Warum muss ich mich entscheiden?

Ich stelle diese Frage einfach mal zu Beginn. Weil es eine ganz entscheidende Frage ist: In Situationen, in denen wir etwas beklagen, in denen wir Missstände aufdecken, wo Veränderungen unbedingt her müssen – Müssen sie wirklich? Möchte ich etwas verändern?

Es kann höchst interessant sein, für sich selbst zu erforschen, was da wirklich passiert. Was genau stört mich an der Situation? Warum stört mich das? Woran hindert es mich? Was wäre, wenn der Störfaktor nicht mehr bestünde? Hilft es mir womöglich auch bei etwas? Was tut es für mich? Was bringt es mir, die Situation als solche zu beklagen? Und was habe ich mit dieser Situation zu tun, was habe ich dazu beigetragen? Kann ich vielleicht sogar direkt etwas ändern?

Dann folgt die Frage: Bin ich bereit, etwas zu verändern? Veränderungen sind nie „umsonst“ – Man muss immer etwas aufgeben, um etwas anderes zu bekommen. Manchmal reicht es auch schon aus zu erkennen, dass man ausprobieren möchte, wie es sich mit der geänderten Situation leben ließe…

Die beiden wichtigsten Fragen…

Bei alldem bleibt die Konzentration darauf, was ich überhaupt verändern kann! Kann ich den nervigen Kollegen dazu bringen, mit dem Nerven aufzuhören? Kann ich den Regen abstellen, mir auf einmal mehr Gehalt verpassen, kann ich mit den Fingern schnippen und Dinge und Menschen verändern? Natürlich nicht. Aber was wir können, ist uns diese beiden Fragen zu stellen:

Wie genau soll es denn für mich aussehen?

Was genau kann ich dafür tun?

Bei beiden Fragen liegt der Fokus auf den Möglichkeiten – und siehe da, es werden sich Möglichkeiten auftun – probier es aus 🙂 Im Durchspielen lohnt es sich, sich immer wieder diese Fragen zu stellen (im NLP sagt man upchunken), also die Ergebnisse hinterfragen, bis sie einen echten Aha-Effekt bewirken :). Das Fragespiel wiederholen, bis Du ein zufriedenstellendes Ergebnis hast, das sich umsetzen lässt…

Reise in die mögliche Zukunft

Kleine Reise in die Zukunft gewünscht? Wenn Du Dir wünscht, die Situation erst einmal kennen zu lernen, wie es wäre, wenn Du Dich so oder so entscheiden würdest, schaffe sie Dir, die Ideal-Situation, und lasse Dich mal vollkommen darauf ein: Nimm Deine Umgebung wahr, nimm wahr was Du da siehst und hörst, was du fühlst, wie sich das anfühlt… Nimm Dich in der Situation wahr… Wenn Du Dich dann komplett eingerichtet hast, in der fiktiven Zukunftssituation, stelle für Dich fest, wie Du nun anders handeln kannst. Was für Dich jetzt wichtig ist, wovon Du überzeugt bist. Schließlich, wer Du bist, in dieser Situation… mit all dem was dazu gehört, wo Du zugehörst, mit Deinen Werten, Deinen Überzeugungen, Deinen Fähigkeiten, in Deinem sozialen Gefüge.

Bewusst entscheiden – drei Möglichkeiten

…zu haben ist besser, als nur eine Möglichkeit, oder? Denn nur bei mindestens drei Möglichkeiten hast Du die Wahl. Zwei Möglichkeiten sind zu starr, der Druck für „entweder,…  oder“ zu groß. Schaffe Dir mindestens drei denkbare Möglichkeiten. Wofür Du Dich entscheidest, ist letztlich vielleicht sogar gar nicht so wichtig. Wichtig ist, DASS Du Dich entscheidest. Bewusst die Verantwortung zu übernehmen. Bei wiederkehrenden Situationen kann man auch noch darüber nachdenken, was es an Erkenntnissen schenkt, sich für die eine – oder die andere – Option zu entscheiden: Was kann ich daraus für das nächste Mal lernen?

