Tag Archives for " Vertrauen "

Kampf, Disziplin und Freiheit

Der Kampf in uns – Swami Tattvarupananda | Yoga täglich 22

Tag 22. Swami Tattvarupananda ist zu Besuch im Center Yoga Vidya Essen. Da ich ihn schon aus dem letzten Jahr kannte,  wo er über Disziplin & Freiheit referierte, freute ich mich schon im Vorfeld darauf, ihn heute über Kampf und Erkenntnis unseres wahren Selbsts zu hören.

Alles ist gut…

Als erstes kamen wir in den Genuss seiner Yogastunde. Der Raum sehr gut gefüllt, fand ich gerade noch ein Plätzchen für die Matte. Die Stunde war präzise, flowig und recht entspannt, wie ich fand. Ich hatte das Gefühl, dass den Swami nichts, was passierte oder nicht passiert, erschüttern konnte. Auch das erinnerte mich an Disziplin & Freiheit: Die Selbstverständlichkeit seiner Autorität und seiner Ansagen, verbunden mit dem Gefühl, das ist hier okay. Alles was ist, ist richtig für den Moment, vorausgesetzt wir befolgen die Ansagen und befolgen damit unsere aktuelle Aufgabe: Übe beständig und achtsam.

Der Kampf auf dem Schlachtfeld

Im Vortrag dann ging es um Gefühle, Stress und den inneren Kampf. Swami Tattvarupananada erzählt aus der Bhagavad Gita, einer der vier bedeutendsten Schriften des Yoga, und hier aus dem ersten Kapitel. Berichtet von der Situation auf der Schlacht von Kurukshetra, bei der es darum geht, dass sich zwei gegnerische Parteien, die Kauravas und die Pandavas, gegenüberstehen, nachdem sich die Kauravas nicht an ehrenhafte Vereinbarungen halten und ihre Macht erweitern wollten. Krishna, eine Verkörperung von Vishnu, unterstützt die Kauravas mit Kampfesstärke, und Arjuna, den erstklassigen Bogenschützen der Pandavas als Berater. Der Auftrag ist klar, Arjuna solle sein Heer zum Sieg über die schlechten Kauravas führen. Doch als er gewahr wird, dass er diese seine Bekannten und Verwandten töten sollte, lehnt Arjuna ab.

An dieser Stelle könnte die Geschichte zu Ende sein. Wir könnten uns über den frommen und freundlichen Wunsch von Arjuna freuen und alles wäre gut… Oder?

Wann ist alles „gut“?

Krishna erklärt Arjuna (über einige Kapitel hinweg), dass er den Auftrag auszuführen habe. Mitten im Auftrag abzubrechen, bedeute Sieg der „schlechten“ Partei, der Kauravas, die die Macht an sich reissen wollten und Armut und Unterdrückung für das gesamte Volk anstrebten. Somit habe Arjuna diszipliniert den Kampf zu kämpfen. Arjuna erkennt das in dem Moment, als Krishna ihm zeigt, dass er sowieso für sein Handeln verantwortlich ist. Seine, Arjunas Weigerung, diese Menschen zu töten, sei Ergebnis von Täuschung. Arjuna solle sich nicht sorgen, denn ein selbstverwirklichter Geist trauere nicht über den Verlust eines Körpers…

Glaube niemals, was du denkst!

Du hast einen Körper, aber du BIST nicht dieser Körper! Der Kampf, von dem hier die Rede ist, auch der Kampf um das Erkennen, ist möglicherweise auch eine Metapher für den Kampf in uns. Unser Denken, Reden und Handeln hat IMMER Konsequenzen und wir haben die Verantwortung. Und doch ist es nicht das Offensichtliche, das den Kampf ausmacht, sondern die aufrechte Befolgung der Aufgaben – bis zur (göttlichen) Erkenntnis.

So lässt mich Swami Tattvarupananda gut unterhalten, ein ganzes Stück verwirrt und mit ein paar Funken neuen Verstehens zurück… Wer sich selbst einlesen möchte, kann dies zum Beispiel hier tun: Bhagavad Gita

ALL YOU CAN YOGA – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
  17. Running Wolf Trailcamp auf Mallorca – Yoga für Läufer am Strand | Yoga täglich
  18. Offene Mittelstufenstunde – Let it be | Endlich wieder Yoga
  19. Mit Musik im Gleichgewicht – Sanfte Yogastunde mit viel Dehnung
  20. Workshop Asana Intensiv bei Swami Saradananda – Mondgruss & Himmelskuss
  21. Skorpion oder Padmasana – was ist gefährlicher? Sivananda Medium im Yogaloft
  22. Yogalehrerausbildungsabend: Yogastunde und Vortrag mit Swami Tattvarupananda
  23. Kundalini-Wochenende im Westerwald
  24. Stefans Mittelstufenstunde heute mal easy´n soft

 

Quelle de Bildes: www.yogasubmarine.com

Hüftöffner & Gefühle

Entspannung durch Hüftöffner | Yoga täglich 16

16. Heute morgen begrüßt uns Stefan. Entspannt, im vollen Lotus sitzend, gibt er uns zu Beginn einen kurzen Überblick darüber, was uns heute erwartet: Im Rahmen der Feier Shivaratri, der Hochzeit Shivas und Parvatis, werden wir unsere Praxis unter das Thema „Einheit“ stellen. Das Vehikel dafür werden die besondere intensive Asanas insbesondere Hüftöffner sein. Der Muskel, der unsere Hüften vorne und hinten umspannt, ist der Psoasmuskel. Er reguliert unsere Beweglichkeit und Festigkeit in der Körpermitte. Da ist es wieder, stira sukha asanam, fest und bequem, stark und beweglich gleichzeitig, möge unsere Haltung sein. Immer wieder dieses Bild, flexibel und entspannt da, wo man entspannt sein kann und fest, stark und unerschütterlich dort, wo Anspannung und Festigkeit erforderlich ist…

Veränderung im Innen und Außen

Wir beginnen wie immer mit Savasana. In der Entspannung angekommen, liest uns unser Yogalehrer ein Gleichnis vor, in dem es darum geht, die Dinge, die wir suchen, die Veränderungen, die wir wünschen, nicht im Außen, sondern im Innen zu suchen. Über die verschiedenen Erkenntnisstadien von „Ich will die Welt verändern!“ über „Wenigstens die mir nahestehenden Menschen, meine nächsten Beziehungen, mögen sich zu einem Besseren wenden!“ zu der Einsicht darin, dass nichts sich verändert, wenn wir es nicht selbst tun! Sei du selbst die Veränderung, die du dir von der Welt, von deinen Mitmenschen, deinen Beziehungen wünscht, als Zitat dem Dalai Lama nachgesagt, mag als Zusammenfassung gelten.

Hüftöffner und Gefühlsregulator

Die Hüfte dient so sehr der Flexibilität UND Stabilität unserer Mitte, wir können uns ihr und damit dem Psoas maior quasi gar nicht oft genug zuwenden… Psoas maior, der große Lendenmuskel, ist ein Skelettmuskel der Hüftmuskulatur. Er ist für die Beugung und die Auswärtsdrehung im Hüftgelenk zuständig.

…und die Gefühle?

In der Höhe der Hüfte befindet sich das Swadhisthana Chakra, das Sakralchakra. Dieses Energiezentrum steht für Kreativität und Beziehungen. Hier „wohnen“ Eigenschaften wie Hingabe, Loslassen, Demut, Mitgefühl, Mitleid, Intuition, Vertrauen. Eine bewegliche Hüfte hilft uns daher nicht nur in den Spagat, irgendwann, sondern auch zu einer entspannten Einstellung zu Beziehungen und Gefühlen. Besonders für Menschen, die den ganzen Tag sitzen, sind Hüftöffner ein Geschenk. Für die Stärkung des Psoas und die Entspannung der Gefühlswelt habe ich hier eine Auswahl einiger „Hüftöffner“ aufgelistet:

  • Adho mukha svanasana (herabschauender Hund)
  • Aus dem herabschauenden Hund Beine abwechselnd in die Höhe, Unterschenkel anwinkeln, Hüfte aufdrehen
  • Kriegerposition, Virabhadrasana, einfach und mit aufgesetztem Knie und erweitertem Winkel (Hüfte gen Boden bringen)
  • Variationen im Krieger (aufrichten, Oberkörper auf den Boden ablegen, gebundene Haltungen, aufgedrehte Haltungen)
  • Taube und Vorübungen dazu
  • Hocksitz, Krähe und Vorübungen dazu
  • Happy Baby Pose“, Ananda Balasana
  • Lotussitz oder halber Lotus

Nach 2 Stunden Variationen rund um das Thema Hüftöffner fühle ich mich einfach nur tiefenentspannt – wunderbar! Om namah shivaya!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 1 – Inspiration & vegane Köstlichkeiten
  16. Yogalehrerausbildung-Wochenende – Tag 2 – Entspannung durch Hüftöffner
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Korrekturen, Tricks und Erleuchtung | Yoga täglich 13

Geduld, die richtige Technik und Vertrauen.. sollst Du haben, wenn Du Hatha Yoga praktizierst. Die richtige Technik ermöglicht es, tief in die Asanas einzusteigen, und zwar, ohne dabei die Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Daher üben wir an Tag 13 des Allyoucanyoga-Experiments in der Yogalehrer-Ausbildungsstunde wieder unterstützende Ansagen, Griffe und den Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurten.

Unsere Schule ist auf die korrekte Ausübung der 12 Asanas der Yoga Vidya Grundreihe ausgerichtet. Beim letzten Mal hatten wir Korrekturen bis Schulterstand. Dort steigen wir wieder ein: einer führt Halasana, den Pflug, vor, demonstriert Fehler, wir lernen, wie dies korrigiert werden kann. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Fehler, besser gesagt, Lernerfahrungen, wichtig sind für uns. Wir sollen spüren, dass etwas gut oder eben nicht so gut ist für uns. Und wenn es nicht gut ist, es lernen zu korrigieren. Dabei reicht es eigentlich schon zu wissen, nein, darauf zu vertrauen, dass es immer mehrere Möglichkeiten und Wege gibt… Manche Übungen entfalten ihre Wirkung eben erst, wenn man die Technik kennt,  wenn man in Feinheiten korrigiert. Auf einmal springt dich die Erkenntnis an: So! steht man gerade und aufrecht in Schulterstand und exakt ausgerichtet im Pflug! Und das alles, weil deine Oberarme hinter dem Körper mit einem Gurt in ihre engen Grenzen gewiesen werden…

Ich mag und schätze es immer mehr, genau hinschauen zu können, eher noch, hinzuspüren: Was genau passiert da gerade bei dem Übenden? Wie atmet er, wie sind die Gelenke gestellt? Wo sitzen die Spannungen? Warum ist sein Lendenbereich gewölbt und nicht gerade? Wie können seine Schulterpartie und Nacken sich entspannen?

Besonders entspannend finde ich persönlich gerade Übungen, die das Gleichgewicht schulen: Kakasana, die Krähe, Vrikasana, der Baum, Sirsasana, der Kopfstand oder heute Sarvangasana, der volle Schulterstand mit nach oben gerichteten Armen… Einmal den Schwerpunkt gefunden steht es sich ganz federleicht 🙂

Tricks mit Yoga-Gurt

Ja, wer uns jetzt filmen oder fotografieren würde, könnte einen weiteren ketzerischen Artikel darüber schreiben, wie zweideutig Yoga und die Berührungen daherkommen… Da werden Gurte unter dem unteren Rücken geschlungen und zwischen den Beinen herausgezogen, um dann kräftigen Zug nach hinten zu leisten… Sieht komisch aus, tut unendlich wohl, weil so in der Stellung herabschauender Hund keine Last mehr auf den Schultern liegt… Oder es werden Sitzhöcker, sprich in die Luft gereckte Hinterteile, gen Decke gehoben. Natürlich ist da kein sexueller Gedanke, dafür sind wir viel zu konzentriert 🙂 (Abgesehen davon sind die sexuellen Energien auch im yogischen Sinne sehr starke Energien, die je nach Philosophie bzw. Auslegung dieser achtsam ausgelebt oder entsprechend sublimiert werden sollten. Oder beides.) Im Ernst – Berührungsängste sollte man als Yogalehrer nicht haben, wertschätzenden und achtsamen Umgang miteinander hingegen schon. Aktuell wird ja gerade wieder viel diskutiert, über Fälle von Ausnutzung und sexueller Belästigung durch Gurus/ Lehrer mittels Yoga. Findet einen Yogalehrer eures Vertrauens, vielleicht auch eine Yogalehrerin, achtet auf euer Körpergefühl in jedem Moment. Und wenn etwas zu nah oder bedrängend wird: Just say no 🙂 So, bevor das jetzt hier abdriftet… Zurück zu den hilfreichen Unterstützungen:

Einen „Kunstgriff“ erfahre ich  am eigenen Leib und nach einem Moment des tiefen Eindrucks einer recht kräftigen Dreh,- Drück und Schieb-Bewegung meines Schultergürtels, habe ich danach den ganzen Abend, und auch noch am nächsten Tag, einen unglaublich leichten, freien Nacken!

Von steinmüde bis erleuchtet

Wir beenden die Übungsreihe und praktizieren langes Pranayama in eigenem Tempo und eine ungefähr 30-minütige Meditation. Das lange unbewegliche Sitzen geht diesmal ganz gut. Danach bin ich für die Theoriestunde allerdings nicht energiegeladen, sondern steinmüde. Die verschiedenen Stadien von Samadhi, Erleuchtung, rauschen nur so an mir vorbei… Ich denke mir, es ist eh alles da, ob ich das nun weiß oder nicht, und hoffe auf einen neuen Tag mit neuer Energie, an dem ich das nachlesen werde…:)

Mich beherrschen heute zwei Grundströmungen: Zum einen finde ich es schade, dass ich mich schon in der Halbzeit meines Experiments befinde und plane, es zu erweitern – warum nicht 365 Tage Allyoucanyoga? 🙂 Auf der anderen Seite frage ich mich, ob mein Enthusiasmus, am liebsten „nur noch Yoga zu machen“, mich in meiner Entwicklung und auf meinem Weg unterstützt… Nun, das sind wohl die Prozesse, die ich wollte, die Geister, die ich rief 😉

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken – Ersatz: 3 h Workshop Asanas intensiv
  15. Yogastunde Mittelstufe – durch eigene täglich Praxis ersetzt
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend – durch Mittelstufe bei Yogaloft ersetzt
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg – wird nachgeholt
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

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Yoga-Routine | Yoga täglich 12

…nicht, dass das zur Routine wird! So war es ja nicht gedacht, wieso steht da jetzt „Routine“ in der Headline? Also erst einmal: Die Übungen sind für mich vielleicht mittlerweile routiniert, ich kenne die Abfolge, aber Routine ist es dennoch nicht wirklich, weil es auch jedes Mal ein anderes Gefühl zum Praktizieren gibt und ich jedes Mal etwas lerne…

Aus jeder Yogastunde etwas lernen….