Hilfen zur Entscheidung

Zurück zur Frage am Anfang: wann ist eine Entscheidung die „wirklich richtige“? Gibt es das, etwas, was für alle Situationen das Richtige ist? Oder ist es nicht so, dass viele Gegebenheiten und Fähigkeiten für bestimmte Situationen passen und für einige nicht. Manchmal muss man sich vielleicht anpassen, flexibel verhalten, manchmal aufrecht und erhobenen Hauptes sein „Ding“ machen…

Was wir besser vermeiden sollten:

  • Entscheidungen aus Angst fällen – jedenfalls so lange es sich nicht um lebensrettende Instinkte handelt
  • Entscheidungen unter Zeitdruck tätigen – take your time
  • Entscheidungen für andere oder unter Einfluss anderer treffen

Meditation und eine Asana für das Wesentliche

Eine Möglichkeit, richtig von falsch, angemessen von unpassend, zu unterscheiden und somit intelligente Entscheidungen zu treffen ist, diese in der Meditation zu suchen. In der Zurückgezogenheit, Deiner eigenen Ruhe, treten Störfaktoren wie Emotionen oder Beeinträchtigungen in den Hintergrund und das Wesentliche in den Vordergrund.

Kreativität, Flexibilität und Beweglichkeit wünschen wir uns bei der Suche nach Wahlmöglichkeiten. Schön passend finde ich die Übung Drehsitz, Ardha Matsyendrasana. Mit dieser Asana unterstützt Du gleichzeitig die Beweglichkeit von Körper und Geist und die aufrechte Haltung Deiner Körpermitte und des Rückens: Als einfache Variante des Drehsitzes setze Dich in den Fersensitz. Richte Deinen Rücken gerade auf. Schlinge Deine Arme einmal um Deinen Körper, beginne mit der Drehung nach rechts: Dein linker Arm liegt angewinkelt auf der rechten Hüfte, Dein rechter Arm liegt angewinkelt hinter dem Rücken. Deine Mitte ist fest, dein Becken leicht aufgerichtet, um ein Holkreuz zu vermeiden. Richte Dich einatmend noch ein Stück weit auf und drehe Dich ausatmend nach rechts hinten. Der Blick darf der Richtung folgen, aber schön locker und entspannt, um Nackenverkrampfungen vorzubeugen. Halte diese Stellung ca. 5 Atemzüge und löse sie einatmend auf. Du kannst ausatmend eine leichte Gegenbewegung machen, wenn Dir das gut tut. Wechsel dann die Seite. Nach rechts drehend aktivierst Du Dich mit der Energie der Sonne. Bei der Drehung nach links gleichst Du mit der kühlenden Kraft des Mondes aus. Der Drehsitz löst Verspannungen im Rücken und harmonisiert – Eine gute Voraussetzung, in seiner Mitte zu sein und Entscheidungen zu treffen.

Noch mehr Entscheidungshilfen:

  • Was könnte passieren, wenn Du Dich „falsch“ entscheidest? Wie würdest Du dann damit umgehen?
  • Wie würde es weitergehen in Deinem Leben, wenn Du Dich jetzt nicht entscheiden würdest, wenn die Dinge sich nicht verändern würden, wenn es so weiter liefe, wie gerade?
  • Gerade keine Idee, wie es anders sein könnte? Schon mal Kreativitätstechniken ausprobiert? Hier sind einige vorgestellt – Kreativitätstechniken gibt es wie Sand am Meer 😉
  • Eine vage Vorstellung, aber noch nichts Konkretes? Walt Disney hat Zeit seines Lebens Ideen ohne Ende produziert… und für das Feintuning komplexer „spinnerter“ Ideen sogar ein eigenes Modell entwickelt: Das Walt-Disney-Modell hilft nicht nur, schwierige Situationen zu meistern, sondern auch, ganz konkrete Pläne zu schmieden und sie bis zur Umsetzung zu begleiten.
  • Zu verträumt das Ganze? Für die „Kopfmenschen“ unter uns: Erstelle eine SWOT-Analyse. Damit stellst Du Chancen und Risiken jeder Möglichkeit gegenüber – Informationen sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage
  • Würfel entscheiden lassen (Im Internet gibt es auch kleine Programme, die Dir die schwierige Entscheidung abnehmen wie zb Digitale Entscheidungswürfel). Wichtig ist, sich ganz darauf einzulassen und die Entscheidung zu akzeptieren;) (ohne Gewähr! 🙂 und nur dann ratsam, wenn es eigentlich egal ist, wofür Du Dich entscheidest. Wann genau ist das nochmal so…? 😉

Manchen hilft es, die gefällten Entscheidungen zu verbreiten, unter Freunden, oder sogar online, um sich selbst einen „Ankerpunkt“, eine Erinnerung zu schaffen. Letztlich bleibt die Entscheidung bei Dir… 🙂