Aus dieser Mittelstufen-Stunde nehme ich mit:

  • Der Raum ist voll. Das ist ok für mich, es gibt keine Berührungsängste. ich kann mich irgendwo hinlegen, ohne daraus einen Staatsakt zu machen, denn ich werde ja eh den Blick nach Innen richten 🙂 Höchstens, dass ich aktuell ein bisschen empfindlicher hinsichtlich Knoblauch-Ausdünstungen geworden bin;) Aber das kann man überleben!
  • It´s all about core – Eine feste Mitte, ein stabiler Core, befähigt uns, einige Asanas überhaupt erst ausüben zu können. Ohne Core steht man nicht erfolgreich im Kopfstand. Ohne feste Körpermitte bekommt man im schrägen Seitstütz, Vasisthasana, das obere Bein nicht hoch. Alle Bewegungen werden konzentrierter ausgeführt, wenn die Core-Muskeln aktiviert sind. Und: eine feste Mitte zu haben ist relativ unabhängig von Muskelausstattung des Körpers.
  • Geduld, die richtige Technik und Vertrauen sehe ich gerade als die drei wichtigsten Eigenschaften, bezogen auf Asanas: Nur durch Üben lernt der Körper die Bewegung und Haltung, nur durch die präzise Technik werden keine Schutzhaltungen oder ungesunde Belastungen provoziert und nur durch Vertrauen, in uns selbst, in die eigene Stärke, in seine eigenen Ressourcen, machen wir neue Erfahrungen und entwickeln uns so weiter. Für den Schüler auf dem spirituellen Weg, also uns im weiteren Sinne, sind die drei wichtigsten Eigenschaften, die er zu lernen hat, allerdings Viveka (Unterscheidungskraft), Vairagya (Nichtanhaften), Shatsampat (Gelassenheit) und Mumukshuttva (Sehnsucht nach Erleuchtung)…
  • Achte auf den Körper und finde deine Achse: Harmonie, Ruhe, Ausgewogenheit, alle möglichen Begriffe für die korrekte Ausrichtung Deines Körpers. Der Yogalehrer kann Dir natürlich sagen, mach den Arm mehr nach links, das Bein mehr nach rechts, aber wir sollten lernen, auf unsere eigene Körperintelligenz zu hören. Wann genau bin ich exakt ausgerichtet? Spüre ich den Schwerpunkt, die Verbindung nach oben und nach unten, habe ich fest, was fest sein soll und lasse ich locker, wo ich locker lassen kann?
  • Lerne Dein Ego kennen: Wenn Du Deinen Geist kennst, kannst Du ihn zähmen, habe ich die Tage gehört. Wenn man sich der Initiatoren und Hintergründe bewusst wird, ist man einen Schritt näher am Erkennen, und näher am Erkennen zu sein, heißt, näher an Transformation und Veränderung. Mein Ego, das sich kokett im Scheinwerferlicht dreht, wenn ich die bewundernden Blicke im Kopfstand spüre, ist auch bloß ein Ego, das sich dreht. Im Licht. Und dann wieder von der Bühne geht…
  • Wehret den Anfängen… Ich hörte meinen Mattennachbarn ächzen und stöhnen bei den verzweifelten Versuchen, in den Kopfstand zu springen. Mein angehendes Yogalehrerherz hüpfte und trat mich von innen: Los, hin zu ihm, er braucht dich! Doch ich komme dagegen an 🙂 Erstens bin ich hier nicht der Lehrer, und zweitens hat mich gerade keiner gefragt 🙂 Auf der einen Seite ist es natürlich schön, dazu beitragen zu können, dass jemand seine Ziele erreicht. Das ist auch mit der Grund, warum ich es mag, Yoga nicht nur selbst zu praktizieren, sondern als Yogalehrerin auch mit anderen praktizieren möchte. Auf der anderen Seite ist es für mich in diesen Stunden Ziel, in den Asanas zu bleiben, die Essenz der Übung zu finden, auf mich zu hören, bei mir zu sein. Wenn mich allerdings nach der Stunde jemand anspräche, hülfe ich gerne weiter. Und ich nehme mir vor, nach diesem experimentellen Power-Monat zwar weiter zu machen, aber auch ab und zu als Assistentin in einem der Kurse zu arbeiten…
  • A propos: Nach der Yogastunde hatten wir noch einen guten Moment des Erfahrungsaustausches, bei einem Tee, und auch das gehört dazu.

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den ...
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – …Bemühungen
  9. Mittelstufe Yogaloft – Yoga mit Musik
  10. 3 h Workshop Yoga Nidra
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe – Dynamisches Yoga trifft Stille
  12. Yogastunde offene Mittelstufe – Yoga-Routine
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Korrekturen
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

 

Partnerarbeit-Bodywork-Partneryoga

Grenzen erfahren – Workshop Bodywork | Yoga täglich 5

5. Tag Der erste Workshop mit Mahadev. Der Raum ist gut gefüllt mit willigen Yogaschülern. Ankommen. Loslassen, was uns den Tag über belastet hat. Aufwärmen, so unser erfahrener Lehrer, ist sehr wichtig bei dem, was uns heute erwartet. Wir werden mit Grenzen spielen, diese angehen, vielleicht, überschreiten. Damit der Körper eine Ahnung davon bekommt, was ihn erwartet, wärmen wir uns mit dem Sonnengruss auf. Einatmen, ausatmen… nach einigen Runden sind wir warm.

Aufwärmen vor Bodywork

Pustekuchen. Jetzt geht es erst richtig los: Gedrehtes Dreieck aufbauen eins, Hände auf den Boden, eine Hand reckt sich zu Decke, und halten… Hand wieder absetzen, auf der anderen Seiten des Fußes, der andere Arm streckt sich nach oben. Brustwirbelsäule dreht sich, reckt sich nach oben, Blick folgt. Wieder zurück, Krieger eins, halten, es wird warm, halten, wärmer, Hände zum Anjali Mudra vor die Brust und Öffnung nach oben… Halten… Zurück, in die entgegengesetzte Richtung drehen, Achsel vor das Knie bringen, Drehung der gesamten Wirbelsäule, genug gedreht? Nein, Arme unter dem Oberschenkel nach hinten winden und hinter dem Rücken verschränken, Gomukhasana, Brustwirbel und Blick drehen sich nach oben auf… Man hört Menschen schwer atmen und auf Matten fallen… Ergeben folge ich dem Rhythmus der Ansagen, bemüht, meinem Atem zu folgen und diesen ruhig und tief zu halten. Mahadev grinst und sagt, wir wärmen uns nur auf, gleich ginge es los mit der eigentlichen Stunde… Nach einer Stunde Aufwärmen entlässt er uns aus der Aufwärmphase. Unsere Körper haben den Raum und sich selbst gut erwärmt, und das war das Ziel!

Rapport geht vor

Bodywork beginnt mit Vertrauensübungen, sich einem Partner anzuvertrauen, fallen zu lassen mit dem Gefühl, aufgefangen zu werden… Dafür ist es hilfreich, dass sich Partner zusammen finden, die ungefähr gleich gross und gleich kräftig sind… Zusammen zu arbeiten ist aber in erster Linie eine Frage des Rapports, des aufeinander Achtens und miteinander Schwingens. Das fällt dem einen leichter, dem anderen weniger leicht, und das Ergebnis sieht man in der ersten Übung: Wer seinem Partner vertraut, kommt in den Handstand. Ängste und Grenzen sind es, die uns zurückhalten. Und so ist es zu überprüfen: Worauf basiert meine Angst? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Welche Widerstände zeigen sich? Worin bestehen diese und was könnte gut daran sein, diese zu überwinden oder auch, sie beizubehalten! Für die gemeinsame Arbeit gilt: Wie schaffe ich es, meinem Partner das Gefühl zu vermitteln, dass ich ihn halten werde, ihn in seinem Tempo fest und leicht zu unterstützen, damit er sich fallen lassen, sich anvertrauen kann?

Mit jedem Atemzug ein Stück tiefer…

Wir machen Übungen, die auf den ersten Blick kompliziert aussehen und das Gefühl vermitteln: Oh nein, das sieht schwierig aus! Ohne die Ansagen unseres Lehrers hätte ich niemals gewagt, an meiner Partnerin so zu ziehen und zu drücken. Die oberste Ansage dabei ist: auf den Atem achten, und zwar hier auf den des Partners, der in die Übung gebracht wird. Der Übende selbst ist so passiv wie möglich. Atemzug um Atemzug merke ich selbst in einer Übung, dass es gut tut, weich zu werden, wie die Muskeln und Bänder sich dehnen, wie Bewegungen möglich sind, die alleine (noch) nicht gehen… Weiterer Vorteil für uns auf dem Yogaweg: Dem Körper wird damit eine message mitgegeben, Du kannst Dich so bewegen, an die er sich beim nächsten Mal möglicherweise erinnert 🙂 Gut, vielleicht muss man es noch ein paar Mal wiederholen, bis sich mein Körper daran erinnert, dass meine Ellbogen sich bei hinter dem Kopf verschränkten Händen wie Flügel nach hinten öffnen können…

Wie beim Laufen gibt es diesen Punkt, an dem sich der Geist weigern will, an dem man am liebsten stehen bleiben will, Stop rufen möchte, aufgeben, aussteigen will… Mit Ruhe, Atmen, Kenntnis der richtigen Bewegung und einer guten Unterstützung geht es dann doch weiter, vielleicht sogar weiter, als man gedacht hätte! Auch ohne externe Unterstützung kann das funktionieren, indem man auf sich hört, lernt, zu unterscheiden, wer und was in mir sagt da was, und sich dabei selbst ein guter Berater zu sein. Und wenn es nicht heute klappt, so weit zu kommen, wie man sich vorgenommen hatte, geht es vielleicht beim nächsten Mal.

Ich nehme aus diesem Workshop mit, dass Vertrauen, Rapport, eine, wenn nicht die Wichtigste Grundlage im Miteinander ist, vorausgesetzt natürlich, man will miteinander „arbeiten“. Dass es mit Unterstützung und der richtigen Einstellung dann doch ein Stück weiter geht! Dass manche Übungen und Bewegungen durch Unterstützung gut möglich sind, und dass es Spass macht, miteinander zu üben. Für die nächsten zwei, drei Tage gibt es die Empfehlung, nicht so stark Vor- und Rückbeugen zu üben, da sich die Muskeln, Sehnen und Bänder ein wenig erholen sollten, und das sollte ich befolgen, es ist gut zu spüren…

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage
Kopfüber in den Skorpion

Kopfüber in den Skorpion | Yoga täglich 3

3. Tag Ich bin zwar abends gut eingeschlafen, aber in der Nacht mehrmals aufgewacht. Fühle mich ein wenig getrieben… Mein Körper und Geist scheinen damit beschäftigt, die hohe Yoga-Dosis zu verarbeiten. Auch am Morgen ist mir die ganze Zeit danach, mich zu dehnen… Nun sitze ich am Schreibtisch und werde diesem Gefühl erst abends wieder nachgeben können – Heute gibt es eine Yogaeinheit mit dem Gastlehrer Mahadev.

Kopfüber in den Skorpion – Yogastunde bei Mahadev

Mahadevs Stunde ist eine Standard-Mittelstufenstunde. Was macht sie besonders? Als erstes fällt mir die Stimme und dadurch seine starke Präsenz auf. Mit dieser Stimme trägt uns Mahadev durch eine Anfangsentspannung und danach durch die ganze Stunde. Seine klaren Anweisungen werden durch kleine Zusatzinformationen zu den geistigen Wirkungen in den Asanas bereichert.

Noch bereichernder empfinde ich die Berührungen, die helfen, noch intensiver in die Asanas zu kommen. Ganz sicher und ganz gezielt legt er seine Hand an den linken Beckenknochen und weist mit der anderen Hand dem Körper durch leichten Druck den Weg zu Dehnung.  Der Rücken bekommt in der Kindeshaltung nicht nur einen festen Impuls im Lendenwirbelbereich, sondern erhält maximale Dehnung durch den diagonalen Impuls! Einmal rechts, einmal links und einmal in der Länge… In diesen Momenten entscheide ich, auch den Bodywork-Workshop, Partner-Yoga, mitzumachen, bei dem man durch genau solche gezielten Unterstützungen noch leichter und tiefer in die Übungen gelangen soll!

Meinem Ego gefällt in dieser Stunde besonders, dass ich zum ersten Mal in den Skorpion gekommen bin, oder zumindest doch in den Unterarmstand und damit sehr nahe. Es war eine Energie im Raum, die mich es einfach hat „tun“ lassen: Ich habe nicht nachgedacht, ob es misslingen könnte, Arme in die Stellung gebracht, Körper und Beine hochgezogen, danke für die liebe Assistenz, der ich mich im Stand einfach anvertraut habe. Meine Arme und Schultern haben mich gut getragen, mein Blick ging ordnungsgemäß nach vorne. Unbewusste Kompetenz oder Ressourcenmanagement🙂 Beim nächsten Mal werde ich mal an dem schönen Bogen arbeiten…

Danke für Flow und Skorpion! ich freue mich schon auf die Workshops!

ALL YOU CAN YOGA (in a month) – Live-Tagebuch

  1. Fortgeschrittene Mittelstufe – All you can yoga
  2. Offene Mittelstufe – Entspannung
  3. Yogastunde special – Kopfüber in den Skorpion
  4. Yogalehrerausbildungsabend – Touched by Vipassana
  5. 3 h Workshop Bodywork – Partner Asana – Grenzen erfahren
  6. Yogastunde Offene Mittelstufe – Licht im Dunkel
  7. Mittelstufe – Muskelkater von den … 
  8. Yogalehrer-Ausbildungsabend – Bemühungen
  9. 3 h Workshop Yoga Nidra
  10. 3 h Workshop Acro-Yoga und eine sanfte Mittelstufenstunde
  11. Fortgeschrittene Mittelstufe
  12. Yogastunde offene Mittelstufe
  13. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  14. 3 h Workshop Schulter, Hals, Nacken
  15. Yogastunde Mittelstufe
  16. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  17. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  18. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Chakra-Yoga in Bad Meinberg
  19. Fortgeschrittene Mittelstufe
  20. Yogastunde Mittelstufe
  21. Yogalehrer-Ausbildungsabend
  22. 3 h Workshop Thaiyoga
  23. Tagesseminar + 2 x 90 Minuten Yoga
  24. Tagesseminar + 1 x 90 Minuten Yoga
  25. Eigener Workshop Yoga für Läufer 3 Tage

Entscheidungen treffen

Entscheidungen treffen | take your time

Ich habe mich entschieden. Manchmal weiß man es einfach, welche Entscheidung richtig ist. Wie fällt man eigentlich die richtigen Entscheidungen? Traust Du Deinem Bauchgefühl oder wägst Du mehr die harten Fakten ab? Hier gibt es ein paar Tipps, die „wirklich richtigen“ Entscheidungen zu fällen.

Warum muss ich mich entscheiden?

Ich stelle diese Frage einfach mal zu Beginn. Weil es eine ganz entscheidende Frage ist: In Situationen, in denen wir etwas beklagen, in denen wir Missstände aufdecken, wo Veränderungen unbedingt her müssen – Müssen sie wirklich? Möchte ich etwas verändern?

Es kann höchst interessant sein, für sich selbst zu erforschen, was da wirklich passiert. Was genau stört mich an der Situation? Warum stört mich das? Woran hindert es mich? Was wäre, wenn der Störfaktor nicht mehr bestünde? Hilft es mir womöglich auch bei etwas? Was tut es für mich? Was bringt es mir, die Situation als solche zu beklagen? Und was habe ich mit dieser Situation zu tun, was habe ich dazu beigetragen? Kann ich vielleicht sogar direkt etwas ändern?

Dann folgt die Frage: Bin ich bereit, etwas zu verändern? Veränderungen sind nie „umsonst“ – Man muss immer etwas aufgeben, um etwas anderes zu bekommen. Manchmal reicht es auch schon aus zu erkennen, dass man ausprobieren möchte, wie es sich mit der geänderten Situation leben ließe…

Die beiden wichtigsten Fragen…

Bei alldem bleibt die Konzentration darauf, was ich überhaupt verändern kann! Kann ich den nervigen Kollegen dazu bringen, mit dem Nerven aufzuhören? Kann ich den Regen abstellen, mir auf einmal mehr Gehalt verpassen, kann ich mit den Fingern schnippen und Dinge und Menschen verändern? Natürlich nicht. Aber was wir können, ist uns diese beiden Fragen zu stellen:

Wie genau soll es denn für mich aussehen?

Was genau kann ich dafür tun?

Bei beiden Fragen liegt der Fokus auf den Möglichkeiten – und siehe da, es werden sich Möglichkeiten auftun – probier es aus 🙂 Im Durchspielen lohnt es sich, sich immer wieder diese Fragen zu stellen (im NLP sagt man upchunken), also die Ergebnisse hinterfragen, bis sie einen echten Aha-Effekt bewirken :). Das Fragespiel wiederholen, bis Du ein zufriedenstellendes Ergebnis hast, das sich umsetzen lässt…

Reise in die mögliche Zukunft

Kleine Reise in die Zukunft gewünscht? Wenn Du Dir wünscht, die Situation erst einmal kennen zu lernen, wie es wäre, wenn Du Dich so oder so entscheiden würdest, schaffe sie Dir, die Ideal-Situation, und lasse Dich mal vollkommen darauf ein: Nimm Deine Umgebung wahr, nimm wahr was Du da siehst und hörst, was du fühlst, wie sich das anfühlt… Nimm Dich in der Situation wahr… Wenn Du Dich dann komplett eingerichtet hast, in der fiktiven Zukunftssituation, stelle für Dich fest, wie Du nun anders handeln kannst. Was für Dich jetzt wichtig ist, wovon Du überzeugt bist. Schließlich, wer Du bist, in dieser Situation… mit all dem was dazu gehört, wo Du zugehörst, mit Deinen Werten, Deinen Überzeugungen, Deinen Fähigkeiten, in Deinem sozialen Gefüge.

Bewusst entscheiden – drei Möglichkeiten

…zu haben ist besser, als nur eine Möglichkeit, oder? Denn nur bei mindestens drei Möglichkeiten hast Du die Wahl. Zwei Möglichkeiten sind zu starr, der Druck für „entweder,…  oder“ zu groß. Schaffe Dir mindestens drei denkbare Möglichkeiten. Wofür Du Dich entscheidest, ist letztlich vielleicht sogar gar nicht so wichtig. Wichtig ist, DASS Du Dich entscheidest. Bewusst die Verantwortung zu übernehmen. Bei wiederkehrenden Situationen kann man auch noch darüber nachdenken, was es an Erkenntnissen schenkt, sich für die eine – oder die andere – Option zu entscheiden: Was kann ich daraus für das nächste Mal lernen?

Hilfen zur Entscheidung

Zurück zur Frage am Anfang: wann ist eine Entscheidung die „wirklich richtige“? Gibt es das, etwas, was für alle Situationen das Richtige ist? Oder ist es nicht so, dass viele Gegebenheiten und Fähigkeiten für bestimmte Situationen passen und für einige nicht. Manchmal muss man sich vielleicht anpassen, flexibel verhalten, manchmal aufrecht und erhobenen Hauptes sein „Ding“ machen…

Was wir besser vermeiden sollten:

  • Entscheidungen aus Angst fällen – jedenfalls so lange es sich nicht um lebensrettende Instinkte handelt
  • Entscheidungen unter Zeitdruck tätigen – take your time
  • Entscheidungen für andere oder unter Einfluss anderer treffen

Meditation und eine Asana für das Wesentliche

Eine Möglichkeit, richtig von falsch, angemessen von unpassend, zu unterscheiden und somit intelligente Entscheidungen zu treffen ist, diese in der Meditation zu suchen. In der Zurückgezogenheit, Deiner eigenen Ruhe, treten Störfaktoren wie Emotionen oder Beeinträchtigungen in den Hintergrund und das Wesentliche in den Vordergrund.

Kreativität, Flexibilität und Beweglichkeit wünschen wir uns bei der Suche nach Wahlmöglichkeiten. Schön passend finde ich die Übung Drehsitz, Ardha Matsyendrasana. Mit dieser Asana unterstützt Du gleichzeitig die Beweglichkeit von Körper und Geist und die aufrechte Haltung Deiner Körpermitte und des Rückens: Als einfache Variante des Drehsitzes setze Dich in den Fersensitz. Richte Deinen Rücken gerade auf. Schlinge Deine Arme einmal um Deinen Körper, beginne mit der Drehung nach rechts: Dein linker Arm liegt angewinkelt auf der rechten Hüfte, Dein rechter Arm liegt angewinkelt hinter dem Rücken. Deine Mitte ist fest, dein Becken leicht aufgerichtet, um ein Holkreuz zu vermeiden. Richte Dich einatmend noch ein Stück weit auf und drehe Dich ausatmend nach rechts hinten. Der Blick darf der Richtung folgen, aber schön locker und entspannt, um Nackenverkrampfungen vorzubeugen. Halte diese Stellung ca. 5 Atemzüge und löse sie einatmend auf. Du kannst ausatmend eine leichte Gegenbewegung machen, wenn Dir das gut tut. Wechsel dann die Seite. Nach rechts drehend aktivierst Du Dich mit der Energie der Sonne. Bei der Drehung nach links gleichst Du mit der kühlenden Kraft des Mondes aus. Der Drehsitz löst Verspannungen im Rücken und harmonisiert – Eine gute Voraussetzung, in seiner Mitte zu sein und Entscheidungen zu treffen.

Noch mehr Entscheidungshilfen:

  • Was könnte passieren, wenn Du Dich „falsch“ entscheidest? Wie würdest Du dann damit umgehen?
  • Wie würde es weitergehen in Deinem Leben, wenn Du Dich jetzt nicht entscheiden würdest, wenn die Dinge sich nicht verändern würden, wenn es so weiter liefe, wie gerade?
  • Gerade keine Idee, wie es anders sein könnte? Schon mal Kreativitätstechniken ausprobiert? Hier sind einige vorgestellt – Kreativitätstechniken gibt es wie Sand am Meer 😉
  • Eine vage Vorstellung, aber noch nichts Konkretes? Walt Disney hat Zeit seines Lebens Ideen ohne Ende produziert… und für das Feintuning komplexer „spinnerter“ Ideen sogar ein eigenes Modell entwickelt: Das Walt-Disney-Modell hilft nicht nur, schwierige Situationen zu meistern, sondern auch, ganz konkrete Pläne zu schmieden und sie bis zur Umsetzung zu begleiten.
  • Zu verträumt das Ganze? Für die „Kopfmenschen“ unter uns: Erstelle eine SWOT-Analyse. Damit stellst Du Chancen und Risiken jeder Möglichkeit gegenüber – Informationen sind eine wichtige Entscheidungsgrundlage
  • Würfel entscheiden lassen (Im Internet gibt es auch kleine Programme, die Dir die schwierige Entscheidung abnehmen wie zb Digitale Entscheidungswürfel). Wichtig ist, sich ganz darauf einzulassen und die Entscheidung zu akzeptieren;) (ohne Gewähr! 🙂 und nur dann ratsam, wenn es eigentlich egal ist, wofür Du Dich entscheidest. Wann genau ist das nochmal so…? 😉

Manchen hilft es, die gefällten Entscheidungen zu verbreiten, unter Freunden, oder sogar online, um sich selbst einen „Ankerpunkt“, eine Erinnerung zu schaffen. Letztlich bleibt die Entscheidung bei Dir… 🙂

 

Marekting Coaching Online

Reis, Rituale & Ruhe bei sensiblem Vata | 15 min

Head in the Clouds, wo ist er denn, mein Gedanke von gerade, 14 Bücher neben dem Bett und vier davon angelesen, weil einfach zu müde abends? Diese Muster deuten auf eine Vata-Konstitution hin….

Prakriti – individuelle Konstitution im Gleichgewicht

Nach der ayurvedischen Gesundheitslehre sind wir Menschen mit individuellen Anteilen der drei Doshas ausgestattet – und zwar von Geburt an. Die Konstitution, in der wir geboren werden, Prakriti, bestimmt das für uns harmonische Gleichgewicht. Persönlichkeit, unsere Vorlieben und Neigungen entsprechen dann der vorwiegenden Konstitution, die für alle aus unterschiedlich starken Anteilen von Vata, dem Bewegungsprinzip, Element Luft, Pitta, Feuerelement und Kapha, dem Strukturprinzip, Erdelement, besteht. Das vorherrschende Element neigt dazu, zu stark oder auch zu unterrepräsentiert zu sein, wenn wir uns nicht ausreichend darum kümmern. Ausgleich erreichen wir über die Säulen Ernährung, Bewegung, Verhalten und Einstellung sowie geistige und seelische „Nahrung“.

Bist Du ein Vata-Typ?

  • Offener Mensch, sehr flexibel, kann gut mit Menschen umgehen
  • Redegewandt, schnell
  • Ist gerne Aktiv
  • Große Fantasie und Ideenreichtum, ist kreativ, sensibel, körperlich und geistig beweglich
  • Liebt Abwechslung und geistige Herausforderungen, tendenziell fehlen schnell Beständigkeit und Kraft, die vielen Ideen auch umzusetzen
  • Körperbau, feingliedrig und zart, schlank bis hager, leptosom
  • Haut: trocken, leicht faltig
  • Schleimhäute leicht trocken
  • Stimmungsschwankungen
  • Ist schnell, sehr schnell, in seinen Bewegungen und in der Auffassungsgabe
  • Geringes Gefühl für Zeit und Grenzen
  • Kann sich schlecht entscheiden
  • Unregelmässige Essenszeiten
  • Leben ist eher turbulent bis zu Extremen
  • Liebt Wärme, meidet Kälte und Wind, leiden in der kalten Jahreszeit. Neigt zu Zugempfindlichkeit
  • Hat leicht Verspannungen, Gelenksprobleme, Erkrankungen der Atemwege, des Nervensystems und des Dickdarms
  • Ist leicht nervös und macht sich leicht Sorgen,ÄAngste
  • Neigt unter Stress schnell zu Konzentrationsschwäche und Erschöpfung

Das sich der Vata Typ leicht überanstrengt und schwer zu Ruhe kommt, sind eine ausgewogene und typgerechte Ernährung, das richtige Mass an Bewegung und eine hilfreiche innere Einstellung für ihn besonders wichtig.

Die richtige Ernährung für Vata-Typen

Der Vata-Typ mag es es warm und erdverbunden. Überwiegend warme, gekochte Mahlzeiten bekommen ihm ausgezeichnet. Die Nahrung sollte frisch gekocht, nahrhaft und leicht verdaulich sein. Der Vata-Typ reagiert sehr gut auf die Verwendung hochwertiger Öle. Das isst er in der Regel gerne und hilft ihm, sein Vata ins Gleichgewicht zu bekommen:

  • Süße Früchte, Aprikosen, Avocados, Bananen, Beerenobst, Kirschen,
  • Kokosnuss, Feigen (frische), Grapefruit, Trauben, Zitronen, Mangos,
    Melonen (süße), Orangen, Papaya, Pfirsiche, Ananas, Pflaumen, süsse Beeren 
  • Gekochtes Gemüse, Spargel, Rote Beete, Karotten, Gurke, Knoblauch, Kartoffeln, Grüne Bohnen, Okra (gekocht), Zwiebel (gekocht), Kartoffel (süß), Rettich, Zucchini
  • Reis und Weizen
  • Mung-Bohnen, Tofu, schwarze und rote Linsen
  • Alle Nusssorten, in kleinen Mengen
  • Süßes Obst
  • Reis
  • Alle Gewürze

Das sollten Vata-Typen vermeiden:

  • Trockenfrüchte, Äpfel, Preiselbeeren, Birnen, Kaki, Granatäpfel, Wassermelonen
  • Rohes Gemüse, Broccoli, Rosenkohl, Kohl, Blumenkohl, Stangensellerie, Aubergine, Blattgrün*, Salat*, Pilze, Zwiebel (roh), Petersilie*, Erbsen, Paprika, Kartoffeln (weiße), Spinat*, Sprossen*, Tomaten* (*in Maßen, mit Öl angemacht)
  • Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse, Hafer (trocken), Roggen; Vollkornprodukte nur eingeschränkt
  • Weißer Zucker
  • Hülsenfrüchte ausser siehe unten

Tipp: Vata-Menschen sollten sich noch mehr als andere Zeit für ihre Mahlzeiten nehmen und zu regelmäßigen Zeiten essen. Ein gute Übung für Vata: Jeden Bissen einzeln und bewusst kauen, immer in Ruhe und nur in entspanntem Ambiente essen.

Ayurvedisches Wasser für den Vata-Ausgleich: Zwei Liter Wasser fünf Minuten lang kochen. Drei Blätter Minze, 1/2 Teelöffel Fenchelsamen und 1/4 Teelöffel Eibischwurzeln hinzufügen. Warm halten und über den Tag verteilt trinken.

Rituale – Vata-Menschen im Tagesablauf

Der beste Tipp zu Beginn: Stehe früh auf und beginne den Tag in Ruhe!

Zu viel Wind, also Unruhe, bekommt Vata-Menschen nicht. Versuche, Deinen Tagesablauf so gut es geht zu strukturieren und zu ritualisieren: Stehe zu der gleichen Zeit auf, achte auf ein Morgenritual, iss, falls möglich, immer zu den gleichen Zeiten. Das gleiche gilt für das Schlafengehen.

Pflege alle regelmäßige Gewohnheiten – Vata braucht Struktur, Regelmäßigkeit und Routine. Die damit verbundene Erdenergie gleicht Vata aus und senkt es. Gönnen Sie sich ausreichend Erholungspausen und Ruhe – ebenfalls über den Tag verteilt. Vatamenschen erschöpfen sehr schnell – daher sollten sie sich niemals überfordern – mental und körperlich.

Sport & Bewegung für Vata-Ausgleich

Vata ist das Bewegungsprinzip – alles ist in Bewegung, strebt nach Ausgleich. Für Vatamenschen ist Bewegung daher natürlich und sichert auch ganz besonders ihr Gleichgewicht. Dabei ist alles, was nicht zu anstrengend und hektisch ist, empfehlenswert: Bewegungs- und Trainingseinheiten sollten dem tendenziell rasch ermüdendem Vata-Element angepasst sein. Zu harte Beanspruchungen, wie harte Tempoläufe z.B., können Vata verstärken. Daher ist insbesondere auf Entspannungsphasen und Pausen zu achten. Besonders Sportarten wie mittlerer Ausdauersport, meditative, entspannende Bewegungsabläufe wie Yoga, Tai Chi, auch Walking und Schwimmen tun dem Vata-Typen gut.

Vata-Störungen

Das Vata Dosha steuert das Nervensystem, Atmung sowie die Bewegungsabläufe im Körper, also Blutfluss, Nahrungstransport durch den gesamten Verdauungstrakt, Leitung der Reize in den Nervenbahnen sowie den Luftaustausch über Atemorgane. Laut der ayurvedischen Lehre vom energetischen Gleichgewicht existiert zuerst Ungleichgewicht im psychisch-energetischen Bereich, bevor sich die Disharmonien als Krankheiten manifestieren. Typisch für unsere schnelllebige und hektische Zeit sind Vata-Störungen: Überforderung auf körperlicher, seelischer oder geistiger Ebene durch (Existenz)Ängste, Leistungsdruck, die vielen Impulse durch Medien und Menschen, Lautstärke und Stress treiben Vata hoch und führen zu Energieverlust. Anzeichen einer Vata-Störung können sein:

  • Atemnot
  • Schlaflosigkeit, Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen, zu leichter Schlaf
  • Innere Unruhe, Nervosität, Gedächtnisverlust
  • Tinnitus, Schwerhörigkeit, Geräuschsüberempfindlichkeit
  • Depressionen, Stimmungsschwankungen, Neigung zu Grübeleien, Sorgen, Ängsten
  • Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Arthritis und Nervenleiden
  • Mangelnde Versorgung des Körpers, Unterernährung
  • Verdauungsstörungen, Verstopfung, Blähungen und Gase im Bauchraum
  • Schlechte Durchblutung, Störung der Libido
  • Schmerzen, Taubheitsgefühl und Krämpfe der Muskulatur
  • Ausmergelung, Gewichtsverlust, Zittern, Zuckungen, Schwindel

Übungen für den Vata-Ausgleich

Feinsinnig, wechselhaft, flexibel und rastlos – dem sensiblen Nervenkostüm der Vata-Menschen kommt in erster Linie eine gemäßigte Lebensführung zugute: Dazu gehören neben einer angemessenen Ernährung Ruhe, ausreichend Schlaf, Pausen und eine gelassene Einstellung. Mit einer entspannten Haltung und einer guten Einteilung der Aufgaben lassen sich die Anforderungen des Alltags am besten managen:

Alle Übungen, die erden, zentrieren, der Konzentration dienen:

  • Lege Dir Rituale für einen ruhigen Start in den Tag zu: Komplizierte Prozesse und Aufgaben müssen warten. Hilfreich dafür: Pranayama und Meditation am Morgen. Kümmere Dich also besonders am sehr frühen Morgen (2 bis 6 Uhr) und am Nachmittag (14-18 Uhr) um Ruhe und Ausgleich.
  • Sorge für Entspannungspausen: Ein bisschen Yoga in der Mittagspause, zentrierende und erdende Asanas wie Tadasana, Savasana und ausgleichende Atemübungen oder Kriyas, ein Spaziergang oder Rückzug in die Stille, wann immer das möglich ist.
  • Tägliche Übung für die innere Haltung: Anstatt es jedem Recht machen zu wollen, und sich damit schnell zu verhaspeln, bemühe dich um innere Weichheit, Freundlichkeit und Respekt gegenüber anderen, aber nicht um den Preis des nicht-nein-sagen Könnens: Übe Unterscheidungskraft! Erweitere Deine Komfortzone um neue Bereiche und Horizonte!
  • Konzentrationsübungen sind wichtig, um einen Schritt nach dem anderen gehen zu können. Clustere Deine Aufgaben und Vorhaben nach Prioritäten, z.B. mit einer Kreativitätstechnik wie Mindmapping. Ansonsten können die vielen Interessen einfach zu viel werden….
  • Mal die Perspektive wechseln und die Dinge mit Abstand betrachten… muss ja nicht gleich der Kopfstand sein! Perspektivtechniken wie Meta-Mirror, systemische Aufstellungen oder Einlassen darauf „In den Schuhen den Anderen zu gehen“ können höchst aufschlussreich sein!
  • Nimm Dir Zeit für Dich. Entspanne Dich mit warmen Bädern und Massagen! Pflege Deinen Ausgleich mit einem guten Netzwerk von Familie und Freunden, Entspannungsauszeiten, Zeit in der Natur und für Dich selbst!

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Om Gam Ganapataye Namaha

ॐ गम गणपतये नमः

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Zu den Übungen für Pitta und Kapha-Typen

Keep calm and follow your heart…

Keep calm and follow your heart… the path might not be the easiest, full of obstacles and risks, but it will feed your soul and make you grow.

because everything starts with a heart beat, lives up when it catches your breath and ends when it settles in peace.

love…

(tks to Phil!)

Spiritualität - Wir sind göttlich

Wir sind göttlich :) Gedanken (nicht nur) für verregnete Tage

Laut der Vedanta-Philosphie, die Gegenstand im Hinduismus und im Yoga ist, sind wir ein untrennbarer Teil des Göttlichen. Heute möchte ich laut darüber nachdenken, was das für unser Weltbild, unsere Stimmungen bedeuten kann, zum Beispiel nach einem richtig „bescheidenen“, verregneten Tag…

Wir sind göttlich, weil wir untrennbar mit Brahman, dem Absoluten, verbunden sind. Genauer gesagt ist es die Advaita-Vedanta, die diese heute vorherrschende Sichtweise vertritt. Advaita-Vedanta ist die Lehre der „Nicht-Zweisamkeit“, ein monistisches System. Wir alle wollen mehr oder weniger Glück, Zufriedenheit, ein erfülltes Leben. Der Erkenntnisprozess, unsere Aufgabe, liegt der Philosophie zufolge darin zu erkennen, und darauf zu vertrauen, dass alles Eins ist.

Alles ist Eins

1. Was ist real – Gedanken aus wissenschaftlicher Sicht

Was ist die Wirklichkeit? Einstein und Hawking erklären uns, dass die Zeit eine Illusion ist: Zeit als vierte Dimension ist nicht real, d.h. einheitliche Zeit ist eine Illusion. Somit ist auch die Trennung von Raum und Zeit eine Illusion. Ist die raumzeitliche Trennung eine Illusion, ist auch die Wahrnehmung dieser Trennung eine Illusion (vgl. Konstruktivismus). Damit ist unsere materielle Welt ebenfalls eine Illusion.

Schwer zu begreifen, sieht doch alles so echt aus? Wenn die Wissenschaft den Beweis der Realität der Materie antreten will, scheitert sie an der Theorie über die Dualität der Teilchen (Newton, Huygens, Einstein), nach der einem Gegenstand nicht gleichzeitig die Eigenschaften der elektromagnetischen Wellen und Lichtimpulse (Teilchen) zugeschrieben werden können und somit nicht der absolute Zustand festgestellt werden kann.

Nichts ist wie es scheint: Die Teilchen sind in Bewegung, der Raum zwischen ihnen verändert sich ständig. Auch deshalb ist die Ansicht eines Körpers lediglich eine Momentaufnahme.

2. Verbindung zum Modell der Welt im Advaita-Vedanta

Worauf sollen wir schauen? Im Jnana-Yoga befassen wir uns mit den Fragen zum Modell der Welt. Die Wahrnehmung der Welt erfolgt subjektiv – und die Frage ist, was ist Wirklichkeit? Illusion wird im Vedanta, den niedergeschriebenen Philosophien aus dem alten Indien, Maya genannt. Maya verdeckt wie ein Schleier, was wir bestrebt sind zu erkennen: Die Sinnhaftigkeit dahinter, das wahre Selbst. Illusion hält uns davon ab, tiefer in die Lehren, in das Verstehen der Zusammenhänge, in Überlegungen über die Bedeutung unseres Seins, einzusteigen.

Das reine Selbst

Das Vedanta-Modell erklärt weiter, dass wir, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, in unserem Kern, in unserer Seele, Atman genannt, die Wirklichkeit finden. Atman ist der göttliche Funke in uns, frei von jeglicher Bindung. Unser göttlicher Funke ist unsterblich, frei von Besitz, jenseits von Zeit, Raum und Handeln.

Atman ist umgeben von fünf Hüllen, den fünf Koshas. Diese sind als Bestandteile der drei Körper (der physische Körper und die „feinstofflichen“ Astral- und Kausalkörper) zu verstehen, durch die sich Atman,  das reine Selbst, in seinen inkarnierten Leben ausdrückt.*

Eins mit Allem

Es ist Ziel des Yoga, die 5 Hüllen zu reinigen und zu transzendieren, um hinter das wahre „Geheimnis“ zu kommen: Wir sind nicht der Körper, wir sind auch nicht Geist, Wille, Ego. Vedanta erklärt Atman als unser Selbst, Sat Chit Ananda, Sein, Bewusstsein, Glückseeligkeit. Wir sind Atman, wir sind göttlich!

  • Sat (सत) – Zustand des Seins oder der Existenz an sich, auch Wahrheit
  • Chit (चित) – Bewusstsein, Verstand, auch Wissen. Wird meist im Sinne eines reinen unpersönlichen Bewusstseins verstanden.
  • Ananda (आनन्द) – Freude, Glückseligkeit. Die reine Freude Brahmans gilt in den  Upanishaden als höchste Form unbedingten Glücks.

Atman ist deshalb göttlich, weil es nach dem Advaita-Vedanta in direkter untrennbarer Verbindung zu Brahman steht, dem göttlichen Absoluten, der „unveränderlichen, unendlichen, immanenten und transzendenten Realität, welche den ewigen Urgrund von allem darstellt, was ist“. Eins mit Allem und alles ist Eins. Ist es nicht eine angenehme Vorstellung, davon auszugehen, dass man nicht alleine ist? 🙂

3. Übertragung in den Alltag

Unser „göttliches Selbst“ gibt sich durch Erfahrung zu erkennen, durch Selbst-Erfahrung. Wie können wir nun diese Kenntnis nutzen, um unsere Ziele im Leben zu erreichen? Ein gutes Ziel definieren, an der richtigen Stelle suchen, klug abwägen, dem Herzen folgen?

Im Yoga ist die Antwort jedenfalls eindeutig: Praktizieren, und zwar entsprechend dem Atman, das Selbst, umgebenden Kosha:

  1. Annamaya Kosha (physische Hülle)Asanas (Yoga-Übungen), sattwige Ernährung, Entspannung
  2. Pranamaya Kosha (Energiehülle): Pranayama (Atemübungen)
  3. Manomaya Kosha (Emotionale Hülle): Mantras, Rituale, Meditation und Karma-Yoga (selbstloses Dienen)
  4. Vijnanamaya Kosha (Verstand, Intuition): Studium der Schriften, Sinnsuche und Befragen nach dem Sein, Meditation
  5. Anandamaya Kosha (Wonnehülle): Samadhi (Bewusstseinszustand, in dem das diskursive Denken aufhört. Es ist ein völliges Aufgehen in dem Objekt, über das meditiert wurde. (Es gibt verschiedene Samadhi-Stufen.))

Vorannahmen in Yoga und NLP

Das „richtige“ Verhalten auf dem Yoga-Weg ist in den Schriften des Patanjali beschrieben und beinhaltet die Yamas und Niyamas. Sie beschreiben den Umgang mit sich und anderen. Ähnlich wie die Axiome des NLP bilden sie eine Art „kategorischen Imperativ des Yoga“, ein Auszug:

  • Ahimsa oder die Gewaltlosigkeit
  • Satya, Wahrhaftigkeit
  • Asteya, Nicht-Begehren, Unabhängigkeit: „Wer nicht stiehlt/ begehrt, bekommt alles“
  • Brahmacharya – Im Bewusstsein (des Göttlichen)
  • Aparigraha = Unbestechlichkeit, Anspruchslosigkeit

Vertrauen in das göttliche Ganze

Wenn also an dieser Theorie etwas dran ist „Wir sind ein Teil des göttlichen Ganzen, wir sind göttlich„, was  wird aus unseren Launen, Sorgen, Nöten, unserer Kritik, dem Ärger, Enttäuschung, Wut, den Tränen und den verzweifelten Hadern und Rufen nach Sinn? Regentage, schlechtes Wetter? Was bedeuten sie, wenn alles mit allem zusammenhängt? Haben sie wirklich Sinn, können sie eine tiefere Bedeutung haben für ein „göttliches Wesen“? 😉

Unabhängig davon, was aus Vedanta oder einer anderen Philosophie für uns wichtig ist, was wir davon in unserem Leben haben möchten – vielleicht sollten wir ab und zu ein bisschen mehr vertrauen. Wenn wir uns auf den Weg der spirituellen Suche begeben, unser Verhalten, Einstellung, Beziehungen überprüfen und dabei das Wichtigste nicht vergessen: vertrauen. Auf uns. Auf das Universum. Oder darauf, dass der „göttliche Funke“ in uns uns leiten wird…

hari om tat sat

 

*so gut ausgedrückt gefunden bei yogavidya